Hamburg. 2017 hat die Polizei 3143 Unfälle mit verletzten Radfahrern registriert. Vier Hamburger Stadtteile sind dabei besonders auffällig.

In Hamburg sind immer mehr Radfahrer unterwegs – und das spiegelt sich auch bei den Verkehrsunfällen wider. Im vergangenen Jahr gab es in der Hansestadt 3143 schwerere Unfälle, an denen Fahrradfahrer beteiligt waren. Statistisch sind das 8,6 Fälle pro Tag. Die meisten Unfälle geschahen in Hoheluft, Altona, Ottensen, Eimsbüttel, St. Pauli, im Innenstadtbereich und rund um die Alster. Das ergibt sich aus Geo-Daten, die von der Hamburger Polizei erhoben und vom Bundesamt für Statistik ausgewertet wurden. Zu deutlich weniger Unfällen kommt es in den äußeren Bereichen der Stadt, etwa in Harburg, Wilhelmsburg oder Bergedorf. Erfasst wurden nur Unfälle, bei denen Menschen verletzt wurden.

Eine Karte vom Bundesamt für Statistik: Das Beispiel vom Hauptbahnhof zeigt, wie oft es hier zu Unfällen kommt.
Eine Karte vom Bundesamt für Statistik: Das Beispiel vom Hauptbahnhof zeigt, wie oft es hier zu Unfällen kommt. © Statistisches Bundesamt | Statistisches Bundesamt

Vor allem in Eimsbüttel gibt es Straßenzüge, wo es gehäuft zu Unfällen mit Fahrradfahrern kommt. Besonders betroffen sind große Teile am Doormannsweg, Eppendorfer Weg zwischen Unnastraße und Eichenstraße, ein Teil der Fruchtallee, die Weidenallee, die Eimsbüttler Chaussee sowie die Altonaer Straße, die ehemals zum Stadtteil Eimsbüttel gehörte, sowie die Verlängerung Kleiner Schäferkamp. Hier wurden jeweils drei oder mehr Unfälle mit Verletzten registriert, an denen auch Fahrradfahrer beteiligt waren.

Kollisionen zwischen Radfahrern und Fußgängern

Allein um die Kreuzung, von der die Altonaer Straße, die Weidenallee, der Kleine Schäferkamp und die Schanzenstraße abgehen, kam es im vergangenen Jahr zu 18 solcher Unfälle. Längst nicht immer waren daran auch Autofahrer beteiligt. Mehr als ein Viertel der Radunfälle, bei denen dort im vergangenen Jahr Menschen verletzt wurden, waren Kollisionen zwischen Radfahrern und Fußgängern.

Auch an der Alster passieren laut der Auswertung viele Radfahrunfälle, ohne dass Autofahrer darin verwickelt sind. Im Bereich Kennedybrücke und gegenüber vom Atlantic Hotel kam es zum Beispiel im vergangenen Jahr zu sechs Fahrradunfällen – an lediglich zwei waren auch Autos beteiligt.

In der Innenstadt nahe dem Hauptbahnhof wurden zwei Unfall-Schwerpunkte mit Radfahrern ausgemacht. Einer befindet sich auf der Kurt-Schumacher-Allee gegenüber der Drogenhilfeeinrichtung am Besenbinderhof. Dieser Abschnitt wurde in eine Tempo 30-Zone umgewandelt, weil dort immer wieder Süchtige auf die Straße liefen.

Bereich um die A-7-Abfahrt Bahrenfeld gilt als Unfallschwerpunkt

Ganz anders sieht es im Westen Hamburgs aus. Dort wurde lediglich im Bereich der Autobahnanschlussstelle Bahrenfeld eine Häufung von Fahrradunfällen festgestellt.

Im gesamten Bezirk Harburg sind es drei Straßenabschnitte, die als höher belastet gelten. Zwei gehören zum Straßenzug Cuxhavener Straße. Auf der Elbinsel Wilhelmsburg wurde gar kein Schwerpunkt für Unfälle mit Radfahrer-Beteiligung identifiziert. In Neu Allermöhe und in Bergedorf gibt es jeweils einen Straßenabschnitt mit einer Häufung von schwereren Radfahrunfällen.

Das Bundesamt für Statistik wertete auch Unfälle mit Motorradfahrern aus. Es wurden vier Streckenbereiche ermittelt, wo im vergangenen Jahr jeweils drei oder mehr Motorradfahrer an schweren Verkehrsunfällen beteiligt waren: Willy-Brandt-Straße, Deichtorplatz, Langenfelder Damm und die Vollhöfner Weiden in Altenwerder. Die letztere Straße liegt in einem Gewerbegebiet und wird oft als „Rennstrecke“ missbraucht. Im vergangenen Jahr gab es dort drei schwere Motorradunfälle in einem Kurvenbereich. In keinem Fall waren andere Fahrzeuge beteiligt. (zv)