Hamburg. Auch nach Regen und Gewitter ist der heiße Sommer noch nicht vorbei. Die Hitze bestimmt den Norden in den nächsten Tagen weiter.
Zwei vorsätzliche Waldbrände im Landkreis Rotenburg
Bei hoher Waldbrandgefahr hat die Feuerwehr im Kreis Rotenburg eine Ausbreitung zweier vorsätzlich gelegter Brände verhindert. Nahe Benkeloh meldete ein Anwohner am Sonnabend eine Rauchsäule. Die Feuerwehr rückte mit 50 Einsatzkräften an. An dem gelöschten Brandherd entdeckten Spezialisten der Polizei nicht nur einen Haufen abgelegter Wäsche, sondern auch Hinweise auf Brandstiftung. Am Sonntag entdeckte ein Spaziergänger in Rotenburg einen brennenden Baumstumpf in einem Waldgebiet. Auch bei diesem Feuer wurden Spuren von Brandstiftung festgestellt. Die Schäden blieben gering, da ein Ausbreiten der Flammen schnell verhindert werden konnte.
Die möglichen Täter seien noch nicht ermittelt. Vorsätzliche Brandstiftung sei ein Verbrechen mit einer Mindeststrafe von einem Jahr Haft. Die Polizei warnte am Sonntag, dass die Waldbrandgefahr trotz der vereinzelten Gewitter nach wie vor hoch ist.
Altes Land: Äpfeln droht jetzt Sonnenbrand
Die Äpfel im Alten Land könnten in diesem Sommer Schaden nehmen. „Bei Hitzewellen wie in den vergangenen Wochen ist die Gefahr durch Sonnenbrand gegeben“, sagte Karsten Klopp, Leiter des Obstbauzentrums Esteburg der Landwirtschaftskammer Niedersachsen in Jork. Die Sonnenseite der Äpfel könne dann braune Sonnenbrand-Flecken bekommen und die Qualität beeinträchtigen. Einzelne Gewitter änderten daran nichts, wenn die Hitze bliebe.
Beregnungsanlagen im Dauereinsatz
Trockenheit und Hitze haben den Baumschulen in Schleswig-Holstein in den letzten Wochen schwer zugesetzt. Die Beregnungsanlagen sind im Dauereinsatz., meldet der Landesverband der Baumschulen. Seit Mai gab es im nördlichsten Bundesland kaum nennenswerten Niederschläge. Eine positive Seite der tropischen Hitze: Das Unkraut unter den Gehölzen wächst auch schlechter, wenn es kein Wasser bekommt
Erste Hitzewarnung
10 Uhr: Nach der Abkühlung durch Schauer und Gewitter setzt sich heute nach einer aktuellen Meldung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Raum Hamburg wieder Hochdruckeinfluss durch. Der Tag werde freundlich und sehr warm, hieß es. Eine Warnung für Sonntag gab der DWD noch nicht heraus, dafür aber bereits für den morgigen Montag. Dann werde zwischen 11 und 19 Uhr eine starke Wärmebelastung erwartet. Mit bis zu 33 Grad rechnet der DWD dann. Und auch in der Nacht zu Dienstag soll es mit bis zu 21 Grad wieder sehr warm werden.
Landwirte warnen vor Futter-Knappheit
9 Uhr: Die Hitze hat das Gras auf vielen Weiden und Deichen in Niedersachsen verdörren lassen. Schafe, Kühe und Pferde finden dort nur noch wenig Futter. „Im Moment sieht das alles trostlos aus“, sagte der Vorsteher des II. Oldenburgischen Deichbandes, Burchard Wulff. Dieser ist für insgesamt 142 Kilometer Deich in der Wesermarsch zuständig. An vielen Stellen sei das Gras verbrannt, die Erde rissig. Die Stabilität der Deiche sei dadurch aber nicht in Gefahr. „Die Futtersituation wird mit Blick auf den Winter prekär“, sagte Gabi von der Brelie vom Landesbauernverband Landvolk. „Noch mehr Sorge als das Grünland macht uns der Mais als Futterpflanze.“ Dieser leide unter der trockenen Hitze. Kühe sieht man zurzeit selten auf den Weiden. „Diese suchen den Schatten“, sagte von der Brelie. Draußen halten sich Rinder - wenn überhaupt - nur auf, um etwas Bewegung zu bekommen. Frisches Gras finden sie dort nicht. Pferden machen die hohen Temperaturen dagegen nicht zu schaffen. „Die haben damit nicht so große Probleme wie wir Menschen“, sagte Ulrich Hahne vom Hannoveraner Verband in Verden. Da auf den Weiden aber wenig zu holen ist, gehen viele der Tiere zum Futtern in den Stall.