Hamburg. Polizei präsentiert sichergestellte Drogen aus spektakulärer Razzia. Hells-Angels-Mitglied soll verantwortlich für den Deal sein.
Die Hamburger Polizei hat am Mittwoch die 1,1 Tonnen Kokain präsentiert, die im Rahmen eines spektakulären Polizeieinsatzes am vergangenen Donnerstag sichergestellt wurden.
Nach Informationen des Hamburger Abendblattes sind die Drogen per Schiff aus Santos in Brasilien nach Hamburg gekommen. Die Stadt im Bundesstaates São Paulo gilt als der bedeutendste Hafen Lateinamerikas. Für die Sicherheitsbehörden ist die Stadt ein Albtraum. Sie gilt als der Hafen, aus dem das meiste Kokain nach Europa kommt.
Für die Ermittler des Landeskriminalamtes dürfte es schwierig sein, die Absender zu ermitteln. Die Behörden in der brasilianischen Hafenstadt gelten als korrupt. Viele sollen, wie auch Arbeiter und Verantwortliche im Hafen, in den Kokainschmuggel verwickelt sein. „Wenn man als Polizei bei Kollegen dort anruft, weiß es auch schnell die Gegenseite“, sagt ein Beamter. „Das, was sich dort abspielt, ist Wild-West.“
Hells-Angels-Mitglied fädelte Kokain-Deal ein
Das sichergestellte Kokain war in einer Tarnladung versteckt. Die Sicherstellung war kein Zufallsfund. Die Polizei hatte über Monate ermittelt und war über das Eintreffen der größeren Ladung informiert. Der riesige Kokain-Deal war nach Erkenntnissen von Ermittlern von einem führenden Mitglied der Hells Angels vom Charter „Hellport“ eingefädelt worden.
Inzwischen sitzen alle elf Männer, die im Rahmen der Razzia festgenommen worden waren, in Untersuchungshaft. Gegen drei von ihnen lagen bereits Haftbefehle vor, darunter ein führendes Mitglied der Hells Angels.