Hamburg. Was in der Stadt passiert: Fremdenfeindliche Schmierereien an Al-Nour-Moschee. Niederländische Fregatte zu Besuch.
Aktuelle und lokale Nachrichten aus dem Rathaus, wichtige Einsätze von Polizei und Feuerwehr, Neues von Hanseaten und Prominenten, Kurioses aus der Stadt – hier in den Hamburg-News.
Bundesverdienstkreuz für Rolf Zuckowski
Dem Komponisten und Sänger Rolf Zuckowski (71) wird eine große Ehre zuteil: Im Hamburger Rathaus wurde ihm am Dienstagabend das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse überreicht. Das Lied „Wie schön, dass du geboren bist“ gehöre heute zu fast jeder Geburtstagsfeier – so wie die Vorweihnachtszeit kaum noch ohne „In der Weihnachtsbäckerei“ vorstellbar sei, sagte Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien.
Zuckowski produziert seit mehr als 40 Jahren Kinderlieder, singt und spielt Gitarre. Das Bild des Hamburgers von Kindern als eigenständige Menschen mit einem unbändigen Drang nach Freiheit habe die Bundesrepublik positiv geprägt, so Brosda. Zuckowski bezieht gerne auch zu gesellschaftlichen Themen Stellung und setzt sich für die musikalische Bildung von Kindern und Jugendlichen ein.
A1 – Frau und Mann unter Lkw eingeklemmt
Dramatischer Unfall auf der A 1: Ein Lastwagen hat am Dienstag ein Auto nahe der Anschlussstelle Harburg gerammt und unter einen weiteren Lkw geschoben. Eine Frau und ein Mann, die in dem Auto saßen, wurden mit schweren Verletzungen in Krankenhäuser geflogen. Die A 1 wurde vorübergehend in Richtung Norden gesperrt.
Nach Polizeiangaben ereignete sich die Kollision gegen 13.20 Uhr. Möglicherweise hatte der Fahrer des Lastwagens das dortige Stauende übersehen und stieß deshalb gegen den Pkw. Die Frau wurde in das Unfallkrankenhaus Boberg, der Mann in das AK Harburg gebracht. Ob die Verletzungen lebensgefährlich sind, ist nicht bekannt.
Am Nachmittag ereignete sich auf der A 7 beim Marmstorf ein weiterer Unfall. Dort stießen sechs Fahrzeuge zusammen. Fünf Menschen erlitten zumeist leichtere Verletzungen. Eine Person kam mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus.
Corinna Nienstedt verlässt die Handelskammer
Im Jahr 2001 war Corinna Nienstedt die erste Frau in der Geschäftsführung der Handelskammer Hamburg. Nun verlässt sie nach insgesamt 29 Jahren die Kammer – und wechselt auf einen anderen Arbeitsplatz nur wenige Meter entfernt im selben Gebäudekomplex: Vom 1. Oktober an wird die 55-Jährige in der Senatskanzlei für internationale Beziehungen verantwortlich sein.
Derzeit ist Nienstedt in der Handelskammer die Leiterin des Geschäftsbereichs International. Im Zuge der Neustrukturierung der Kammer hätte Nienstedt nach Informationen des Abendblatts ihren Zuständigkeitsbereich zwar behalten. Dieser soll künftig aber kein Geschäftsbereich mehr sein, sondern nur noch eine Stabsstelle. Wie berichtet, wird es in der Handelskammer anstatt der bisher elf Geschäftsbereiche nur noch fünf geben.
Corinna Nienstedt habe in den 29 Jahren bei der Kammer „hervorragende Dienste für die Hamburger Wirtschaft geleistet“, hieß es in einer Mitteilung der Handelskammer-Hauptgeschäftsführerin Christi Degen: „Ihre Kenntnisse des internationalen Umfelds unserer Hansestadt sind herausragend. Natürlich bedauern wir ihren Wechsel in Richtung Senatskanzlei, freuen uns aber sehr, dass Hamburg damit auch weiterhin von ihren Fähigkeiten und Kontakten profitieren wird.“
Piepsende Igeljunge brauchen nicht zwangsläufig Hilfe
In den nächsten Wochen sind wieder vermehrt Igeljunge unterwegs. Nach Ende einer sechswöchigen Säugezeit gehen die Kleinen auch schon ohne ihre Mutter auf Entdeckungstour. Besonders Mutige finden dabei manchmal nicht zum Nest zurück und rufen mit leisen Pieplauten nach ihrer Mutter. Wer einen Igel dabei beobachtet, muss erstmal nicht weiter tätig werden. In der Regel sammelt die Mutter ihr Junges schnell wieder ein, erläutert die Deutsche Wildtierstiftung. Erst wenn die Mutter über Stunden nicht auftaucht, der Igel apathisch oder krank wirkt, sollte man mit dem Tier zum Tierarzt oder einer Igelstation
Bettina Tietjen unterstützt Bundesgesundheitsministerium
Die Hamburger NDR-Moderatorin und Buchautorin Bettina Tietjen ist Botschafterin der „Woche der Demenz 2018“, die vom 17. bis 23. September unter dem Motto „Demenz – dabei und mittendrin“ läuft: Damit erhalten Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) prominente Unterstützung bei ihren Bemühungen um mehr Verständnis für die Belange von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen.
„Demenz ist immer noch ein Tabuthema", sagte Tietjen. "Unsere Gesellschaft hat Angst vor Demenz und verdrängt den Gedanken daran.“ Demenz könne jeden treffen. "Wir dürfen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen nicht allein lassen", sagte die Buchautorin. Ihr Appell lautet: "Unterstützen wir sie und ihre Familien, indem wir sie ohne Berührungsängste als gleichberechtigte Mitglieder unserer Gesellschaft akzeptieren! Dafür setzte ich mich als Botschafterin der Woche der Demenz ein."
Fremdenfeindliche Schmierereien an Al-Nour-Moschee
Rassistische, nationalistische und anti-muslimische Parolen sind in der Nacht zum Montag an die Al-Nour-Moschee in Hamburg-Horn geschmiert worden. Die Täter hätten dabei viele Rechtschreibfehler gemacht, sagte der Vorsitzende der Gemeinde, Daniel Abdin, am Dienstag. So schrieben sie "Widerstand" mit "ie" und "Terror" in der Mitte mit drei "r".
Die Schmierereien seien rund um die ehemalige Kapernaum-Kirche zu finden. Die Gemeinde habe Anzeige erstattet, der Staatsschutz ermittelt. Bisher seien sie noch nie Ziel solcher Aktionen gewesen, so Abdin. Die Al-Nour-Moschee soll nach fünfjährigem Umbau am 26. September eröffnet werden. Von außen wurde das denkmalgeschützte Gebäude nicht sichtbar verändert. Lediglich der vergoldete arabische Schriftzug "Allah" statt des christlichen Kreuzes auf dem Turm deutet auf die Moschee hin. Das islamische Zentrum Al-Nour wurde 1993 gegründet, die Gemeinde zählt etwa 2500 Mitglieder.
Erstaufnahme Schnackenburgallee geschlossen
Wie der Zentrale Koordinierungsstab Flüchtlinge mitteilt, wurden im vergangenen Monat 383 Flüchtlinge in Hamburg aufgenommen. Das entspricht etwa dem Mittelwert der vergangenen Monate des Jahres. Außerdem wurde die ehemals größtes Erstaufnahmeeinrichtung in der Schnackenburgallee endgültig geschlossen. Der Rückbau des Standortes, der bis zu 2000 Menschen gleichzeitig beherbergte, ist bereits eingeleitet.
Niederländische Fregatte zu Besuch in Hamburg
Die niederländische Fregatte "Van Amstel" ist ab heute zu Gast im Hamburger Hafen. Die 122 Meter lange Mehrzweck-Fregatte der Königlich Niederländischen Marine liegt an der Überseebrücke. Am Freitag sticht das Schiff voraussichtlich um 9 Uhr wieder in See. Am Mittwoch, 5. September, lädt die "HNLMS Van Amstel" zum Open Ship ein. Besucher können die Fregatte, die eine 159 starke Besatzung hat, von 12 bis 15 Uhr besichtigen. Der Eintritt ist kostenfrei. Zuletzt besuchte das Marineschiff 2016 die Hansestadt.
Mehr als 81.000 Hamburger in Kopfschmerz-Behandlung
Von 100 Menschen leiden 70 innerhalb eines Jahres an Kopfschmerzen. Doch viele Betroffene gehen mit ihren Beschwerden nicht zum Arzt. Im Jahr 2016 sind 4,5 Prozent der Versicherten in Hamburg mit der Diagnose „R 51 Kopfschmerz“ behandelt worden, darunter 5,2 Prozent der weiblichen Versicherten und 3,8 Prozent der männlichen Versicherten. Das geht aus dem Barmer Arztreport 2018 hervor. „Insgesamt wären das mehr als 81.000 Menschen in Hamburg“ , sagt Barmer-Landesgeschäftsführer Frank Liedtke.
Dabei ist Kopfschmerz nicht gleich Kopfschmerz: Laut Experten gibt es mehr als 200 verschiedene Arten, eingeteilt in primäre und sekundäre Kopfschmerzen. Zu primären Kopfschmerzen zählen zum Beispiel Spannungskopfschmerz oder Migräne. Sekundäre Kopfschmerzen sind dagegen ein Warnsignal einer anderen Krankheit wie beispielsweise Nasennebenhöhlen- oder Hirnhautentzündung.
Junge Frau aus Elbe gerettet
Ob das Bad einer 20-Jährigen in der Elbe freiwillig war oder nicht, steht noch nicht fest. Die junge Frau wurde kurz nach 23 Uhr in der Nacht zum Dienstag von der Feuerwehr aus der Elbe gefischt. Sie trieb vor der Straße Vorsetzen im Wasser. Die Rettungskräfte waren über den Notruf alarmiert worden und setzten für die Hilfsaktion ein Kleinboot ein. Am Bootsanleger der Löschbootstation Kehrwiderspitze übergaben sie die Frau an den Rettungsdienst, der sie mit einer leichten Unterkühlung in ein Krankenhaus brachte. Für den Einsatz wurden 33 Einsatzkräfte alarmiert, darunter Taucher und die Besatzungen von drei Kleinbooten. Eingesetzt wurden letztendlich nur zehn Einsatzkräfte und das Kleinboot 11.
Rolling-Stones-Affäre: Neue Disziplinarverfahren
Ein Jahr nach dem spektakulären Rolling-Stones-Konzert im Hamburger Stadtpark blockiert die Affäre um Freikarten weiterhin die Neubesetzung des Chefpostens im Bezirksamt Nord. Die am 12. April gewählte neue Leiterin Yvonne Nische (SPD) kann ihr Amt nicht antreten, weil die Staatsanwaltschaft gegen sie ermittelt. „Wegen der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen ist das Ernennungsverfahren ausgesetzt worden“, erklärte der Senat nun auf eine Kleine Anfrage der FDP-Bürgerschaftsfraktion. Nische steht im Verdacht, Freikarten unberechtigt angenommen und weitergegeben zu haben.
„Für unseren Bezirk ist das entstandene Machtvakuum äußerst unglücklich“, sagte dazu der FDP-Abgeordnete Michael Kruse, der seinen Wahlkreis in Bezirk Nord hat. Die Staatsanwaltschaft ermittelt bereits seit vergangenem Herbst gegen den Ende Juni in Ruhestand gegangenen Bezirksamtsleiter Harald Rösler (SPD) wegen des Verdachts der Bestechung und Bestechlichkeit. Im Zusammenhang mit der Affäre leiteten die Behörden auch vier Disziplinarverfahren gegen Mitarbeiter ein, wie der Senat weiter mitteilte. Bei dem Konzert am 9. September 2017 hatten 82 000 Fans die Rolling Stones begeistert gefeiert. Die Tickets kosteten zwischen 100 und knapp 900 Euro. Für die Genehmigung des Konzerts war das Bezirksamt Nord zuständig.
Küche in Harburg brennt – Frau im Krankenhaus
Das Piepen eines Rauchmelders und Rauchschwaden machten Bewohner eines vierstöckigen Harburger Mehrfamilienhauses am Dienstagabend auf einen Brand im obersten Stockwerk aufmerksam. Die alarmierte Feuerwehr stellte fest, dass dort Küchenmobiliar in Flammen stand. Die Bewohnerin wurde mit dem Verdacht auf eine Rauchgasinhalation zunächst durch die Notfallsanitäter der Löschgruppe rettungsdienstlich versorgt und im weiteren Verlauf in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht. Das Feuer konnte von den 18 Einsatzkräften vor Ort schnell gelöscht werden. Die Polizei hat die Brandermittlungen aufgenommen.