Hamburg . In Hamburg will die Bahn an den Festtagen Gleise und Weichen erneuern. CDU übt Kritik, Linksfraktion fordert Verlegung der Arbeiten.

Familienunfreundlich, herzlos, äußerst misslich: Oppositionsfraktionen in Hamburg haben mit massiver Kritik auf die zwischen Weihnachten und Neujahr geplante Sperrung der Bahnhöfe Hamburg-Altona und Dammtor für Fern- und Regionalbahnen reagiert, die in ganz Norddeutschland zu Einschränkungen führen wird. „Die Deutsche Bahn zeigt dieses Jahr wenig Herz für Weihnachten“, sagte der CDU-Verkehrsexperte der Bürgerschaftsfraktion, Dennis Thering, am Freitag. Die zeiltliche Planung sei familienunfreundlich.

Zwar seien Investitionen in die Gleisinfrastruktur insbesondere am Schienenknoten Hamburg wichtig. Aber: „Dass diese Baumaßnahmen und Sperrungen von der Bahn ausgerechnet über Weihnachten und Neujahr durchgeführt werden, ist äußerst misslich“, sagte Thering.

Einschränkungen betrifft ganz Norddeutschland

In dieser Zeit seien viele Fernreisende unterwegs, „die einfach nur zu ihren Liebsten und zurückkommen wollen“. Von der Bahn forderte der CDU-Politiker künftig „deutlich mehr Augenmaß“ bei den Planungen. „Am Ende bleibt auch die Frage unbeantwortet, wie Rot-Grün das einfach klaglos hinnehmen kann.“

Die Bahn hatte angekündigt, die Bahnhöfe Altona und Dammtor vom ersten Weihnachtsfeiertag bis zum 2. Januar für den Fern- und Regionalverkehr wegen Gleisbauarbeiten zu sperren. Auch am Hauptbahnhof soll es dadurch zu Einschränkungen kommen, die in ganz Norddeutschland spürbar sein dürften.

Linksfraktion fordert: Arbeiten verlegen

„Die Deutsche Bahn ist sehr erfindungsreich – zumindest, wenn es um Härtetests für ihre Kunden geht“, kritisierte die Verkehrsexpertin der Linksfraktion, Heike Sudmann. Gerade zwischen Weihnachten und Neujahr führen viele Menschen mit der Bahn zu Familienbesuchen oder in den Urlaub. Deshalb fordert die Bürgerschaftsabgeordnete: „Die Bahn sollte die Arbeiten verlegen, zum Beispiel in die Hamburger Frühjahrsferien.“ Dann seien auch weniger ÖPNV-Kunden betroffen.

Den Fernbahnhof Altona, der zu den 20 größten Bahnhöfen Deutschlands zählt, in der Hochsaison vom Fernverkehr abzuhängen, sei „verkehrspolitischer Schwachsinn“, sagte Heike Sudmann. „Das wirkt wie eine Retourkutsche für den vom Gericht verhängten Planungsstopp für die Bahnhofsverlagerung nach Diebsteich.“ Zu den Geheimnissen der Bahn gehört nach Ansicht der Linksfraktion auch, weshalb sie gleichzeitig auch am Hauptbahnhof Weichen erneuert und dadurch weitere Ausfälle produziert.

Die Linken-Politikerin will nun mit einer Schriftlichen Kleinen Anfrage erfahren, weshalb in dieser Zeit die Züge von Westerland nur bis Elmshorn und nicht bis nach Pinneberg und damit zu einem S-Bahn-Anschluss fahren sollen.