Hamburg. Anekdoten aus der Gesellschaft, Rück- und Vorblicke auf Veranstaltungen – und alles über die wichtigsten Köpfe der Stadt.
Mit vielem hatte Moderator Michel Abdollahi bei der Verleihung der Lead Awards gerechnet – aber nicht damit, wie emotional gestandene Journalisten reagieren, wenn sie selbst einmal für ihre Arbeit ausgezeichnet werden. „Das hat mich überrascht und bewegt“, sagte Abdollahi – und meinte damit vor allem den Auftritt von Robert Pölzer.
Der Chefredakteur der „Bunte“ konnte nur mit Mühe die Tränen zurückhalten, als er den Preis in der Kategorie „Magazin Popular“ erhielt: „Ich habe immer auf so eine Auszeichnung gehofft“, sagte er, und dass er sei traurig sei, dass seine verstorbenen Eltern diesen Moment nicht miterleben könnten. Pikanterie am Rande: Pölzer bekam den Preis von Janin Ullmann, die einen Tag vor den Lead Awards die Trennung von ihrem Mann Kostja bekannt gegeben hatte – und sichtlich noch wütend über Boulevardmedien wie die „Bunte“ war, die sie mit Interviewanfragen überhäuft hatten.
"Blattmacherin der Jahres"
Ein Boulevardtitel setzte sich auch bei den überregionalen Zeitungen durch: Dort wurde „Bild am Sonntag“-Chefin Marion Horn, ehemalige Chefredakteurin der „Hamburger Morgenpost“, zur Blattmacherin des Jahres gekürt. Und betonte, als Abdollahi sie auf die zuletzt wieder etwas krawallerige „Bild“-Zeitung ansprach: „Ich bin nicht ,Bild‘, ich bin ,Bild am Sonntag‘, das ist mir wichtig.“ Lead-Awards-Chef Markus Peichl lobte schließlich die Regionalzeitungen, die im vergangenen Jahr die „bemerkenswertesten publizistischen Leistungen erbracht hätten“. Und Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda ergänzte, dass Zeitungen deswegen so wichtig seien, weil eine Gesellschaft eine „Grundversorgung mit Informationen braucht, die alle kennen“. Dafür sorgt in Hamburg natürlich das Hamburger Abendblatt, das bei den Lead Awards in der Kategorie „Regionale Zeitung“ hinter dem „Tagesspiegel“ aus Berlin und der „Freien Presse“ aus Chemnitz auf dem dritten Platz landete: Wir freuen uns sehr über diese Bronzemedaille. Mit Abstand coolste Preisträgerin war übrigens Ricarda Meissner in der Kategorie „Magazin independent“. Die Herausgeberin von „Sofa“ kam Kaugummi kauend auf die Bühne, entschuldigte sich dafür und dankte dann auch ihren Eltern: Nämlich dafür, dass sie ihr ehemaliges Kinderzimmer als Lagerraum für ihre Magazine zur Verfügung stellen.
Weihnachtsmärchen
Ein ganz besonderer Theaternachmittag wurde dieser Tage im Schauspielhaus veranstaltet. Mehr als 800 Gäste sahen gemeinsam das Weihnachtsmärchen Robin Hood, darunter auch Annegret Budelmann,
Gisela Schües und Erik Santer. Viele von ihnen kamen mit ihren Kindern oder Enkelkindern. Die Zuschauer taten mit ihrem Besuch auch noch etwas Gutes. Die Einnahmen aus dem Kartenverkauf kamen dem Verein „Hamburg macht Kinder gesund“ zugute. Inklusive zusätzlicher Spenden konnte sich die Vorsitzende des Vereins, Susanne Gernandt, zusammen mit dem Geschäftsführer Rainer Süssenguth über 35.000 Euro zur Unterstützung der Kindermedizin in Hamburg freuen. „Wir freuen uns sehr, dass dieses wunderbare Event für viele zur vorweihnachtlichen Tradition geworden ist und auch inzwischen große Kinder immer gerne mitkommen“, sagte Susanne Gernandt.
AKK kommt nach Blankenese
Der Blankeneser Neujahrsempfang ist seit Jahren für seine Top-Redner bekannt: FDP-Chef Christian Lindner hat dort genauso gesprochen wie Daimler-Chef Dieter Zetsche und Alt-Bundespräsident Christian Wulff. Doch eine Besetzung wie für den Neujahrsempfang am 10. Januar 2019 ist Klaus Schümann noch nie gelungen. Der Herausgeber des „Klönschnack“, der wie das Hamburger Abendblatt zur Funke Mediengruppe gehört, erwartet auf dem Süllberg neben Bürgermeister Peter Tschentscher, für den es dort der erste Auftritt sein wird, und Ex-Außenminister Sigmar Gabriel auch Robert Habeck, den Bundesvorsitzenden der Grünen – und die neue Vorsitzende der CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer. Die hatte im vergangenen Jahr noch wegen eines Verkehrsunfalls ihre Teilnahme in Blankenese absagen müssen. Was damals Pech war, entpuppt sich jetzt als Glückfall für Schümann.
Wieder verliebt
Bereits fünf Jahre ist die Scheidung von Sylvie Meis und Rafael van der Vaart her. Es folgte eine Beziehung mit dem Geschäftsmann Charbel Aouad, doch auch die endete nicht im Glück. Nun scheint die Hamburgerin wieder verliebt zu sein. Sie postete auf Instagram ein romantisches Kuschelfoto mit einem Mann. Viel musste die 40-Jährige dazu nicht sagen, es reichte ein rotes Herz als Bildunterschrift. Um wen es sich bei dem blonden Unbekannten handelt? Laut niederländischen Medien heißt er Bart Willemsen, ist 28 Jahre alt, Filmproduzent und kommt aus der niederländischen Stadt Tilburg. Beide sollen sich am Set des Films „Misfit“ kennengelernt haben, in dem Sylvie Meis eine Rolle hat. Der Film soll im März 2019 in die Kinos kommen. Im Sommer hatte Sylvie Meis nach der Trennung vom spanischen Millionär und Restaurantbesitzer Manuel Campos Guallar ihr Datingkonzept auf den Kopf gestellt. „Ich muss mich von dem Gedanken lösen, dass der nächste Mann, mit dem ich ausgehe, der nächste Ehemann sein muss“, sagte sie in einem Interview. Sie wolle nun auf normale Dates gehen – „und vielleicht ist dann der Traummann dabei“. Jetzt scheint sie damit Erfolg gehabt zu haben.
Spende für Leuchtfeuer
Eine großzügige Spende konnte diese Woche das Hamburg Leuchtfeuer Hospiz von der Evelyn-Brosch-Stiftung entgegennehmen. Johannes Petersen, Mitglied des Vorstands der Patriotischen Gesellschaft, überreichte zusammen mit Karolin Babbe-Vossbeck und Uwe Doll, beide Kuratoriumsmitglieder der Evelyn-Brosch-Stiftung, einen Scheck in Höhe von 10.000 Euro an Ulf Bodenhagen, Geschäftsführer von Hamburg Leuchtfeuer. Das Geld ist für die Küche des Hospizes bestimmt. Die Stiftung ist eine von drei Stiftungen, die von der Patriotischen Gesellschaft von 1765 treuhänderisch verwaltet werden. Mit ihren Erträgen unterstützt sie seit 2012 das Hamburg Leuchtfeuer Hospiz.
Weihnachtsbäckerei
Backen macht Spaß. Und Backen für einen guten Zweck noch viel mehr. Spaß hatte Nova Meierhenrich in diesen Tagen also auch, als sie im Ronald McDonald Haus Eppendorf zusammen mit den Kindern Kekse ausstach und verzierte. „Mit kleinen Aktionen, wie zum Beispiel dem gemeinsamen Plätzchenbacken, können wir für einen Moment vom oft so schweren Alltag ablenken und etwas Unbeschwertheit zaubern. Es braucht manchmal so wenig“, sagte sie am Rande der lustigen Veranstaltung. Und weiter: „Ich habe selbst viel Zeit als Kind im Krankenhaus verbracht und weiß, wie wichtig es ist, die Familie in der Nähe zu haben – was früher noch nicht möglich war.“ Deshalb engagiere sie sich seit zwölf Jahren als Schirmherrin des Ronald McDonald Hauses und habe 2014 den Verein HerzPiraten zugunsten herzkranker Kinder gegründet. „Ich kann mich in die Kleinen durch meine eigene Geschichte gut hineinversetzen. Und mehr Dank als glänzende Kinderaugen kann es nicht geben.“ Das Ronald McDonald Haus wurde als Zuhause auf Zeit für Familien, deren schwer kranke Kinder im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf behandelt werden, eröffnet. Jährlich beherbergt es rund 180 Familien.
Ein Sprungbrett
Wer hätte gedacht, dass gutes Vorlesen zu so einem Erfolg führen kann: Josephine Martz sicherlich nicht. Die Hamburgerin wurde 2012 zur besten Vorleserin Deutschlands gewählt. Seitdem ist das fröhliche junge Mädchen so richtig durchgestartet, als Synchronsprecherin und Schauspielerin. Höhepunkt ist jetzt eine Hauptrolle in der neuen Sat.1-Serie „Alles oder Nichts“, die von Montag bis Freitag um 18.30 Uhr ausgestrahlt wird. „Ich habe in der sechsten Klasse einen Vorlesewettbewerb gewonnen. Das war wirklich ein Sprungbrett für mich, auch wenn es sich nicht so anhört“, sagt die 18-Jährige.
Neues Finanzprojekt
Wie praktisch, wenn der Bruder gerade so richtig in der Gastroszene durchstartet und man selbst einen Caterer für sein eigenes Firmen-Event braucht – so läuft das eben bei den Schröders: Gastronom und Koch Hannes Schröder betreibt die „Küchenfreunde“ und „Was wir wirklich lieben“ sowie zukünftig noch den ehemaligen Off Club von Tim Mälzer. Sein jüngerer Bruder Philipp Schröder launchte am Donnerstagabend sein neues Finanzprojekt. Der Ex-Deutschland-Manager von Tesla präsentierte im Steve-Jobs-Style im Oberhafen in den Erste Liebe Studios sein Angebot mit Namen „Value Search“. Vor 170 geladenen Gästen dankte der 34-jährige Unternehmer seiner Verlobten Marei: „Danke, dass du das alles aushältst!“ Nach der Präsentation ließen sich auch Mutter Bettina und Vater Ralf Schröder das Fingerfood aus Familienproduktion schmecken.
Alsterhaus mit neuem Chef
Das Alsterhaus am Jungfernstieg hat einen neuen Chef: Andreas Kuffner hat interimsmäßig die Leitung des traditionsreichen Warenhauses übernommen. Sein Vorgänger Timo Weber führt seit Kurzem das Berliner Luxuskaufhaus KaDeWe. Der 36 Jahre alte Kuffner hatte zuvor die Geschicke vom Oberpollinger in München geleitet. Alle drei Häuser gehören zur KaDeWe-Gruppe. Im Alsterhaus ist der gebürtige Mönchengladbacher jetzt für mehr als 200 Mitarbeiter verantwortlich. Im kommenden Jahr soll die Modernisierung fortgesetzt werden, als nächstes soll die Herrenabteilung in der ersten Etage ein neues Gesicht bekommen.
(ccj, jha, hai, sla, ug)