Hamburg. Im Prozess um den Mord an einem kleinen Mädchen und ihrer Mutter schilderte am Montag ein Rechtsmediziner die grausamen Details.
Der Polizist, der als einer der ersten am Tatort war, versuchte alles, um das Leben der kleinen Mariam zu retten. Er beatmete das Kind, praktizierte Herzdruckmassage. Doch für das 21 Monate alte Mädchen gab es keinerlei Chance. Zu schwer waren die Verletzungen, die ihm zugefügt worden waren: Mariam war fast augenblicklich tot. Das ging am Montag im Prozess um eine Bluttat am Jungfernstieg, bei der im April dieses Jahres das Mädchen und deren Mutter Sandra P. getötet wurden, aus der Aussage eines Rechtsmediziners hervor.
Der Vater des Kindes, der Angeklagte Mado Bido M., hat die beiden Tötungen in dem Verfahren bereits gestanden. Der Angeklagte hatte Polizisten gegenüber gesagt, er habe der Mutter das Kind wegnehmen wollen, „weil ich es nicht bekomme“. Zum Prozessauftakt hatte er formuliert, was er getan habe, sei „bei Gott eine Sünde“. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 34-Jährigen zweifachen Mord vor. Auch die Mutter Sandra P. war durch Messerstiche tödlich verletzt. Die 34-Jährige war auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben.
Der Angeklagte wirkte vollkommen starr
Der Rechtsmediziner, der das getötete Kind obduziert hat, berichtete, der Hals von Mariam sei von einem Messer nahezu vollständig durchtrennt gewesen. Dadurch wurde auch die Blutversorgung des Gehirns unterbrochen. Darüber hinaus habe das Mädchen einen tiefen Stich in den Bauch erlitten, wobei das Messer am Rücken des Opfers wieder hinaustrat.
Der Angeklagte schien die Ausführungen des Sachverständigen ausblenden zu wollen: Mado Bido M. hielt eine Hand vors Gesicht, wirkte vollkommen starr. Bei seiner eigenen Untersuchung hatte der 34-Jährige nach Aussage des Rechtsmediziners „sehr freundlich und extrem kooperativ“ gewirkt. „Er hat gesagt, dass er die Tat begangen habe und die Verantwortung dafür übernehme. Es war ihm ein sehr ernstes Anliegen, das zu sagen.“ Der Prozess wird fortgesetzt.