Hamburg. 1001 Delegierte wählen Merkel-Nachfolger. Auftakt mit Gottesdienst im Michel. Erstmals seit 47 Jahren mehr als ein Kandidat.
Genau fest steht bisher nur die Zahl der Delegierten: 1001 von der Basis gewählte Vertreter der Partei werden zum CDU-Bundesparteitag am 7. und 8. Dezember in den Hamburger Messehallen anreisen. Sie wählen nach derzeitiger Planung bereits am Freitag, 7. Dezember, den neuen Bundesvorsitzenden oder die neue Bundesvorsitzende. Die bisherige Parteichefin Angela Merkel tritt nicht wieder an. Als Nachfolger bewerben sich unter anderen CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer, Ex-Fraktionschef Friedrich Merz und Bundesgesundheitsminister Jens Spahn. Neu gewählt werden auch die Stellvertreter und der übrige Bundesvorstand.
Angesichts der ungewöhnlichen Ausgangslage rechnet die Parteiführung mit großem Medieninteresse aus aller Welt. Kamen zuletzt um die 1500 Journalisten und 1000 Techniker zu solchen Parteitagen, so erwarte man diesmal deutlich mehr Medienvertreter, hieß es am Donnerstag aus der CDU-Parteizentrale im Berliner Konrad-Adenauer-Haus. Schließlich sei dies das erste Mal seit nun schon 47 Jahren, dass sich mehr als ein Kandidat bzw. eine Kandidatin um den Parteivorsitz bewerbe. Das sei zuletzt 1971 bei der Kampfkandidatur zwischen Helmut Kohl und Rainer Barzel der Fall gewesen. Die genaue Zahl der Journalisten ist noch nicht bekannt, da die Akkreditierung erst in den nächsten Tagen möglich sein soll.
Delegierte beraten über wegweisende Inhalte
Auch dieser Parteitag soll traditionell mit einem ökumenischen Gottesdienst beginnen: am 7. Dezember um 8 Uhr im Michel. Nach den Wahlen am Freitag, bei denen es wohl nicht nur um den Parteivorsitz, sondern auch um eine Vorentscheidung über den künftigen CDU-Kanzlerkandidaten geht, wird am Sonnabend über wegweisende Inhalte beraten. Zur Debatte und Abstimmung steht der Leitantrag „Wirtschaft für den Menschen – Soziale Marktwirtschaft im 21. Jahrhundert“. Diskutiert werden soll auch über Eckpunkte für einen neues Grundsatzprogramm der CDU.