Hamburg . Veränderungen der Flugpläne sollen für längere Nachtruhe sorgen. Die Zahl der Nachtflüge ist bisher jedoch stark gestiegen.
Am Hamburger Flughafen soll es weniger Flugbewegungen in den späten Abendstunden geben. Die Zahl der von den Fluggesellschaften geplanten Starts und Landungen zwischen 22 und 23 Uhr liege im seit Ende Oktober geltenden Winterflugplan 16 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Das teilte der Airport in seinem Monatsbericht Oktober mit.
Abflug vorgezogen
Beispielsweise habe Eurowings den verspätungsanfälligen Abflug nach Stuttgart werktags von 22.15 Uhr auf 21.30 Uhr vorgezogen. Insgesamt habe man in diesem Jahr mehr als 50 Gespräche mit Vertretern von Fluglinien geführt, um sie für das Problem der späten Flugbewegungen zu sensibilisieren. Am Flughafen in Fuhlsbüttel findet der planmäßige Flugbetrieb zwischen 6 und 23 Uhr statt.
Danach dürfen nur noch Flugzeuge aufsetzen oder abheben, wenn ihre Ankunft oder ihr Abflug bis 23 Uhr vorgesehen war und es für die Verspätung „unvermeidbare Gründe“ gab. In den vergangenen vier Jahren hat sich die Zahl dieser sogenannten verspäteten Flüge fast verdoppelt, im Gesamtjahr 2017 waren es 1038 Maschinen. Diese Marke wurde nun bereits im Oktober übertroffen. In den ersten zehn Monaten waren es laut Airport 1097 Starts und Landungen in der letzten Stunde des Tages – ein Plus von 19,4 Prozent zum Vorjahreszeitraum. In diesem Oktober waren es mit 96 Starts und Landungen fünf mehr als im Vorjahresmonat.
Bürgerinitiative unzufrieden
Die Bürgerinitiative für Fluglärmschutz (BAW) zählte in den ersten zehn Kalendermonaten sogar 1112 Flugbewegungen zwischen 23 und 0 Uhr. BAW-Sprecher Martin Mosel sprach von einer „ernsthaften Dauerbelastung für die Bevölkerung“. Der Flughafen teilte mit, die Verspätungen nach 23 Uhr „genauer zu analysieren“. Dafür sei eine Task-Force mit drei Vollzeitstellen geschaffen worden. Bei den Passagieren setzte sich der Trend aus den Vormonaten fort: Es gab wieder ein leichtes Minus. Den Helmut-Schmidt-Flughafen nutzten im Oktober 1,684 Millionen Passagiere. Das waren 2,1 Prozent weniger Privat- und Geschäftsreisende. In den ersten zehn Monaten flogen damit 14,74 Millionen Menschen von oder nach Fuhlsbüttel. Das waren 2,7 Prozent weniger – allerdings war die Zahl der Fluggäste im Vorjahr mit 8,6 Prozent auch sehr stark gewachsen.
Rekordjahr in Hamburg
17,6 Millionen Passagiere bedeuteten 2017 das vierte Rekordjahr in Folge. Als Gründe für das Minus in diesem Jahr gelten unter anderem die Air-Berlin-Pleite und das Schließen der Easyjet-Basis. Die Zahl der Flugbewegungen lag im Oktober bei 14.580 (- 0,2 Prozent). Insgesamt waren es bis Oktober 132.640 Starts und Landungen – 3,5 Prozent weniger.