Hamburg. Hat ein Clubbesitzer aus St. Pauli seinen Angestellten zum Schein mit einer Waffe bedroht? Das angebliche Opfer sagte aus.
Im Prozess um eine angebliche Scheinhinrichtung hat ein ehemaliger Barkeeper seinen früheren Chef und dessen mutmaßlichen Komplizen schwer beschuldigt. Der Betreiber eines Hamburger Kiez-Clubs in der Großen Freiheit und dessen Türsteher hätten ihn im März 2016 in einen Wald bei Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) entführt und dort mit dem Tode bedroht, um ihm zum Eingeständnis eines Diebstahls zu zwingen, erklärte der heute 28-Jährige am Donnerstag. Vorher sei er mit einer Pistole bedroht und ausgeraubt worden. Das mutmaßliche Opfer sagte am zweiten Prozesstag vor der Strafkammer des Hamburger Landgerichts als Zeuge gegen die beiden Angeklagten aus.
Clubbetreiber bestreitet Entführung
Die Schilderungen des jungen Mannes deckten sich weitgehend mit der Anklage der Staatsanwaltschaft. Der 34-jährige Clubbetreiber und der 39 Jahre alte Türsteher hatten die Vorwürfe zum Prozessauftakt am Dienstag bestritten. Ihrer Version zufolge soll der Barkeeper den Diebstahl von rund 300 Euro gestanden und anschließend seine Wertsachen als Pfand im Club gelassen haben, um den Schaden später zu begleichen. Es habe keine Entführung gegeben und auch eine Waffe sei nie im Spiel gewesen, hatte der Betreiber des Clubs auf St. Pauli beteuert. Vorerst sind fünf weitere Verhandlungstage angesetzt.