Hamburg. Der unangenehme Geruch alarmiert viele Hamburger Verbraucher – und führt zu Fehlalarmen bei Gasnetz Hamburg.
Die Bäume verlieren ihre Blätter, am frühen Abend ist es bereits dunkel und nachts müssen die Hamburger mit Bodenfrost rechnen: Mit dem Herbst beginnt auch die Heizsaison. Doch wer in Hamburg sein Zuhause mit Gas wärmt, könnte in diesem Jahr bei der Inbetriebnahme seiner Heizungsanlage von einem unangenehmen, intensiven Geruch überrascht werden: In Hamburger Wohnungen kann es nach faulen Eiern riechen. Darauf hat das Gasnetz Hamburg am Freitag hingewiesen – und auch gleich eine Erklärung mitgeliefert.
„Das in Hamburg gelieferte Gas kommt seit Anfang des Jahres mit einem neuen, intensiven Geruchsstoff ins Haus“, heißt es in einer aktuellen Mitteilung von Gasnetz Hamburg. Das sogenannte Odoriermittel soll der Sicherheit dienen. Sollte Gas ausströmen, wird der Bewohner sofort durch das Odoriermittel gewarnt – denn dieses riecht nach faulen Eiern. Ohne diesen Warngeruch wäre Gas nicht wahrnehmbar.
Faule-Eier-Geruch in Wohnungen bei kleinsten Gasmengen
Es gibt nur einen kleinen Haken: Der 2018 bei mehreren norddeutschen Gasnetzbetreibern eingeführte Geruchsstoff stößt die Verbraucher buchstäblich mit der Nase auf kleinste austretende Gasmengen. Das bedeutet: Auch beim Zünden von Brennern in Gasthermen, Herden oder Wassererhitzern können kleine Mengen Gas freigesetzt werden – und es stinkt nach faulen Eiern in der Wohnung.
Das hohe Warnpotenzial führt damit gleichzeitig auch zu mehr Fehlalarmen, wie Gasnetz Hamburg mitteilte. Während früher geringe Mengen Gas gar nicht wahrnehmbar waren, müffelt es nun schon bei kleinsten Mengen nach faulen Eiern. Verbraucher vermuten deshalb häufiger Geräte- oder Leitungsdefekte und rufen bei ihrem Gasnetzbetreiber an.
Experte rechnet mit mehr Kundenanfragen
„Nachdem wir im Frühjahr das neue Odoriermittel in unserem Netzgebiet eingeführt hatten, hat sich die Anzahl von Kundenanfragen erhöht“, sagt Matthias Franke von Gasnetz Hamburg. „Viele Bürger stellen Fragen zu dem intensiveren Geruchsstoff oder berichten, den Geruch in der Nähe von Gasgeräten wahrgenommen zu haben.“
Doch der Gasfachmann, der jetzt zum Start der Heizperiode mit vermehrten Kundenanfragen rechnet, kann beruhigen: Nur in seltenen Fällen liege wirklich ein Defekt vor. Sein Rat lautet: „Tritt der Geruch nur leicht und kurzzeitig auf, besteht selten Grund zur Sorge. Undichte Leitungen sind hingegen sehr deutlich zu bemerken, denn der Geruch warnt intensiv.“
Im Zweifel sollten die Hamburger jedoch immer die Störungsstelle von Gasnetz Hamburg anrufen (040/5379 9398). Die Experten von Gasnetz Hamburg sind rund um die Uhr erreichbar und schnell vor Ort, um die Ursache zu prüfen, versichert das Unternehmen. Zudem sollten einige Verhaltensregeln in einem solchen Fall beachtet werden:
Was bei einem Gasleck zu tun ist
- Keine elektrischen Schalter oder Klingeln betätigen
- Türen und Fenster öffnen
- Für Durchzug sorgen, Gas ist leichter als Luft und steigt auf
- Wenn möglich, Haupthahn zudrehen
- Offenes Feuer und elektrische Zündquellen vermeiden
- Nicht in geschlossenen Räumen telefonieren
- Andere Hausbewohner warnen und das Gebäude verlassen
Gasnetz Hamburg betreibt in der Hansestadt ein Gasnetz mit gut 7900 Kilometern Länge und hat fast 230.000 Haushalte daran angeschlossen. In den meisten Fällen wird das Gas für Heizungen genutzt, in einigen Fällen und besonders in der Gastronomie auch zum Kochen