Hamburg. Hundertschaften sind bei Fußballspielen im Einsatz – auch bei AfD-Parteitag und im Kampf gegen Menschenhändler.

Die Arbeit der Hamburger Polizisten wird geschätzt – nicht nur in Hamburg. Immer wieder wird die Polizei der Hansestadt von anderen Bundesländern angefordert.

Allein in Schleswig-Holstein waren Hamburger Beamte seit Anfang des Jahres bis Ende August in zwölf Fällen im Einsatz. Sechsmal bat Niedersachsen um Hilfe von Hamburger Polizeikräften. Andere Länder forderten die Sicherheitskräfte aus der Hansestadt für insgesamt 30 Einsätze an. Das geht aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des Bürgerschaftsabgeordneten Karl-Heinz Warnholz (CDU) hervor.

Diensthundeführer häufig angefragt

Seit Mitte 2017 bis Ende August liefen bei der Hamburger Polizei durch die vielen auswärtigen Einsätze 29.184 Überstunden auf. Nicht erfasst sind dabei Aufgaben, die im Rahmen des Streifendienstes länderübergreifend durchgeführt werden. So sind Hamburger Polizisten immer wieder bei Einsätzen kurz hinter der Stadtgrenze in Niedersachsen oder Schleswig-Holstein dabei.

In mehr als der Hälfte der Fälle waren Diensthundeführer und ihre vierbeinigen Kollegen gefragt. Oft ging es dabei um die Suche nach vermissten Personen. Aber auch zu einem Staatsbesuch in Bremen wurden gleich fünf Hundeführer aus Hamburg angefordert – nicht nur mit sogenannten Schutzhunden, sondern auch mit Hunden, die eine Zusatzausbildung, beispielsweise zum Erschnüffeln von Sprengstoff, haben. So waren im vergangenen Jahr neben zwei Diensthunden auch zwei Entschärfer der Staatsschutzabteilung auf Anforderung zu einem Staatsbesuch in Kiel entsandt worden.

Hundertschaften in Rostock, Bremen und Magdeburg

In sieben Fällen wurden ganze Hundertschaften angefordert, meist zu Einsätzen bei Fußballspielen – etwa nach Bremen, Rostock und Magdeburg. In Magdeburg waren auch berittene Beamte der Reiterstaffel dabei. In einem Fall wurde ein Zug der Bereitschaftspolizei zu einem Fußballspiel nach Norderstedt geschickt. Und gleich drei Tage lang war eine Hundertschaft der Hamburger Bereitschaftspolizei während des Bundesparteitags der AfD im bayerischen Augsburg im Einsatz.

Gleich beide Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten der Hamburger Polizei, kurz BFE, mussten in diesem Jahr nach Schleswig-Holstein ausrücken. Dort fand ein Großeinsatz gegen Menschenhändler statt, die Polen nach Deutschland gebracht hatten und sie hier für Einbrüche und Diebstähle einsetzten.

Der Polizeihubschrauber wurde nur einmal in diesem Jahr von einem anderen Bundesland angefordert. Dabei ging es um eine Personensuche.