Hamburg . Nächste Woche startet das neue Schuljahr. Hunderte Stellen sind unbesetzt. Schulbehörde rechnet nicht mit Unterrichtsausfällen.
Eine Woche vor Beginn des neuen Schuljahres sind in Hamburg noch 321 Lehrerstellen unbesetzt. Die Schulbehörde verwies jedoch am Donnerstag darauf, dass dies ein tagesaktueller Stand sei, der sich ständig ändern könne. Jede Schule besetze ihre freien Stellen selbstständig, sagte eine Sprecherin. Durch kurzfristige Absagen von Neueinstellungen komme es zu Schuljahresbeginn immer wieder zu Lücken, die von den Schulen dann schnellstmöglich wieder besetzt werden müssten. „Auswirkungen auf den Unterricht durch nicht besetzte Lehrerstellen sind in Hamburg nicht zu erwarten“, sagte sie.
Die 321 unbesetzten Stellen entsprechen nur gut zwei Prozent der mehr als 14.700 Lehrerstellen in Hamburg. Laut Schulbehörde sind aber nur 68 Prozent der Vollzeitstellen direkt für den Unterricht vorgesehen. Mehr als 4700 Stellen würden von den Schulen für Doppelbesetzungen, Förderstunden, Ganztagsangebote und schulinterne Verwaltungsaufgaben frei gehalten und bildeten einen Puffer.
2,5 Prozent der Neueinstellungen sind Quereinsteiger
Der Lehrermangel, der in vielen anderen Bundesländern zur Einstellung pädagogisch nicht voll ausgebildeter Kräfte führt, sei in dieser Form in der Hansestadt nicht zu spüren. „Hamburg kann seinen Lehrerbedarf bis auf wenige Spezialfälle voll und ganz mit Fachlehrkräften decken“, sagte die Sprecherin. Problematisch könne es nur im Bereich Sonderpädagogik und bei den Fächern Mathematik und Physik werden.
Bei rund 2,5 Prozent der Neueinstellungen handele es sich um sogenannte Quereinsteiger, die nach einem Masterabschluss – vorzugsweise in mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern – noch ein Referendariat geleistet hätten. „Jedes Jahr werden etwa 20 davon fertig und werden dann eingestellt.“
Ein Abwerben von Lehrkräften mittels Anreizen aus anderen Bundesländern gebe es gemäß einem Beschluss der Kultusministerkonferenz nicht. „Hamburg versucht bei der Neuanwerbung mit seinem attraktiven Standort zu werben.“