Hamburg. Es gebe auch andere schöne Bezirke, sagt Hamburg Mittes Bezirksamtsleiter. Wandsbeker Einzelhändler melden Interesse an.

Hamburg muss sich unter Umständen schon sehr kurzfristig überlegen, wie es seine Gr0ßveranstaltungen entzerren und auf andere Bezirke verteilen kann. Das könnte vor allem den Hamburg Marathon, die Harley Days und vor allem auch den Schlagermove treffen. Großveranstaltungen zu Lasten der Wohnbevölkerung werden wir „in Zukunft nicht mehr zulassen“, sagte der Leiter des Bezirksamtes Mitte, Falko Droßmann (SPD) auf dem Neujahrsempfang des Hamburger Abendblattes.

„Es gibt sehr viele Hamburger, die diese Großveranstaltungen wollen. Aber es gibt auch viele Menschen, die in der Innenstadt leben“, sagte Droßmann. Auch andere Bezirke wie Wandsbek, Bergedorf oder Harburg seien schön. Die Wandsbeker Interessengemeinschaft der Geschäftsleute nahm den Ball dankend auf.

Wandsbek fühlt sich „zu wenig eingebunden“

„Wir würden gern den Schlagermove, die Harley Days oder Sportveranstaltungen wie den Marathon übernehmen“, sagte Holger Gnekow, Vorsitzender von „City Wandsbek e.V.“ Der Wandsbeker Markt könne Start-, Ziel- oder Wendepunkt sein, und es wäre zweifellos möglich, „ein Programm rund um so ein Event zu stricken“. Wandsbek als größter Hamburger Bezirk mit dem zweitgrößten Einzelhandelszentrum in der Stadt wäre ohne hin „zu wenig eingebunden“ in die Infrastruktur der Hamburger Großveranstaltungen. „Eine Verschiebung der Gewichte wäre aus unserer Sicht wünschenswert“, sagte Gnekow.

Die Travestiekünstler Double Faces und Neue Deutsche Welle Star Frl. Menke (Mitte) beim Hamburger Schlagermove
Die Travestiekünstler Double Faces und Neue Deutsche Welle Star Frl. Menke (Mitte) beim Hamburger Schlagermove © HA | Sebastian Becht

Letztlich sei es aber Sache der Veranstalter, entsprechende Genehmigungsanträge bei den Ämtern zu stellen und die Bedingungen auszuhandeln, unter denen solche Großveranstaltungen auch aus ordnungspolitischer Sicht gelingen können. „Aber natürlich würde das Wandsbek als Einzelhandelsstandort interessant halten“, sagte Gnekow.

Droßmann hatte bereits in der Vergangenheit angemerkt, dass nicht nur St. Pauli, das Portugiesenviertel oder die Neustadt attraktiv für Veranstalter seien und die hohen Belastung bemängelt, die die zahlreichen Feste übers Jahr für die Anwohner mit sich bringen.