Hamburg. Seine Aktionen könnten ihn teuer zu stehen kommen. Leon Machère wegen Amtsanmaßung und Vortäuschen einer Straftat angeklagt.

In seinem aktuellen Musikvideo "Copacabana" träumt sich Leon Machère an den Strand von Rio, doch am Mittwoch hat der Hamburger erst einmal einen weitaus unangenehmeren Termin: Vor dem Amtsgericht muss sich der selbsternannte Youtube-Star (rund zwei Millionen Abonnenten) für zwei ausgesprochen dumme Streiche verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Hamburger unter seinem bürgerlichen Namen Rustem R. Amtsanmaßung und das Vortäuschen einer Straftat vor.

Mit Kältespray Wände besprüht

Was ist passiert? Laut Anklage hat der Youtuber am Jungfernstieg und am Rathausmarkt Kältespray an Hauswände gesprüht – gezielt in Sichtweite der Polizei. Beamte wurden auf die angebliche Sachbeschädigung aufmerksam und versuchten, die Personalien des Hamburgers festzustellen. Dabei landeten sie unfreiwillig im Video des Youtubers, der die Aktion heimlich filmte. Am 16. Februar 2017 soll Leon Machère die Aufnahmen unter dem Titel "Polizei Prank!! (Wände besprühen)" online gestellt haben. "Prank" ist das englische Wort für Streich.

Mit Blaulicht durch Hamburg

In einem zweiten Fall soll der 'Youtuber zusammen mit zwei Freunden durch Hamburg gerast sein – samt Blaulicht und Martinshorn. Mit einem Megaphon forderte er Passanten, die dies für einen echten Polizeieinsatz hielten, zu sinnlosen Aktionen auf. Das Video war unter "Polizei Sirenen Prank" auf Youtube zu finden. Die Anklage in diesem Fall: Amtsanmaßung.

Es ist keineswegs das erste Mal, dass Leon Machère mit der Polizei aneinander geraten ist: Im Mai verurteilte das Amtsgericht Augsburg den Youtuber zu 32.500 Euro Strafe, weil er sich herablassend über die bei einer Fan-Ansammlung eingesetzten Beamten geäußert hatte.

Da Leon Machère schon Erfahrungen mit der Justiz hat, könnte es für den Youtuber diesmal richtig bitter werden: Auf Amtsanmaßung stehen laut Staatsanwaltschaft bis zu zwei Jahre Haft, auf das Vortäuschen einer Straftat bis zu drei Jahre. Statt an der Copacabana könnte der Hamburger also im schlimmsten Fall im Gefängnis landen.