Hamburg. Das 100/200 bietet nur ein Menü und einen Blick auf die Elbbrücken. Für die Weine hat sich Imbusch etwas Besonderes ausgedacht.

Der Stadtteil Rothenburgsort ist nicht unbedingt für Spitzenküche bekannt. Doch das soll sich jetzt ändern. In einem ehemaligen Speicher am Brandshofer Deich eröffnet Thomas Imbusch an diesem Dienstag sein Restaurant 100/200 mit Blick auf die Elbbrücken. Schon der Name ist etwas eigenwillig und steht dafür, „dass bei 100 Grad das Wasser kocht und bei 200 Grad der Ofen läuft“, erklärt Inhaber Imbusch.

Der hatte zuletzt als Küchenchef im Off Club und Madame X, die von Tim Mälzer betrieben werden, in Bahrenfeld gearbeitet. Doch dann wollte der Kochkünstler etwas Eigenes machen: „Ich habe mir 60 Locations angeschaut und mich dann für diese Fläche entschieden, weil das für mich einfach Hamburg pur ist“, sagt Imbusch.

Imposanter Molteni-Herd

Im 100/200 sitzen die Gäste an langen Holztischen, in der Mitte steht ein imposanter Molteni-Herd. Hier ist die Wirkungsstätte von Imbusch und seinen Köchen: „Die Küche ist das pulsierende Herzstück unseres Restaurants und die Gäste sitzen mitten drin“, sagt Imbusch. Für den Aperitif oder einen Absacker nach dem Essen soll in zwei Wochen die Dachterrasse eröffnet werden.

Serie: Hamburgs Gastromeilen

Im 100/200 gibt es keine Speisekarte. Es gibt nur Menüs, allerdings sind die eine Überraschung: „Wir bieten unseren Gästen allerbeste Produkte und wollen perfekte Gastgeber sein“, sagt Imbusch. Gerade wurden 38 Hühner geliefert, die bis Montagmorgen noch bei Uelzen in Freilandhaltung gelebt haben: „Wir servieren sechs bis zehn Gänge mit frischen Zutaten“, sagt Imbusch.

Flaschenweine unter 100 Euro

Das Menü kostet von Donnerstag bis Sonnabend 119 Euro und am Dienstag und Mittwoch 95 Euro. Die Getränke sind nicht inbegriffen. Für die Weinauswahl ist Sommelière Sophie Lehmann verantwortlich: „Wir setzen bewusst nicht auf große Namen, sondern wollen hier auch Weine von talentierten bislang nicht so bekannten Winzern präsentieren“, sagt Lehmann. Die meisten Flaschenweine sollen „unter 100 Euro kosten, wir kalkulieren die Preise sehr fair“, sagt Imbusch.

Wer einen Abend in dem neuen Restaurant verbringen möchte, muss vorher im Internet unter 100200.kitchen reservieren. Die Gäste kaufen über das Online-Buchungssystem „Tock“ ein Ticket für die gewünschte Personenzahl und es wird im Voraus „das Mahl“ bezahlt: „Mit diesem System können wir zuverlässig planen. Wir können einen Abend genau kalkulieren und vorbereiten“, sagt Imbusch. Aber es gibt noch einen weiteren Grund: „Unverbindliche Reservierungen und No-Shows gehören mittlerweile zur Tagesordnung, Das führt in der Spitzengastronomie mit limitierten Plätzen und teuren Produkten zu hohen Verlusten.“