Hamburg . Stellinger Lärmschutzdeckel geht zumindest in eine Richtung in Betrieb. Was ihn vom Schnelsener Deckel unterscheidet.
Die erste Tunnelhälfte ist fertig. Am Montag fuhren die ersten Autos durch die Oströhre des Stellinger A-7-Deckels. Er ist mit 893 Metern der zweitlängste der drei Deckel nördlich des Elbtunnels. Der Schnelsener Deckel (560 Meter) soll in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres fertig sein. Die Arbeiten am längsten Deckel in Bahrenfeld haben noch nicht begonnen.
Hamburgs Verkehrskoordinator Christian Merl freute sich über die nächste sichtbare Veränderung auf der Großbaustelle. „Wir sind sehr zufrieden mit dem Baufortschritt“, sagte er. Zunächst wird die Stellinger Oströhre allerdings nur von Autofahrern genutzt werden können, die von der Kieler Straße aus auf die A7 in Richtung Norden auffahren.
Bevor die Röhre komplett in Betrieb genommen werden kann, muss das Tunnelvorfeld saniert werden, müssen Schilderbrücken aufgebaut werden. Und bevor das geschehen kann, muss die provisorische Auffahrrampe abgerissen werden, die von der Kieler Straße auf die Westseite der A7 führt.
Fünf Spuren in jeder Röhre
Von April an soll dann der gesamte Verkehr in beiden Fahrtrichtungen durch den neuen Tunnel geführt werden. Zugleich beginnt der Bau der Weströhre. Geplante Fertigstellung: Ende 2020.
Der Stellinger Tunnel ist nicht nur länger als der Schnelsener, sondern auch breiter. Fünf Spuren werden in jeder Röhre untergebracht, in Schnelsen sind es nur drei. Insofern ist die Bauzeit schon beachtlich. In Schnelsen wurde Anfang 2015 begonnen, bis zur Fertigstellung im kommenden Jahr werden mindestens viereinhalb Jahre vergangen sein.
Stellingen blieb so hart wie erwartet
Baubeginn für den Stellinger Tunnel war im April 2016. Ende 2020 soll er vollendet werden. Bauzeit also: Ebenfalls rund viereinhalb Jahr. Für Fachleute kommt das nicht überraschend. Die Baufirmen haben aus Problemen und Fehlern gelernt, die beim Bau des ersten Tunnels gemacht wurden. In Schnelsen hatte zudem die Gründung Schwierigkeiten bereitet, der Untergrund erwies sich als sehr weich. Stellingen blieb so hart wie erwartet. Bei den Bohrpfählen reichte eine Tiefe von maximal 25 Metern. Insgesamt 2750 Stück werden den fertigen Tunnel stützen.
Die Tunneldecke ist 1,50 Meter dick. Darauf entsteht eine 5,4 Hektar große Grünfläche, auch Kleingärten sollen dort untergebracht werden.