Hamburg . Kita evakuiert. Notabdichtung gestaltete sich schwierig. Lokstedter Steindamm stadtauswärts teilweise noch immer dicht.

Gasalarm in Lokstedt: Ein Baggerfahrer hat am Donnerstagmorgen bei Erdarbeiten am Lokstedter Steindamm eine 80-Millimeter-Hauptgasleitung beschädigt – Gas strömte aus. Durch die Rettungsleitstelle wurde daraufhin die Alarmstufe "Technische Hilfeleistung Explosionsgefahr" ausgelöst. In einem Radius von fünf Metern rund um das Gasleck bestand Explosionsgefahr, sagte Feuerwehrsprecher Jan Ole Unger.

Mehrere Gebäude samt einer Kita mussten evakuiert werden. Ein Abschnitt des Lokstedter Steindamms wurde für mehr als drei Stunden komplett gesperrt. Die Folge: Verkehrschaos. Auch am späten Mittag war die Straße stadtauswärts noch immer teilweise dicht: Seit 12.30 Uhr wird der Verkehr einspurig an dem Einsatzort vorbeigeführt. Die Polizei rät nach wie vor, den Bereich weiträumig zu umfahren.

Um 8.37 Uhr wurde die Feuerwehr samt Umweltdienst und Sonderlöschmitteln zum Lokstedter Steindamm alarmiert. "Als die ersten Einsatzkräfte eintrafen, erkundeten sie ein etwa fünf Zentimeter großes Leck in einer 80 Millimeter starken Hauptgasleitung", teilte die Feuerwehr am Mittag mit. Wegen der Messergebnisse und der akuten Explosionsgefahr wurden sofort eine naheliegende Kindertagesstätte und ein dreigeschossiges Wohnhaus evakuiert.

Notabdichtung gestaltete sich schwierig

Die Feuerwehr sicherte den Ort zunächst mit Wasser, Schaum und Löschpulver. Zudem begrenzte sie die Verteilung des Gasaustritts mit Wassersprühnebel. Mitarbeiter von Gasnetz Hamburg legten die Schadstelle frei. Doch eine Notabdichtung gestaltete sich schwieriger als zunächst gedacht. Der Grund: Die beschädigte Hauptgasleitung war als Gussleitung mit einer innenliegenden Polyethylenleitung ausgeführt. Die Fachleute mussten die Gussleitung zunächst zerstören, um an die PE-Gasleitung heranzukommen. Erst danach konnten sie die Gasleitung provisorisch abdichten. Dabei wurden sie von Einsatzkräften der Feuerwehr mit 50 Kilogramm Pulverlöschern gesichert.

Anschließend kam die Entwarnung: kein Gasaustritt mehr. Danach überprüften der Umweltdienst und Mitarbeiter von Gasnetz Hamburg die evakuierten Gebäude – auch dort konnte keine Gaskonzentration mehr nachgewiesen werden.

Verkehrschaos am Lokstedter Steindamm

Trotz der erfolgreichen Notabdichtung der beschädigten Hauptgasleitung war der Bereich am Lokstedter Steindamm bis zum Mittag großräumig abgesperrt. Die Polizei hatte die Straße zwischen Siemersplatz und Gärtnerstraße (Ring2) voll gesperrt. Auch angrenzende Straßen waren für den Verkehr tabu. Die Sperrungen führten bereits am Morgen zu massiven Staus. Fußgänger durften die Unfallstelle nach einiger Zeit wieder passieren, mussten aber ihre Mobiltelefone ausschalten.

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Auch am Mittag konnte der Verkehr noch nicht wieder rollen. "Stadteinwärts ist der Lokstedter Steindamm wieder freigegeben. Aber stadtauswärts ist die Straße wegen der Arbeiten nach wie vor gesperrt", sagte Polizeisprecher Daniel Ritterskamp um 12.15 Uhr. Voraussichtlich dauerten die Arbeiten noch viereinhalb Stunden.

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Busfahrer: Verkehrssituation ohnehin unerträglich

Der Vorfall am Morgen mitten im Berufsverkehr hat auch Auswirkungen auf den öffentlichen Nahverkehr: Betroffen ist unter anderem die stark frequentierte Bus-Linie 5, die eine Umleitung fahren muss. "Die Verkehrssituation in Hamburg ist ohnehin unerträglich", sagte ein Busfahrer vor Ort. Das Gasleck sorge für zusätzliches Verkehrschaos.

Störungen gibt es auch auf den Bus-Linien 22, 39 und 281, wie die Hochbahn per Twitter mitteilte. Die Polizei bat Autofahrer, den Bereich am Lokstedter Steindamm weiträumig zu umfahren.