Hamburg . Martin Luther macht’s möglich: Am Mittwoch ist arbeitsfrei. Das Angebot reicht vom Preacherslam bis zum Hexenglücksrad.
Ein geschenkter Feiertag: Der Gedenktag an die Reformation Martin Luthers (1483–1546) ist im Norden von diesem Jahr an regulär arbeitsfrei, die Geschäfte und Behörden bleiben geschlossen. Was sich mit dem zusätzlichen freien Tag anfangen lässt? Hier gibt es einige Tipps:
Gottesdienste
Wer religiös in den Mittwoch starten will, ist u. a. in der Hauptkirche St. Petri genau richtig. Gefeiert wird ökumenisch. Pastor Uwe Onnen (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen), der katholische Dompfarrer Peter Mies und die evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs werden die Predigt gemeinsam halten. Die musikalische Gestaltung liegt beim Bachchor St. Petri unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Thomas Dahl. Im Michel führen Kinder derweil ein „Reformationsspiel“ auf, das in die Zeit Martin Luthers führt. Außerdem dokumentieren Mitarbeiter des Museums für Arbeit die Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern.
Hauptkirche St. Petri, Bei der Petrikirche 2, Ökumenischer Gottesdienst, 10 Uhr.
Hauptkirche St. Michaelis, Englische Planke 1, Evangelische Messe, 10 Uhr.
Kultursalon im Jenisch-Haus
Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs hat am Mittwoch einen weiteren Auftritt. Im „Kultursalon über Mensch und Zukunft“ geht es um die Frage, wie die Digitalisierung den Alltag der Menschen verändert. Auf dem Programm stehen Gesprächsrunden mit Autoren wie Julia von Lucadou, Benjamin Maack und Michel Faber, der Social-Media-Expertin Kathrin Weßling und dem Philosophen Josef Früchtl. Als Gast des Abends liest Schauspieler Charly Hübner. Bischöfin Fehrs: „Das wird ein echter Reformationssalon.“
Jenisch-Haus, Baron-Voght-Straße 50,
Nachmittagssalon: 15–17.30 Uhr; Abendsalon: 18–20.30 Uhr. Eintritt pro Salon: ab acht Euro.
Preacherslam: Glauben bekennen
Beim ersten Hamburger „Preacher-slam“ werden acht junge Künstler zum Thema „Yes, I Believe!“ eigene Texte und wortstarke Bekenntnisse zum christlichen Glauben vortragen. Maximal sieben Minuten Zeit haben die Slammer für ihre Beiträge. Am Ende wählt das Publikum den Sieger. Der Preacherslam ist die erste Aktion einer Arbeitsgruppe evangelischer und katholischer Jugendarbeit.
Haus 73, Schulterblatt 73, Erster Hamburger Preacherslam, 17 Uhr, Restkarten,
Eintritt: 3 Euro.
Kostenlos in Hamburger Museen
Zum Reformationstag bieten die wichtigsten Hamburger Museen und Galerien kostenlosen Eintritt. Der Tag der Reformation sei in Hamburg ein „eintrittsfreier Museumstag“ und lade zum gesellschaftlichen Austausch ein, sagt Kultursenator Carsten Brosda. Freien Eintritt bieten unter anderem die Kunsthalle, das Altonaer Museum, das Museum für Hamburgische Geschichte und das Archäologische Museum. Dort findet eine Sonderveranstaltung statt. Im Mittelpunkt steht Margiana, ein Königreich der Bronzezeit in Turkmenistan vor 4000 Jahren.
Archäologisches Museum Hamburg, Museumsplatz 2, 10 bis 17 Uhr.
Halloween-Party
In der Nacht zu Allerheiligen galten die Grenzen zum Totenreich bei den Kelten als besonders durchlässig. Längst ist daraus ein konsumfreudiges Event geworden – und eine Konkurrenz zum Reformationsgedenken. Für Kinder (ab sechs Jahren) steigt auf dem Bahnhof Dammtor eine bunte Halloween-Party. Auf dem gruselig geschmückten Bahnhof treten Verkleidungskünstler auf. Es gibt „Gruselschminken“, Kürbisse und ein „Hexenglücksrad“. Auf dem Energieberg Georgswerder lautet das Motto des Tages: „Masken, Müll und Monsternaschis“. Dort können Kinder Halloween beim Basteln von Masken erleben – bis die Sonne untergeht. Richtig gruselig wird es im Hamburg Dungeon. „Sie blicken Ihren tiefsten Ängsten ins Auge“, versprechen die Veranstalter im neuen „Home of Halloween“ – eine Show im dunklen, langen Tunnel. Das Spektakel ist nur für Erwachsene zugänglich.
Bahnhof Dammtor, Halloween-Kinderparty, 15–20 Uhr, kostenlos. Energieberg Georgswerder, Fiskalische Straße 2, Halloween-Masken basteln, 10 bis 17 Uhr. Hamburg-Dungeon, Kehrwieder 2, Home of Halloween, ab 19 Uhr, Eintritt: 30 Euro.
Ausflüge nach Eutin und Bremen
Das barocke Backstein-Schloss von Eutin (Schleswig-Holstein) lädt am Mittwoch zu einem besonderen Öffnungstag (11 bis 17 Uhr) ein. Einst eine mittelalterliche Bischofsburg, entwickelte sich das Schloss zur Residenz der Fürstbischöfe aus dem Hause Schleswig-Holstein-Gottorf und der Großherzöge von Oldenburg. Die Besucher gleiten von einem möblierten Salon in den nächsten und begegnen immer wieder den großen Namen europäischer Geschichte. Um 15.17 Uhr können Interessierte an der Seepromenade nach englischem Vorbild den Rednern der „Speaker’s Corner“ folgen. Wer gern einen Jahrmarkt besuchen will, ist auf dem Bremer Freimarkt richtig. Um 11 Uhr ist ein Reformationsgottesdienst im Festzelt „Riverboat“ geplant.
