Hamburg . Lesen Sie, was in der Stadt passiert: Lange Staus auf Autobahnen. Mann mit Samuraischwert niedergestochen, BMW brennt in Bramfeld.
Aktuelle und lokale Nachrichten aus dem Rathaus, wichtige Einsätze von Polizei und Feuerwehr, Neues von Hanseaten und Prominenten, Kurioses aus der Stadt – hier in den Hamburg-News.
Unter Drogen Drogen spazieren gefahren
Jeder Wirt weiß, dass man, wenn man zum eigenen besten Kunden geworden ist, schnellstmöglich den Job wechseln sollte. Das dynamische Duo, das die Polizei am Donnerstagabend in Tonndorf aufgriff, kannte diese Regel augenscheinlich noch nicht. Die Beamten hielten den Opel aufgrund der "auffälligen Fahrweise" des 21-Jährigen hinter dem Steuer an – der Grund dafür war schnell geklärt: Zum einen hatte der junge Mann keinen Führerschein, zum anderen sowohl Marihuana als auch Kokain konsumiert.
Im Wagen fand die Polizei nicht nur den zugedröhnten Fahrer und seinen 22 Jahre alten Kompagnon, sondern auch eine bunte Tüte illegaler Drogen: etwa 200 Ecstasytabletten, 50 Anabolika-Tabletten, neun Gramm Amphetamine, sieben Gramm Heroin, ein Gramm Marihuana, eine Feinwaage und diverses Verpackungsmaterial. Der Gemischtwarenladen setzte sich in der Wohnung des 21-Jährigen fort: Dort wurden kleinere Mengen weiterer Drogen, ein Gasrevolver, ein Softairgewehr und zu guter Letzt auch noch neun gefälschte 50-Euro-Scheine sichergestellt.
Frau von Lkw angefahren und schwer verletzt
Eine 53 Jahre alte Frau ist am Freitag gegen 15.15 Uhr an der Kreuzung Merkenstraße/ Möllner Landstraße von einem Lkw angefahren und schwer verletzt worden, Lebensgefahr besteht aber nicht. Der Laster erfasste die Frau beim Abbiegen, der genaue Unfallhergang wird noch rekonstruiert.
Die Frau sei nach der Kollision ansprechbar gewesen, sagte ein Sprecher. Während der Unfallaufnahme kam es zu erheblichen Verkehrsbehinderungen. Der Verkehrsunfalldienst ermittelt.
Lange Staus auf den Autobahnen rund um Hamburg
Im Feierabendverkehr am Freitag kommt es auf den Autobahnen rund um Hamburg zu langen Staus: Auf der Autobahn 1 kommt es – unter anderem wegen der Sperrung der Norderelbbrücke für eine Sonderprüfung, die bis Sonntagabend andauert – in beiden Richtungen zu jeweils 14 Kilometern Stau. In Richtung Süden ab Öjendorf, in Richtung Norden ab Maschen.
Auf der Autobahn 7 brauchen Autofahrer ebenfalls in beiden Fahrtrichtungen viel Geduld: In Richtung Süden staut sich der Verkehr ab Quickborn auf 14 Kilometern, in Richtung Norden ab Heimfeld bis hinter den Elbtunnel auf 15 Kilometern.
Auch in der Stadt kommt es durch Rückstaus zu Verzögerungen.
Mann am Flughafen wegen Steuerhinterziehung verhaftet
Ein 68-jähriger, der eine Geldstrafe von mehr als 20.000 Euro wegen Steuerhinterziehung nicht gezahlt hatte, ist am Hamburger Flughafen festgenommen worden. Das Amtsgericht Darmstadt habe den Mann im Dezember 2017 zu der Geldstrafe verurteilt, teilte die Bundespolizei mit. Am Freitagmorgen sei er aus der Türkei kommend in Hamburg gelandet und wurde nach Abgleich seiner Personalien festgenommen. Da er die Strafe nicht zahlen konnte, wurde er zur Verbüßung seiner Ersatzfreiheitsstrafe von 122 Tagen ins Gefängnis gebracht.
Neuer Leiter des Islamischen Zentrums ist dialogbereit
Das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) hat einen neuen Leiter. Der schiitische Geistliche Mohammad Hadi Mofatteh wurde am Freitag offiziell vorgestellt. Er betonte seine Bereitschaft zum interreligiösen Dialog. „Was mich besonders interessiert, ist der interreligiöse Dialog zwischen Islam und Christentum, Islam und Judentum“, sagte er nach den Worten eines Dolmetschers. Berichte, er sei vor seiner religiösen Tätigkeit Mitglied der iranischen Revolutionsgarden gewesen, wies Mofatteh mit Nachdruck zurück.
Mofatteh, der den Titel Hodschatoleslam trägt, ist Nachfolger von Ajatollah Reza Ramezani, der in den Iran zurückgeht. Nach Angaben des Islamischen Zentrums Hamburg ist Mofatteh als sein Leiter die höchste geistliche Autorität der Schiiten in Europa, mit Ausnahme Großbritanniens. Die Einrichtung wird seit rund 25 Jahren vom Verfassungsschutz beobachtet.
Harburger sticht Bruder mit Samuraischwert in den Bauch
Bei einem Streit unter Brüdern ist ein 24-Jähriger in Hamburg-Harburg mit einem Samuraischwert lebensgefährlich verletzt worden. Nach Angaben der Polizei kam es in der Nacht zum Freitag zunächst an einem Kiosk zu einem Streit zwischen den alkoholisierten Brüdern. Später habe der 23-Jährige seinem älteren Bruder in einer Wohnung mit einem Samuraischwert in den Bauch gestochen. Die Polizei konnte den deutschen Tatverdächtigen noch in der Wohnung festnehmen, die mutmaßliche Tatwaffe wurde sichergestellt. Der 24-Jährige wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus transportiert. Es besteht Lebensgefahr. Die Mordkommission ermittelt.
Fahrradkontrolle: 527 Verstöße
Bei einer Großkontrolle gegen Fahrradfahrer hat die Hamburger Polizei am Donnerstag im Stadtgebiet 527 Vergehen registriert. Die Bilanz: 167 Rotlichtfahrten, 115 Verstöße bei der Radwegnutzung, 187 Verstöße im Zusammenhang mit der Gehwegbenutzung, 16-Mal telefonierten Radler während der Fahrt und 25-Mal wurden mangelhafte Bremsen beanstandet. Nebenbei wurden bei der Kontrolle auch diverse Autos angehalten und kontrolliert. Hierbei kam es zu folgenden Verstößen: Zwei Fahrer hatten keinen Führerschein, ein Fahrzeug war nicht versichert, fünf Fahrer ignorierten rote Ampeln, 26 Fahrer telefonierten am Steuer und 15-Mal wurden technische Mängel beanstandet. Die Polizei kündigt für die kommenden Wochen weitere Großkontrollen an.
Feuer in Bramfeld: War es Brandstiftung?
Ein BMW X3 hat in der Nacht zu Freitag Feuer gefangen. Das Auto war an der Straße Am Damm direkt neben einer Hauswand abgestellt, so dass das Feuer auf das Haus überzuspringen drohte. Die von dem Anwohner gegen 0.35 Uhr alarmierte Feuerwehr konnte den Brand aber noch rechtzeitig löschen, so dass neben den Spuren des Brandes am Auto nur leichte Hitzeschäden am Wintergarten und einem Müllcontainer entstanden, hieß es von der Polizei.
BMW in Bramfeld brennt aus
Es wurde niemand verletzt. Noch in der Nacht suchten Ermittler die Gegend nach möglichen Brandstiftern ab. Bisher verlief die Fahndung aber erfolglos.
Sechs neue mobile Blitzer
Raser müssen sich auf Hamburgs Straßen künftig auf sechs neue mobile Blitzer einstellen. Nach der erfolgreichen Testphase habe sich die Innenbehörde zum Kauf eines halben Dutzends der wie Pkw-Anhänger aussehenden Geräte zur Geschwindigkeitsmessung entschieden, sagte ein Sprecher. Die ersten Blitzer kämen noch in diesem Jahr zum Einsatz.
Bis Mitte nächsten Jahres sollen dann alle sechs Geräte an wechselnden Orten in der Stadt Temposünder feststellen, die dann mit Bußgeldern rechnen müssen. Die Innenbehörde erhofft sich von den mobilen Blitzern eine Verbesserung der Verkehrssicherheit auch durch einen psychologischen Effekt. Da viele Autofahrer die Standorte der fest installierten „Starenkästen“ kennen würden, wirke sich die Tempominderung dort meist nur auf einen Streckenabschnitt von 200 bis 500 Meter aus. Durch den Einsatz der mobilen Geräte an ständig wechselnden Orten soll laut Senat nun ein „Flächendruck“ aufgebaut werden.
Verkehr auf der Norderelbbrücke erheblich eingeschränkt
Autofahrer müssen sich von Freitagmittag an im Süden Hamburgs auf erhebliche Probleme einstellen: Die Sicherheit der Norderelbbrücke zwischen dem Autobahnkreuz Hamburg-Süd und dem Autobahndreieck Hamburg-Südost wird überprüft. Die Überleitung der A255 zur A1 wird dann in beiden Fahrtrichtungen auf zwei Spuren reduziert. Am Freitag geht es um 12 Uhr los, Sonntagabend soll ab 22 Uhr alles wieder normal laufen. Die Prüfung der Brücke ist schon deutlich vor dem Unglück in Genua angesetzt worden. Die Verkehrsbehörde rät Autofahrern, den Bereich weiträumig zu umfahren. Während der Überprüfung des Brückenzustands wird auch der Schiffsverkehr auf der Norderelbe von der Bunthausspitze bis zur Billwerder Bucht gesperrt.
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