Hamburg. Fraser Suites mit 145 Zimmern in der ehemaligen Oberfinanzdirektion soll bis Jahresende eröffnen. Die Konkurrenz wird größer.

Die Bauarbeiten in der ehemaligen Oberfinanzdirektion am Rödingsmarkt sind auf der Zielgeraden. In dem imposanten denkmalgeschützten Gebäude wird nach Abendblatt-Informationen im November oder Dezember ein weiteres Hotel der Luxusklasse eröffnen.

Fraser Suites ist der Name der Kette aus Singapur, die dann zum ersten Mal auf dem Hamburger Markt vertreten ist. Das Haus wird 154 Suiten, ein Restaurant, Konferenzräume und einen großzügigen Wellnessbereich haben. Eigentlich war die Eröffnung schon für diesen Sommer (wir berichteten) geplant, doch es soll unvorhergesehene Probleme mit der Altbausubstanz gegeben haben.

Das Hotel wird sich dem Vernehmen nach um eine Fünf-Sterne-Klassifizierung des Branchenverbands Dehoga bemühen. In Hamburg gibt es bereits elf Häuser dieser Kategorie, zuletzt kam das The Fontenay dazu.

Zimmerauslastung in Hamburg bei 81,7 Prozent

Die Entwicklung der Branche hat jetzt die Dr. Lübke & Kelber GmbH, die unter anderem auf Hotelimmobilien spezialisiert ist, in der Studie „Hotelmarktbericht Hamburg 2018“ untersucht. Die Hotelketten, die den Markt dominieren, können sich über eine wachsende Nachfrage freuen. Die durchschnittliche Auslastung lag laut der Untersuchung im vergangenen Jahr bei 81,7 Prozent. Das sind rund fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Damit nimmt die Hansestadt erneut den ersten Platz unter den deutschen Metropolen ein. München landet mit einer Auslastung von 76,2 Prozent auf dem zweiten Platz und Berlin mit 76,1 Prozent auf dem dritten Platz: „Die Hamburger Hotelbranche floriert. Trotz der vielen Neueröffnungen besteht noch kein Angebotsüberhang“, sagte Daniela M. Bense, Projektmanager Hotel bei Dr. Lübke & Kelber.

Motel One will in Hamburg expandieren

Auch die Übernachtungspreise steigen weiter an, aber Hamburg landete – gemessen an den Preisen – im vergangenen Jahr in der Kettenhotellerie nur auf dem sechsten Platz hinter Städten wie München, Frankfurt und Köln. Der Spitzenreiter ist Düsseldorf, dort werden pro Nacht und Zimmer durchschnittlich 118,80 Euro erzielt. In Hamburg waren es 2017 laut der Studie 101,40 Euro, dafür konnten die Übernachtungspreise in der Hansestadt seit 2014 um 10,10 Euro gesteigert werden.

Die Konkurrenz wird immer größer: Viele ausländische Hotelkonzerne wie Premier Inn oder Super 8 planen 2019/2020 die Eröffnung neuer Häuser in Hamburg. Auch eine deutsche Kette wird expandieren: Motel One mit Hauptsitz in München hat bereits vier Häuser in Hamburg. Nun stehen zwei weitere Standorte in der City fest: die Admiralität­straße und die Willy-Brandt-Straße. Die Eröffnung ist nicht vor Ende 2020 geplant.