Hamburg. Clubbesitzer aus St. Pauli soll Angestellten in den Wald gezerrt und mit Pistole bedroht haben. Es ging um einen angeblichen Diebstahl.

Im Hamburger Prozess umeine angebliche Scheinhinrichtung gegen einen Clubbetreiber und dessen Sicherheitskraft haben die Angeklagten den Vorwürfen am Dienstag widersprochen. Sie sollen im März 2016 einen Angestellten mit dem Tode bedroht und mit einer inszenierten Scheinhinrichtung zum Eingeständnis eines Diebstahls gezwungen haben. Den beiden 34 und 39 Jahre alten Männern wird unter anderem gefährliche Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Nötigung vorgeworfen.

Sie schilderten vor der Strafkammer des Hamburger Landgerichts am Dienstag zum Auftakt eine andere Version als in der Anklage festgehalten. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft hatten die Angeklagten den Mitarbeiter geschlagen, mit einer Pistole bedroht und anschließend in einem Wald bei Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) so getan haben, als ob sie den Angestellten töten wollten.

"Keine Pistole im Spiel"

Eine Pistole sei zu keinem Zeitpunkt im Spiel gewesen, widersprach der Clubbetreiber aus St. Pauli den Vorwürfen der Anklage. Er habe anhand der Videoüberwachung den Diebstahl festgestellt und in seinem Büro damit den Mitarbeiter – im Beisein der Sicherheitskraft – konfrontiert.

Der Angestellte soll den Diebstahl von rund 300 Euro zugegeben und ein Portmonnaie als Pfand auf den Tisch gelegt haben, um den Schaden später zu begleichen. Daraufhin seien alle Drei nach Hause gegangen, schilderte der Clubbesitzer. Die Sicherheitskraft bestätigte im Wesentlichen diese Version. Der Angestellte sei wie ein Freund gewesen, ergänzte der mutmaßliche Komplize.

Für den Prozess sind weitere sechs Verhandlungstermine angesetzt. An diesem Donnerstag soll das angebliche Opfer zu Wort kommen.