Hamburg. Zügellos auf dem Kiez: Im Imageclip des HVV gönnt sich das Bushaltestellenschild Sülzbrack einen heißen Abend auf der Reeperbahn.
Was macht ein Land-Ei in der großen Stadt? Genau, es gönnt sich. Und dreht einen Abend lang komplett durch. Purer Eskapismus, einmal ausrasten mit allem, bitte! Zügellos durch die Nacht! Oder, wie es der HVV in seinem neuen Imagefilm nennen würde: It’s Sülzbrack-Night, Baby!
Der Clip des Hamburger Verkehrsverbundes ist gerade dabei, das Netz zu erobern. Bei Facebook wurde das Video in vier Tagen schon 52.000-mal aufgerufen, bei YouTube fast 10.000-mal geklickt. Dabei wird nur die Geschichte des leicht gelangweilten Bushaltestellenschildes „Sülzbrack“ erzählt. Aber wie!
Trinken, Tattoo, Tabubruch
Denn das Schild der Busstation nutzt die Gunst der Ersatzhaltestelle, um sein eher reizarmes Landleben in den Vier- und Marschlanden gegen eine wilde Partynacht auf St. Pauli zu tauschen. Mit allem, was dazu gehört, also: Trinken, Tattoo und Tabubruch.
Einmal auf dem Kiez angekommen versumpft Sülzbrack gleich in einer Kaschemme, stolpert über die Reeperbahn, lässt sich im Suff eine Gesichtstätowierung verpassen, zettelt in der Ritze eine Schlägerei an, entblößt sich als Flitzer auf dem Fußballfeld, verschüttet jede Menge Bier und lässt sich am Ende von einer Kiezschönheit beim Liebesspiel zerkratzen. Kurzum: Sülzbrack hat einen guten Abend.
Ein Happy End für das Haltestellenschild
Zumal das kleine Schild in der großen Stadt nach all dem Spaß auch wieder sicher zurück an den abgelegenen Deich in Kirchwerder findet – selbstverständlich mit dem HVV-Bus 120. Nicht zufällig erdet der HVV den Clip mit der Botschaft: „Egal wie weit du gehst. Wir bringen dich zurück.“
Im Netz kommentieren die Nutzer von „Leute, das ist super geworden. Geht voll rein“ über „Richtig genial gemacht“ bis hin zu „Lustige Idee. Fast schon wie die Berliner Verkehrsbetriebe“. Und wenn die Erfolgsgeschichte anhält, muss das Haltestellenschild demnächst wohl fest verschraubt werden. Zum Schutz vor Souvenirjägern.