Hamburg . In Hamburg geht der Supersommer weiter. Am Freitag erreichen die Temperaturen 34 Grad. Lesen Sie hier, wie sich das Wetter auswirkt.

Am heutigen Freitag steigen die Temperaturen erneut auf über 30 Grad. Abkühlung ist im Norden nicht in Sicht, nur im Osten und Süden Deutschlands werden einige Gewitter erwartet. Wie sich die Hitze auf den Alltag auswirkt, lesen Sie in unserem Hitze-Blog.

Badeverbot in der Lübecker Bucht

Wie die DLRG mitteilt, gibt es am Freitagnachmittag in weiten Teilen der Lübecker Bucht so hohe Wellen und eine so starke Strömung, dass das Baden verboten ist. Die freiwilligen Helfer warnen, dass viele Menschen die rote Flagge ignorieren würden und es deswegen viele Einsätze gäbe.

Flächenbrand im Landkreis Harburg

Durch Funkenflug bei Handwerksarbeiten an einem Haus in der Samtgemeinde Tostedt sind am Freitagmittag rund 10.000 Quadratmeter Unterholz in Brand geraten. Die Feuerwehr wurde gegen 13.15 Uhr alarmiert: Die Einsatzkräfte schützten zunächst das Wohnhaus, dadurch konnte sich sich das Feuer auf dem trockenen Untergrund weiter ausbreiten. Nach der Alarmierung weiterer Wehren konnte der Brand nach rund zwei Stunden gelöscht werden, verletzt niemand.

Waldbrandgefahr erreicht höchste Stufe

In Niedersachsen besteht fast landesweit höchste Waldbrandgefahr. Sie erreichte die maximale Stufe fünf, gab am Freitag der zuständige Referatsleiter im Innenministerium, Michael Lemmel, bekannt. Einzige Ausnahme sei der Landkreis Rothenburg/Wümme. Die Gefahr könnte am Wochenende wegen eines nahenden Gewitters vorübergehend sinken, danach aber wieder auf die maximale Höhe ansteigen. Im Landkreis Rothenburg/Wümme hatte ein Unwetter bereits vorübergehende Linderung von der Trockenheit gebracht.

Klimaanlage fällt im Hamburger Hotel aus

Bei der Hitze sind seit Montag die Klimaanlagen im Novotel Suites Hamburg City Hotel ausgefallen. Eine Sprecherin der Accor-Gruppe sagt, dass mit Hochdruck an dem Problem gearbeitet werde. Für Gäste gibt es Preisnachlässe, zudem versucht das Hotel die Gäste auf andere Häuser der Accor-Hotel-Gruppe in Hamburg zu verteilen. Das Novotel Suites Hamburg City Hotel in St. Georg hat 185 Zimmer.

Hitzeschäden auf der A 1 bei Neustadt behoben

Die langanhaltende Hitzeperiode hat in Schleswig-Holstein für erste Hitzeschäden auf der Autobahn 1 in Schleswig-Holstein gesorgt. Die Betondecke der A1 zwischen den Anschlussstellen Eutin und Neustadt-Mitte in Höhe Rastplatz Neustädter Bucht wies am Donnerstag erste hitzebedingte Schäden auf. Auf beiden Spuren hatten sich Platten auf der rechten Seite in der Fuge gehoben. Mitarbeiter der Autobahn- und Straßenmeisterei haben die geschädigte Betonfahrbahn bei Neustadt (Kreis Ostholstein) aber bereits wieder ausgebessert, wie der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr am Freitag mitteilte. Die Arbeiten seien gegen 1.00 Uhr in der Früh abgeschlossen worden, damit der Urlaubsverkehr am Wochenende fließen kann.

In Niedersachsen bisher 41 Badetote

Wegen der steigenden Zahl von Badetoten bei dem heißen Sommerwetter hat die Deutsche Lebens-Rettungsgesellschaft (DLRG) bessere Bedingungen für den Schwimmunterricht gefordert. Wichtig seien eine gute Infrastruktur mit Hallen- und Freibädern und ausreichend Zeiten für Schwimmkurse, sagte Nico Reiners vom DLRG-Landesverband Niedersachsen. In den ersten sieben Monaten dieses Jahres sind nach der am Freitag veröffentlichten Halbzeitbilanz der Wasserretter 36 Menschen in Niedersachsen ertrunken. Zudem sind in der noch nicht erfassten letzten Juliwoche fünf weitere Menschen gestorben. Im Vorjahr wurden bis Ende Juli 34 tödliche Badeunfälle registriert.

Baden in etlichen Seen verboten

Das Baden in Gewässern, in denen Blaualgen beobachtet werden („ grüner Teppich“) sollte aus gesundheitlichen Gründen unterlassen werden. Insbesondere Kinder und Hunde sollten von Blaualgenansammlungen ferngehalten werden, warnt die Umweltbehörde. Das wegen der Blaualgen angeordnete Badeverbot an einigen ausgewiesenen Badegewässern (Öjendorfer See – Badestelle Nord und Süd, Hohendeicher See – Badestelle West) ist unbedingt zu befolgen. Hier können – insbesondere in Flachwasserbereichen – auch Zerkarien, die einen juckenden aber ungefährlichen Ausschlag verursachen, auftreten. Auch in der Alster, eigentlich kein Badegewässer, sind die Blaualgen in gesundheitsschädlichem Ausmaß vertreten.

Trinkwasserverbrauch stark gestiegen

Die Trinkwasserabgabe in Hamburg hat in diesem Jahr an einigen Tagen bei mehr als 400.000 Kubikmeter gelegen. An ‚normalen Tagen‘ beträgt er 330.000 Kubikmeter. Die Trinkwasserspeicher sind nach wie vor gut gefüllt und stehen als zusätzliche Reserve zur Verfügung, teilte die Umweltbehörde mit. Die bislang in diesem Jahr geförderte Grundwassermenge liegt um vier Prozent über dem Vergleichswert des kühlen und nassen Jahres 2017. Insgesamt ist davon auszugehen, dass die benötigten Mengen für das Jahr 2018 ohne Einschränkungen bereitgestellt werden können.

In Hamburg am Freitag bis zu 34 Grad

Hamburg muss erneut mit einem heißen Tag rechnen. Ein Temperaturrekord wird am heutigen Freitag aber vermutlich nicht aufgestellt. „Ich rechne mit Höchsttemperaturen von 34 Grad Celsius“ , sagte Julia Schmidt, die Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes in Hamburg. Das liegt deutlich unter dem bisherigen Rekord für einen 27. Juli. Im Jahr 2006 wurden 35,1 Grad gemessen.

Am Sonnabend dürfte es zunächst erneut sehr warm werden. „Nachmittags und am frühen Abend ist dann mit Gewittern zu rechnen“, so die Meteorologin. „In der Nacht beruhigt sich das Wetter. Am Sonntag werden wir dann wieder einen schönen Sommertag mit bis zu 29 Grad haben.“

Bezirk Hamburg-Mitte setzt Bewässerungssäcke ein

Damit die Bäume während der Hitzeperiode nicht austrocknen, werden jetzt insbesondere bei jungen Straßenbäumen sogenannte Bewässerungssäcke eingesetzt. Nach Angaben der Umweltbehörde werden die Säcke um den Stamm gebunden und am Boden fixiert. Die beschichteten Wassersäcke haben am Boden kleine Löcher. So soll ein unkontrolliertes Abfließen verhindert werden.

Bei Altbäumen sei eine Bewässerungen in der Regel nicht sinnvoll, so die Behörde. Die Wurzel reichten weit ins Erdreich, wo es noch ausreichend Wasser gebe. Die Bezirke prüfen jetzt, welche Jungbäume, also die nicht älter als drei Jahre sind, künftig gegossen werden müssen.

Notschlachtungen wegen des Wetters

Der Bauernverband hat wegen drastischer Ernteausfälle in Schleswig-Holstein Unterstützung von der Landesregierung eingefordert. „In dieser dramatischen Situation halten wir es für absolut erforderlich, dass das Land die betroffenen Landwirte nach allen Möglichkeiten unterstützt“, sagte Bauernpräsident Werner Schwarz am Freitag.

Als Beispiele nannte er mögliche Steuer- und Pachtstundungen sowie antragslose Grünland-Umbrüche für Tierhalter, um Futter für die Tiere sicherzustellen. Sorgen bereiten den Landwirten die hohen Kosten für Stroh. Es gab bereits Notschlachtungen.

Die langanhaltende Trockenheit sei beispiellos. „Es gibt keinen richtigen Vergleichsmaßstab.“ Laut Landwirtschaftskammer gibt es bei Winterweizen und Wintergerste Ertragsverluste von 30 Prozent und mehr. Massive Ausfälle sind auch bei Raps, Mais, Heu und Kartoffeln zu erwarten.

Wasserwächter unterwegs

9:30 Uhr: Auf illegale Wasserentnahme lässt der Landkreis Lüneburg derzeit die Gewässer überprüfen. Unter den niedrigen Wasserständen leiden auch kleine Flüsse in der Region wie Neetze, Luhe oder Ilmenau, nicht nur die Elbe. Die Kontrolleure sind mit dem Kanu unterwegs, so zuletzt am Donnerstag auf der Ilmenau." Viel Wasser brauchen derzeit vor allem die Bauern, Hahn zeigte Verständnis. "Uns ist ihre schwierige Lage angesichts der Trockenheit durchaus bewusst", betont er. Dennoch gehe der Gewässerschutz vor, der sei von größter Bedeutung für Mensch und Natur. Verstöße könnten teuer werden, es drohten Strafen von bis zu 50.000 Euro.

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