Hamburg. Hamburger CDU-Bundestagsabgeordnete erklären, wen sie sich als Nachfolger Angela Merkels im Parteivorsitz wünschen.
Bei der Wahl des oder der neuen CDU-Vorsitzenden deutet sich zumindest unter den Hamburger Christdemokraten eine Mehrheit für Friedrich Merz als Nachfolger von Angela Merkel an. In ihren Wahlkreisen seien sowohl die Mitglieder als auch die CDU-Anhänger mehrheitlich für Merz, berichteten die CDU-Bundestagsabgeordneten Christoph de Vries und Christoph Ploß am Dienstag in Hamburg. „Bei mir im Wahlkreis Hamburg-Nord/Alstertal sind 80 Prozent der Mitglieder für Friedrich Merz“, sagte Ploß.
Das entspreche auch seinem Stimmungsbild: Die CDU haben ihren Ruf als Partei der Inneren Sicherheit und damit auch viele Wähler an die AfD verloren, so Ploß. „Ich glaube, dass Merz diese Menschen wieder abholen und für die CDU gewinnen könnte.“ CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, die sich ebenfalls um die Merkel-Nachfolge bewirbt, sei eine erfolgreiche Politikerin, werde aber als „Merkel 2.0“ wahrgenommen.
Kruse und Weinberg lassen Entscheidung offen
Das sieht auch de Vries als Problem. Er sagte: „Wir müssen die wirtschaftlich und bürgerlich orientierten Wähler wieder stärker ansprechen – das kann Friedrich Merz am besten.“ Die beiden anderen Bundestagsabgeordneten, Rüdiger Kruse und Marcus Weinberg, ließen dagegen noch offen, für wen sie beim Bundesparteitag Anfang Dezember in Hamburg stimmen werden. Kruse begrüßte den offenen Prozess und dass vor den Regionalkonferenzen, auf denen sich die Bewerber den Mitgliedern vorstellen, noch „nicht alle eingenordet“ seien.
Das erste Schaulaufen der Bewerber, zu denen außer Merz und Kramp-Karrenbauer auch Gesundheitsminister Jens Spahn gehört, ist am Donnerstag in Lübeck. Weinberg ließ eine Präferenz für Kramp-Karrenbauer erkennen: „Sie hat Regierungserfahrung und kann Wahlen gewinnen.“ Die langjährige Ministerpräsidentin des Saarlands kenne zudem die CDU-Basis sehr gut, könne die Mitglieder mitnehmen und die Partei zusammenhalten.