Hamburg. Bürger sollen Probleme an eine zentrale Beschwerdenummer melden können. CDU: “Frust lässt sich nicht wegtelefonieren“.
Hamburgs neuer Verkehrssenator Michael Westhagemann (parteilos) will für Abhilfe im täglichen Baustellen-Chaos sorgen. Dafür soll nun eine eigene Hotline eingerichtet werden, an die Bürger Probleme mit Baustellen melden können, wie ein Sprecher der Verkehrsbehörde dem Abendblatt sagte. Ein genauer Zeitpunkt, wann die Beschwerdenummer freigeschaltet werden soll, stehe allerdings noch nicht fest.
Warum liegt die Baustelle in meiner Straße schon seit Tagen brach? Warum gibt es sowohl auf einer Hauptroute als auch auf den Ausweichrouten Behinderungen durch Bauarbeiten? Solche Fragen sollen unter der zentralen Beschwerdenummer beantwortet werden.
Die Hotline soll laut dem Sender NDR 90,3 an die Koordinierungsstelle beim Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer angegliedert werden, die bislang nur für die Hauptverkehrsstrecken zuständig ist. "Wir brauchen den Dialog mit den Bürgern", sagte Westhagemann. Es müssten alle Baustellen zusammen im Blick sein – also nicht nur Straßenbaustellen von Land und Bezirken.
Initiative von Rot-Grün
Erst Anfang November hatte die Bürgerschaft mit den Stimmen von SPD und Grünen beschlossen, dass die zahlreichen Baustellen in der Stadt besser koordiniert werden sollen. Es soll auch häufiger im Mehrschichtbetrieb gearbeitet werden, und Verzögerungen sollen mit Strafen für die Baufirmen geahndet werden können.
Aus Sicht der oppositionellen CDU ergäbe eine Hotline nur dann Sinn, wenn die Anregungen auch zu konkreten Veränderungen bei der Planung und Durchführung von Baustellen führen würden. Eine reine „Nummer gegen Baustellenkummer“ sei wenig praxistauglich. "Baustellenfrust lässt sich nicht einfach wegtelefonieren", sagte Dennis Thering, verkehrspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.