Berlin. Der Ölpreis ist zuletzt stark gestiegen. Experten erwarten Preissteigerungen bei Heizöl von 13 Prozent. Eine Alternative ist günstiger.

Wer die eigenen vier Wände mit einer Ölheizung warm hält, muss sich künftig auf deutlich höhere Kosten einstellen. In diesem Jahr soll die Rechnung durchschnittlich fast acht Prozent höher ausfallen als im Vorjahr, teilte die Beratungsgesellschaft co2online der Deutschen Presse-Agentur mit.

Ganz anders schätzen die Berater aber die Preisentwicklung bei Gas und auch Fernwärme ein: Wer damit heizt, zahle voraussichtlich drei Prozent weniger als 2017. Hintergrund seien unter anderem der warme Frühling in diesem Jahr und der bisher recht milde Herbst.

„Damit würde das Heizen mit Heizöl seinen Kostenvorteil verlieren und wieder teurer sein als das Heizen mit Erdgas“, erklärte die Gesellschaft zur jährlichen Vorlage des sogenannten Heizspiegels. Darin können Verbraucher ihre Kosten vergleichen und sich Spartipps holen.

Für eine 70-Quadratmeter-Wohnung in einem mittelgroßen Mehrfamilienhaus erwarten die Autoren eine Heizkostenrechnung von durchschnittlich 765 Euro bei Erdgas (-25 Euro), bei Heizöl von 810 Euro (+60 Euro) und bei Fernwärme von 870 Euro (-25 Euro). Hier lesen Sie einige Tipps und Tricks für eine warme Wohnung.

Preisanstieg bei Heizöl von 13 Prozent

Der Ölpreis war weltweit zuletzt stark gestiegen. Die Untersuchung geht bei Heizöl von einem Preisanstieg von 13 Prozent für das Gesamtjahr aus, bei Erdgas und Fernwärme werden dagegen nur 1,5 Prozent erwartet. In den vergangenen drei Jahren war Heizen mit Öl im Vergleich der drei Energieträger noch am günstigsten gewesen.

Vier Tipps gegen das Frieren

weitere Videos

    Ölheizungen stoßen im Vergleich das meiste klimaschädliche Kohlendioxid (CO2) aus: 319 Gramm pro Kilowattstunde. Bei Fernwärme sind es 261 Gramm, bei Erdgas 250 Gramm. Wenn die weniger effiziente Hälfte aller Wohngebäude saniert würde, ließe sich der CO2-Ausstoß des Heizens nahezu halbieren, schreiben die Heizspiegel-Autoren. Auftraggeber ist das Bundesumweltministerium, Partner der Deutsche Mieterbund.

    Knapp jeder zweite Haushalt in Deutschland wird mit Gas beheizt, gut jeder vierte mit Öl und jeder siebte mit Fernwärme. Doch nicht nur der Brennstoff spielt eine Rolle. „Der Sanierungsstand ist der meistunterschätzte Faktor für Heizkosten“, sagte co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz. „In einem energetisch schlechteren Haus sind die Heizkosten im Schnitt doppelt so hoch wie in einem energetisch besseren Haus.“ (dpa/les)