Hamburg. Was in der Stadt passiert: Lkw-Fahrer stirbt bei Unfall. Polizist schießt Messer-Angreifer nieder – berechtigt? Andy Grote heiratet.

Aktuelle und lokale Nachrichten aus dem Rathaus, wichtige Einsätze von Polizei und Feuerwehr, Neues von Hanseaten und Prominenten, Kurioses aus der Stadt – hier in den Hamburg-News.

Ägypten-Urlauber warten 50 Stunden auf Rückflug

Rund 200 deutsche Ägypten-Urlauber haben mit mehr als zwei Tagen Verspätung ihren Rückflug nach Hamburg angetreten. Grund war ein technischer Defekt der Maschine, die die Fluggäste am Sonnabend von Hurghada am Roten Meer in die Heimat bringen sollte. Ein Ersatzflugzeug habe nicht schneller beschafft werden können, sagte ein Sprecher der Gesellschaft Small Planet Airlines in Berlin. So seien mehr als 50 Stunden Verspätung entstanden. „Natürlich bitten wir unsere Passagiere um Entschuldigung“, fügte er hinzu. Zuvor hatten mehrere Medien über die in Ägypten festsitzenden Urlauber berichtet.

Messerangriff auf Polizisten – Schuss berechtigt?

Der psychisch kranke Lucien E. soll Polizisten mit einem Messer mit einem Messer bedroht haben und steht nun wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung gegen einen Vollstreckungsbeamten vor dem Landgericht. Laut Anklage geht die Staatsanwaltschaft von einer Schuldunfähigkeit aus.

Polizisten sichern am Tatort in Wandsbek Spuren
Polizisten sichern am Tatort in Wandsbek Spuren © dpa | Daniel Bockwoldt

Lucien E. soll am 20. April dieses Jahres barfuß auf dem Friedrich-Ebert-Damm mit einem Messer umhergelaufen sein und damit auf Höhe seines Oberkörpers herumgefuchtelt haben. Zeugen zufolge "tänzelte" der Mann regelrecht über die Straße. Nachdem die Polizisten ihn mehrfach aufforderten, das Messer fallen zu lassen und auch ein Warnschuss keine Reaktion hervorrief, schoss ein Beamter dem 25-Jährigen ins Bein.

In der Verhandlung soll auch geklärt werden, ob tatsächlich eine Bedrohung von Lucien E. ausging und ein Beinschuss notwendig war. Der Polizeibeamte D., der den Schuss abgab, verweigerte die Aussage wegen eines laufenden Verfahrens gegen ihn. Doch weitere Zeugen, ebenfalls Polizisten, stuften die Situation als bedrohlich ein. Nach Aussagen des Verteidigers kann sich Lucien E. an die Tat nicht mehr erinnern. Der Prozess wird fortgesetzt.

Ehrung für Altbürgermeister von Dohnanyi

Altbürgermeister Klaus von Dohnanyi ist am Montag anlässlich seines Geburtstages mit einem Senatsfrühstück im Hamburger Rathaus geehrt worden. Am 23. Juni war der SPD-Politiker 90 Jahre alt geworden. Der aktuelle Amtsinhaber, Peter Tschentscher, würdigte von Dohnanyis politisches Wirken und beschrieb ihn als „unabhängig im Denken, streitbar, analytisch und gebildet“, hieß es in einer Mitteilung.

Als Bürgermeister habe er dazu beigetragen, „Hamburg wieder zu einer wachsenden Stadt zu machen, wachsend nicht nur in der Einwohnerzahl, sondern auch in der Wirtschaftskraft und Lebensqualität für die Bürgerinnen und Bürger“, so Tschetnscher weiter.

Dohnanyi war von 1981 bis zu seinem Rücktritt 1988 sieben Jahre lang Chef im Hamburger Rathaus. In seine Regierungszeit fielen unter anderem Entscheidungen zur Finanzierung des Hafens sowie zum Ausbau der Messe und des Medienstandorts Hamburg. Untrennbar mit seinem Namen verbunden ist der Konflikt um die Häuser in der Hamburger Hafenstraße.

Leon Machère muss weitere Geldstrafe zahlen

Nachdem der Hamburger Leon Machère (bürgerlich Rustem Ramaj) bereits vor einem Monat zu einer empfindlichen Geldstrafe verurteilt worden war, flattert nun der nächste Bußgeldbescheid ins Haus des YouTubers: Wie die Medienanstalt Hamburg/Schleswig-Holstein (MA HSH) mitteilt, wurde gegen Machère ein Bußgeld in Höhe von 5000 Euro verhängt.

Leon Machere bei einer Filmpremiere in Hamburg
Leon Machere bei einer Filmpremiere in Hamburg © picture alliance

Hintergrund ist ein Video, das das Bekleben seines Autos mit Folien zeigt. Trotz mehrfacher Aufforderung habe Machère es unterlassen, das Video, in dem er sich "ausgiebig positiv" über das Berliner Unternehmen äußert, als Dauerwerbesendung zu kennzeichnen. Deswegen hat die MA HSH als zuständige Aufsichtbehörde das Bußgeld verhängt und das Video darüber hinaus bei YouTube gemeldet.

Auch WG-Zimmer werden immer teurer

Laut einer aktuellen Studie ziehen in Hamburg nicht nur die Mietpreise für Wohnungen, sondern auch die für Zimmer in Wohngemeinschaften deutlich an. Diese besonders bei Studierenden und Berufsanfängern beliebte Wohnform schlägt laut der im Auftrag des Wohnungsportals "WG gesucht" durchgeführten Untersuchung in Hamburg mit durchschnittlich 450 Euro zu Buche – eine Erhöhung im Vergleich zum Vorjahr, als im Mittel noch 420 Euro gezahlt werden mussten. "Hauptursache für diese Entwicklung ist die Mischung aus einer zunehmenden Nachfrage, steigenden Preisen und mangelndem Angebot in den gefragten Hochschul-Standorten", so Stefan Brauckmann, Direktor des Moses Mendelssohn Instituts, das die Erhebung durchgeführt hat.

Laut des so genannten Anspannungs-Scorings, das neben den Mietpreisen auch andere Faktoren auswertet, liegt Hamburg unter den deutschen Hochschulstädten auf Rang zwei: Schwerer als in der Hansestadt ist die Wohnungssuche nur in München.

Lesbisch-Schwule Filmtage ausgezeichnet

Das Hamburger Filmfest Lesbisch-Schwule Filmtage ist am Sonntag mit dem Max-Brauer-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung ausgezeichnet worden. Damit würdigte die Jury "eine aus Hamburg nicht mehr wegzudenkende Institution, die seit nunmehr fast drei Jahrzehnten gesellschaftliches, engagiertes Forum für alle Film- und Kulturinteressierten auch gegen den Mainstream bildet und Vielfalt mitgestaltet", so Sabine Rossbach, Vorsitzende der Jury und Direktorin des NDR Landesfunkhauses.

Lkw kracht in Hausecke an der Max-Brauer-Allee

Aus noch ungeklärten Gründen ist am Montagmorgen ein Lkw an der Max-Brauer-Allee in Altona in eine Häuserecke gekracht: Der Laster steckte mit dem gesamten Führerhaus unter einem Dachvorsprung an der Kreuzung Ehrenbergstraße. Der Fahrer musste unter Reanimationsbedingungen aus dem Fahrzeug gerettet werden und verstarb kurze Zeit später. Vermutlich hatte er eine Vorerkrankung, die auch zu dem Unfall geführt haben könnte. Das Alter des Mannes war nicht bekannt. Weitere Personen wurden nicht verletzt. Ein Statiker muss nun prüfen, ob Einsturzgefahr besteht.

Lkw kracht in Hausecke – Fahrer stirbt

Nach dem schweren Unfall am Montagmorgen muss ein Statiker prüfen, ob das Gebäude einsturzgefährdet ist
Nach dem schweren Unfall am Montagmorgen muss ein Statiker prüfen, ob das Gebäude einsturzgefährdet ist © HA | Hanna-Lotte Mikuteit
Der Lkw war aus noch ungeklärten Gründen in die Hausecke an der Max-Brauer-Allee gekracht
Der Lkw war aus noch ungeklärten Gründen in die Hausecke an der Max-Brauer-Allee gekracht © HA | Hanna-Lotte Mikuteit
Der Fahrer wurde unter Reanimationsbedingungen aus dem Lkw gerettet, starb aber kurze Zeit später
Der Fahrer wurde unter Reanimationsbedingungen aus dem Lkw gerettet, starb aber kurze Zeit später © TV Newskontor
Wie es zu dem schweren Unfall kam, ist noch unbekannt
Wie es zu dem schweren Unfall kam, ist noch unbekannt © TV Newskontor
Das Führerhaus des Lasters steht vollständig unter dem Hausvorsprung
Das Führerhaus des Lasters steht vollständig unter dem Hausvorsprung © TV Newskontor
Die Polizei muss nun den Unfallhergang klären
Die Polizei muss nun den Unfallhergang klären © TV Newskontor
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Wegen der Bergungs- und Aufräumarbeiten kommt es zu Verzögerungen, auch im Busverkehr.

Innensenator Grote hat geheiratet – jetzt auch kirchlich

Hamburgs Innensenator Andy Grote mit seiner Ehefrau Catherine Saavedra
Hamburgs Innensenator Andy Grote mit seiner Ehefrau Catherine Saavedra © Privat

Gut ein Jahr nach der standesamtlichen Trauung im Jenisch-Haus haben sich Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) und seine Frau Catherine auch kirchlich trauen lassen. Am Sonnabend gaben Sie sich in der St.-Pauli-Kirche am Pinnasberg das Ja-Wort.

Sechs Richtige – Hamburger wird trotzdem kein Millionär

Ein Lottoschein (Symbolbild)
Ein Lottoschein (Symbolbild) © picture alliance

In der Lotto-Ziehung am Sonnabend blieb die höchste Gewinnklasse erneut unbesetzt, damit steigt der Jackpot auf fast 27 Millionen Euro. Unter anderem ein Hamburger fand zwar die sechs Richtigen – ohne Superzahl heißt das jedoch nicht, dass er (oder sie) jetzt Millionär ist. Allerdings sind fast 472.000 Euro Gewinnsumme auch nichts, über das man sich allzu lautstark beschweren müsste.

Gewerkschaft kontrolliert Arbeitszeit auf Schiffen

Die Gewerkschaft Verdi und die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF) kontrollieren wieder die Arbeitsbedingungen von Seeleuten auf Handelsschiffen, die in deutschen Seehäfen festgemacht haben. Die Aktionswoche „Baltic Week“ stehe von Montag an in der Tradition einer weltweiten Kampagne gegen Sozialdumping an Bord von sogenannten „Billigflaggen“-Schiffen, teilte die Gewerkschaft Verdi in Hamburg mit. Von Bremerhaven über Hamburg, Kiel und Wismar bis Rostock werde kontrolliert, ob Tarifverträge eingehalten werden. Angesichts der Herausforderungen durch Digitalisierungs- und Automatisierungsprozesse in der maritimen Wirtschaft liege ein weiterer Fokus auf den Arbeitsbedingungen der Hafenarbeiter.

Staatsschutz ermittelt nach Gerangel an AfD-Stand

Nach einer Auseinandersetzung an einem Stand der AfD auf dem Marktplatz in Groß Flottbek ermittelt die Staatsschutzabteilung des Landeskriminalamts, das LKA 7. Am Sonnabend war auf dem Fernando-Lorenzen-Platz ein 44-Jähriger aus Bahrenfeld mit mehreren AfD-Anhängern aneinandergeraten. Auslöser war, dass der 44-Jährige vom Stand der AfD deren Flyer vom Tisch gewischt hatte. Sofort kam es zu einem Gerangel, bei dem die AfD-Anhänger den 44-Jährigen zu Boden brachten. Dieser will mit einem Messer bedroht worden und getreten worden sein.

Ein 44-Jähriger riss AfD-Flyer vom Tisch und wurde daraufhin angegriffen
Ein 44-Jähriger riss AfD-Flyer vom Tisch und wurde daraufhin angegriffen © Christophe Gateau/dpa

Die Polizei, die auf dem Marktgelände präsent war, ging rasch dazwischen. Der 44-Jährige wurde in Handschellen abgeführt. Als der Mann bereits im Polizeiauto saß, wurde er laut Polizei von einem 63 Jahre alten AfD-Anhänger bedroht. Die Personalien des Mannes wurden festgestellt und ein Verfahren eingeleitet. Ein 58 Jähriger, der als AfD-Anhänger bekannt ist, wurde zeitweise in Gewahrsam genommen. Er soll der Mann sein, der mit dem Messer gedroht habe. Unbeteiligte Zeugen dafür haben sich nicht bei der Polizei gemeldet.

Bei dem 58-Jährigen wurde auch kein Messer entdeckt. Gefunden wurden ein Messer und eine Machete dafür laut Polizeiangaben im Fahrzeug des 44-Jährigen. Bislang waren der Polizei weder der 44-Jährige noch die beiden namentlich festgestellten AfD-Anhänger im Zusammenhang mit Straftaten bekannt. Die Staatsschutzabteilung hat den Fall übernommen, da die Tat des 44-Jährigen als politisch motiviert bewertet wird.

Zudem waren am Wochenende in Volksdorf rund zehn Personen aus der linken Szene und AfD-Anhänger aneinandergeraten. Auch dort hatte die AfD einen Stand aufgebaut. Die Polizei ging dazwischen, bevor die Situation eskalierte.

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