Hamburg. Drei Männer im Frack, ein Blasebalg-Fitnessorchester und der Hamburger Veermaster – „Mehr geht nicht“ im Ohnsorg.
Wenn Männer heutzutage dumm aus der Wäsche gucken, gilt das mancherorts schon als Comedy – doof gleich lustig. Wenn aber drei Herren im Frack im Ohnsorg-Theater auftreten, ist das ein anderer Schnack. Hans Torge Bollert, Olaf Klindtwort und – insbesondere – Jan-Frederick Behrend können zwar auch ganz schön blöd dreinblicken, vor allem aber können sie Musik machen. Das ergibt bei dem als Bidla Buh firmierenden Hamburger Trio eine Mischung, die erstmals das Publikum am Heid-Kabel-Platz erreicht – und es sogar in Partystimmung versetzt, mitsamt „Zugabe!“-Rufen.
Dabei heißt das Programm zum 20. Band-Jubiläum „Mehr geht nicht!“. Die von Sänger, Pfeifkünstler, Multiinstrumentalist und Parodist Bollert in pointierte Conférencen verpackte Selbstironie der drei Westentaschen-Casanovas zieht. Auf der Bühne geben sie sich als Brüder aus. Bollert schmeichelt den Damen und verkauft allen, dass Bidla Buhs „Welttournee“ just im Ohnsorg beginne. Der versierte Gitarrist Klindtwort und der virtuose Schlagwerker Behrend spielen voll mit. Von Oper über Funk bis zu Schlager reicht ihre Stil-Vielfalt. Die bietet Bollert solo auf sieben Trompeten plus einer Posaune, nachdem alle drei beim „Blasebalg-Fitnessorchester“ schön ins Schwitzen gekommen sind.
Als neue „Gitarren-Krake“ scharen sich die drei mit sechs Händen und weiteren Körperteilen um einen Sechs-Saiter und stellen so die Countrymusik auf den Kopf. Mit dem Rock-’n’-Roll-Medley „Rund um de Clock“ und den improvisierten Mitmachteilen zu Bollerts Spiel am Miniatur-Piano wird’s plattdeutsch: Den „Hamburger Veermaster“ und „Dat du min Leevsten büst“ spielen Herren im Frack ja auch nicht aller Tage und aller Orten.
„Mehr geht nicht!“ wieder Mi 8. bis Fr 10.8., je 19.30, Ohnsorg-Theater Heidi-Kabel-Platz 1, Karten 17,- bis 26,-: T. 35 08 03 21