Hamburg. Wassertemperatur vor Sylt bei 22 Grad. Bad in der Nordsee ist erfrischender als in der Ostsee. Am Sonntag soll es kühler werden.

Auch in den nächsten Tagen bleibt es heiß, leichte Entspannung am Sonntag. Der Hitze-Blog vom Hamburger Abendblatt.

Umweltbehörde verstärkt Kontrollen

Am Donnerstag wurden keine weiteren verendeten Fische aus den Hamburger Gewässern geborgen, teilte die Umweltbehörde mit. Die Lage sei unauffällig gewesen. "Die Sauerstoffkonzentrationen sind – vor allem an der Binnen- und Außenalster – von etwas über 2,1 Milligramm Sauerstoff pro Liter deutlich im sogenannten fisch-kritischen Bereich", hieß es weiter. Die Werte an der Elbe seien mit über vier Milligramm Sauerstoff pro Liter nicht kritisch.

Von einer Entspannung der Situation geht die Umweltbehörde aber nicht aus. Deshalb seien mit der Feuerwehr und dem Technischen Hilfswerk Meldeketten vereinbart worden. Mit der Stadtreinigung Hamburg sowie dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer und zwei Umwelt-Unfall-Firmen wurden Verträge geschlossen, beim Abtransport weiterer verendeter Fische mitzuwirken. Die zuständigen Mitarbeiter der Bezirksämter haben derweil ihre Kontrollen erhöht.

UKE-Experte: Bei Hitze ist Leitungswasser ausreichend

Bei Hitze viel trinken - diesen Tipp kennen die meisten. Aber muss es jetzt, wo man viel schwitzt, Mineralwasser aus der Flasche sein, oder tut es auch das Wasser aus dem Hahn? „Wichtig ist, dass man trinkt“, sagt Alexander Schultze, Oberarzt in der zentralen Notaufnahme des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf. Leitungswasser sei dafür genauso geeignet. „Es enthält ebenfalls Elektrolyte.“ Voraussetzung ist natürlich, dass man ab und an auch etwas isst. Besonders salzhaltige Speisen müssen es nicht sein, sagt Schultze. „Essen Sie, worauf Sie Hunger haben“ Häufig sind das zu dieser Jahreszeit ohnehin leichte und gesunde Speisen.

Kein Trinkwasser am Abend in Teilen von Lohne

Wegen des heißen Wetters sitzen in Lohne (Landkreis Vechta) derzeit etwa 2500 Haushalte in den Abendstunden auf dem Trockenen. Weil der Druck wegen des erhöhten Wasserverbrauchs nicht ausreichend sei, könnten die Einwohner von höher gelegenen Ortsteilen zum Teil nicht mehr mit Wasser versorgt werden, sagte am Donnerstag der Sprecher des Oldenburgisch-Ostfriesischen Wasserverbandes OOWV, Heiko Poppen, zu einem entsprechenden Bericht der „Oldenburgischen Volkszeitung“. Lohne werde derzeit nur über eine Leitung versorgt. „Wenn um 17 Uhr flächendeckend die Rasensprenger angestellt werden, sinkt in den höheren Lagen der Druck“, sagte Poppe. Eine weitere Wasserleitung, die in der Planung ist, würde das Problem lösen. „Die ist aber nicht vor 2019 fertig.“ Ein Verbot von Rasensprengen oder Autowaschen, wie bei anderen Wasserversorgern, habe der OOWV noch nicht ausgesprochen. „Die Menschen sollten sich aber überlegen, dass Trinkwasser ein knappes Gut ist“, sagte Poppen.

Domfeuerwerk fällt auch in dieser Woche aus

Wegen der anhaltenden Trockenheit fällt das Dom-Feuerwerk auch am kommenden Freitag aus. Das teilt die Hamburger Wirtschaftsbehörde mit. Wegen der Waldbrandgefahr in den extrem trockenen Parks und Böschungen konnte es schon in der vergangenen Woche nicht stattfinden.

Mittelstreifen auf der A1 brennt

Auf der Autobahn A1 in Fahrtrichtung Süden hat die Feuerwehr gerade einen Brand gelöscht, der sich dort am Maschener Kreuz auf dem Mittelstreifen entzündet hatte. Eingesetzt waren Feuerwehren mit mehreren Fahrzeugen aus Hamburg und Niedersachsen. Noch sei die Ursache nicht geklärt, hieß bei der Feuerwehr. Aber die Vegetation sei derzeit so trocken, dass schon eine achtlos aus dem Autofenster geworfene Zigarettenkippe ausreiche, um ein solches Feuer zu entfachen.

Erfrischendes Bad in der Nordsee

Die schleswig-holsteinische Nordseeküste scheint für das Baden noch etwas erfrischender zu sein als die Ostseeküste: Vor den Inseln Sylt werden 22 bis 23 Grad bei Hörnum sowie vor Amrum 22 Grad angesetzt. Das Wasser am Festland vor Büsum und Friedrichskoog wird auf 22 bis 24 Grad eingestuft. Das geht aus den Angaben des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie vom Donnerstag und Freitag in Hamburg hervor. Zwischen der Lübecker Bucht und der dänischen Grenze pendeln die Temperaturen der Ostsee an der Oberfläche zwischen 23 und 25 Grad. Für die Lübecker Bucht ist der beliebte Urlaubs-„Hotspot“ Timmendorfer Strand mit erwarteten Wassertemperaturen von 24 bis 25 Grad ausgewiesen. Auch die Insel Fehmarn liegt mit 23 bis 24 Grad nahezu gleichauf. Für die Kieler Förde werden 24 Grad angegeben, ebenso für Eckernförde. In der geschützten Flensburger Förde soll die Wassertemperatur am Ostseebad sogar 25 bis 26 Grad erreichen. Damit ist das Wasser in der Ostsee fast so warm wie an Mittelmeerstränden. An der französischen Côte d'Azur werden im Wasser zurzeit rund 27 Grad gemessen.

Nordsee (Symbolbild)
Nordsee (Symbolbild)

Vorsicht beim Grillen in Hamburger Parks

Wegen der anhaltenden Trockenheit bittet die Hamburger Umweltbehörde um Vorsicht beim Grillen in Hamburgs Parks. Sie fordert die Hamburger auf, beim sommerlichen Grillen in Parks besondere Aufmerksamkeit walten zu lassen und nur an den dafür vorgesehenen Stellen den Grill zu entfachen. Dabei sollte ein Abstand zu Bäumen und Sträuchern und zum Erdboden von mindestens 50 Zentimetern eingehalten werden. Offenes Grillen sowie andere Arten von Feuer müssen unterlassen werden, weil ansonsten die Gefahr besteht, dass sich die trockene Vegetation in den Parks entzünden kann. Wichtig ist auch ein sorgsamer Umgang mit der Kohle. Heiße oder noch glühende Kohlenreste sollen nach dem Grillen in die dafür vorgesehenen Behälter gegeben oder mit Wasser vollständig abgelöscht werden. Außerdem sind generelle Grillverbote in einzelnen Grünanlagen zu beachten. Die Behörde bittet außerdem darum, das Rauchen in Parks zu unterlassen. Weggeworfene, noch glühende Zigarettenstummel stellen eine potenzielle Brandquelle dar.

Grillende Menschen im Park (Symbolbild)
Grillende Menschen im Park (Symbolbild) © picture alliance

Badeverbot an zehn Gewässern in Niedersachsen

Wegen des verstärkten Auftretens giftiger Blaualgen werden immer mehr Badegewässer in Niedersachsen gesperrt. Bisher wurden nach Angaben des Landesgesundheitsamts (LGA) Badeverbote für zehn Gewässer beziehungsweise Badestellen ausgesprochen - zuletzt am Dümmer (Kreis Diepholz) und für den Seeburger See im Landkreis Göttingen. Für gut 20 weitere Gewässer beziehungsweise Badestellen gelten Warnungen. Aktuelle Badeverbote gibt es nach Angaben des LAG außer am Dümmer und am Seeburger See auch im Pulvermühlenteich südlich von Hamburg, im Weichelsee (Rotenburg-Wümme), im Badesee Krummendeich bei Stade sowie im Ricklinger Siebenmeterteich (Region Hannover). Untersagt ist das Baden zudem im Helenensee (Landkreis Oldenburg), in der Thülsfelder Talsperre (Kreis Cloppenburg) und im Laacher See (Kreis Lüchow-Dannenberg). Insgesamt seien damit zehn Prozent der von den Behörden regelmäßig untersuchten Badegewässer gesperrt, sagte die Mikrobiologin Katharina Kohls vom Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (LGA) in Aurich.

Badeverbot wird ausgeweitet
Badeverbot wird ausgeweitet © dpa

Am Sonntag nur noch 22 bis 26 Grad

Auch in den nächsten Tagen bleibt es im Norden heiß. Der Deutsche Wetterdienst sagt für Freitag Temperaturen zwischen 26 und 33 Grad voraus. Am Sonnabend müssen wir noch mit z 24 bis 29 Grad rechnen. Der Sonntag ist dann ein Tag zum Durchatmen. Es werden Temperaturen zwischen 22 und 26 Grad erwartet und ein frischer und böiger Wind aus Nordwest.

Barmer verlängert Hitze-Hotline

Aufgrund der großen Nachfrage hat die Barmer Krankenkasse ihre kostenlose medizinische Hitze-Hotline bis zum 9. August verlängert. Sie ist jeweils von 9 bis 21 Uhr unter der Rufnummer 0800 848 41 11 erreichbar. "Die Mediziner geben unter anderem Ratschläge, worauf man in diesen Tagen beim Sport, beim Trinken oder bei Kindern achten sollte, wenn sie nach draußen gehen“, sagt Frank Liedtke, Landesgeschäftsführer der Barmer in Hamburg. Ursprünglich war die Hotline nur bis zum 2. August geplant.

Der Hitze-Blog vom Mittwoch