Hamburg. Sie wurden Freitag geborgen. Ursache könnten Botulismus-Bakterien sein, deren Wachstum durch momentane Bedingungen begünstigt wird.
Die Nahrungssuche ist für die Alsterschwäne wegen der Hitze offenbar zur Gefahr geworden. Die viel zu hohen Temperaturen und der geringe Sauerstoffgehalt des Wassers fördern das Wachstum von Bakterien, darunter gefährliche Botulismus-Keime. Diese entwickeln sich in sauerstofffreien Zonen, also in den tieferen Schlammschichten. Je tiefer Alsterschwäne, Gänse und Enten also bei ihrer Nahrungssuche gründeln, desto höher ist die Gefahr, dass sie sich mit den Botulismus-Bakterien vergiften. Eine Infektion führt zu Organversagen und damit zum Tod der Tiere.
Ob der Tod von drei Schwänen, die am vergangenen Freitag aus der Alster geborgen wurden, auf eine Botulismus-Vergiftung zurückzuführen ist, ist noch unklar. Fest steht nur, dass nach Angaben von Schwanenvater Olaf Nieß tagsüber zwei entkräftete Schwäne geborgen wurden, die später verstarben. Am Freitagabend gegen 20.20 Uhr holte die Feuerwehr nach eigenen Angaben einen weiteren toten Schwan am Alsterufer am Harvestehuder Weg aus dem Wasser. Gegen 21 Uhr nahmen sie am Ballindamm einen verletzten Schwan an Bord, der ins Tierheim gebracht wurde.
Zustand der Alster ist noch kritisch
Laut Umweltbehörde ist der Zustand der Alster mit aktuell 25,4 Grad und einem Sauerstoffgehalt von 2,3 Milligramm pro Liter immer noch kritisch. Das Blaualgenvorkommen dagegen sei unter den Warnwert gesunken, und die Alsterzuläufe hätten sich erholt.
Die 120 Alsterschwäne spielen in Hamburg eine besondere Rolle: Es heißt, dass die Stadt ihren Status als Freie und Hansestadt nur so lange halten kann, wie es Schwäne auf der Alster gibt.