Hamburg. Kaum ist der langwierige Umbau der Geschäftsstraße in Eimsbüttel beendet, sorgen erneut Arbeiten auf dem Gehweg für Ärger.
Die Geduld der Geschäftstreibenden und Anwohner der Osterstraße in Eimsbüttel ist wieder einmal gefordert: Ein halbes Jahr hatten sie nach der zweijährigen Umbauphase und kompletten Sanierung der belebten Einkaufsstraße Ruhe. Und nun wird dort erneut die Erde aufgerissen und gebuddelt.
Vor Schuhkay und der Douglas-Filiale in Höhe der Hausnummern 124 und 133 klafft ein tiefer Graben auf dem Fußweg. Ein rot-weißer Zaun führt die Passanten dort auf einem schmalen Streifen auf dem Gehweg an der Baustelle vorbei. Seit dem 10. September ist die Baustelle dort eingerichtet. Besonders ärgerlich sind diese Arbeiten für die Geschäftsleute, wie Angelika Koch, Filialleiterin bei Schuhkay. Sie ärgert sich vor allem darüber, dass sie häufig gar keine Bauarbeiter sieht, die Arbeiten ruhen: "Das ist erschreckend, dass auf dieser Baustelle wochenlang gar nichts passiert. Die Arbeiten dort haben 4,5 Wochen geruht. Heute passiert dort wieder nichts, niemand ist zu sehen!"
Die Arbeiten sind geschäftsschädigend
Frau Koch ist wütend. Der Weg vor ihrem Laden sei viel zu schmal. Sie hatte sich beschwert, so dass der Bauleiter einen zweiten Holzsteg installiert hat. "Rollstuhlfahrer konnten den Laden gar nicht erreichen. Wir haben hier Schmutz und Laub, es fehlen Parkplätze. Das ist geschäftsschädigend." Die "Bild"-Zeitung berichtete zuerst.
Der Grund für die Arbeiten: Stromnetz Hamburg installiert neue Hausanschlüsse und verlegt die alten Hausanschlüsse an der Osterstraße 133. Die alten Hausanschlüsse trennt der Netzbetreiber auf dem öffentlichen Grund von der Versorgung. "Hierfür sind Aufgrabungen auf dem Gehweg erforderlich", so Sprecherin Anette Polkehn-Appel.
Obwohl die Osterstraße zwei Jahre lang eine Baustelle war, konnten die Arbeiten währenddessen nicht durchgeführt werden. Denn: "Diese Maßnahme konnte nicht im Zuge der allgemeinen Straßenbaumaßnahme abgewickelt werden, da diese Stromnetz Hamburg noch nicht bekannt war. Erst im Nachgang hat sich der Eigentümer des Hauses an uns gewandt und den Umbau seiner Kundenanlage angezeigt. Durch diesen Umbau sind auch weitere notwendige Arbeiten an der zugehörigen Ortsnetzstation notwendig", so die Sprecherin.
Arbeiten dauern länger als geplant
Nun dauern diese Arbeiten auch noch länger als geplant und sollen bis zum Ende kommender Woche abgeschlossen sein. Zwischendurch gab es Verzögerungen, weil der Kabelzug durch das vorhandene Straßenkreuz schwieriger war als gedacht.
Anette Polkehn-Appel: "Dies war vorher nicht abzusehen. Hier mussten unter anderem aufwendige Kamerauntersuchungen durchgeführt werden, um Alternativmaßnahmen einleiten zu können."