Hamburg. Neue Hinweise auf “Cold Case“-Mordfall. Steigende Waldbrandgefahr. Lesen Sie im News-Blog, was heute in Hamburg los ist.

Aktuelle und lokale Nachrichten aus dem Rathaus, wichtige Einsätze von Polizei und Feuerwehr, Neues von Hanseaten und Prominenten, Kurioses aus der Stadt – hier in den Hamburg-News.

Internistische Notaufnahme stundenlang geschlossen

Die Asklepios-Klinik St. Georg musste am Montag ihre internistische Notaufnahme wegen Ärztemangels stundenlang schließen: Dass die AK St. Georg zwischen 16 Uhr und 22.30 Uhr von der internistischen Notfallversorgung abgemeldet war, sei "außergewöhnlich und ein einmaliger Vorgang", wie ein Sprecher des Klinikunternehmens bestätigte. Grund dafür war eine nicht ausreichende Personaldecke. "Statt wie gewohnt zwei Mediziner" stand im Spätdienst am Montag "nur ein Mediziner mit entsprechender Fachausrichtung zur Verfügung", so der Sprecher weiter.

Gegenüber der "Hamburger Morgenpost", die zuerst über die außerplanmäßige Schließung berichtete, nannte ein Sprecher der Ärztevertretung Marburger Bund den Vorgang eine „Bankrotterklärung eines für die Region so wichtigen Maximalversorgers". Dass es einer so großer Klinik nicht gelungen sei, "die ärztliche Mindestbesetzung für Notfälle zu gewährleisten, das ist in Hamburg bisher nicht üblich und gibt Anlass zur Sorge".

Drei Hinweise auf "Cold Case"-Mord

Im Januar 1994 wurde ein 31 Jahre alter Pole tot in einem Kanal in Hamburg-Hammerbrook entdeckt. Auf die Mitte Juli gestartete öffentliche Fahndung nach einem mutmaßlichen Tatbeteiligten von damals habe es bisher drei Hinweise gegeben, teilte die Hamburg Polizei auf Anfrage mit. Sie würden geprüft und ausgewertet. Da das Tötungsdelikt bis heute nicht aufgeklärt werden konnte, hatten sich die „Cold-Case“-Ermittler und die Staatsanwaltschaft Hamburg zur öffentlichen Fahndung entschlossen.

Den Ermittlungen zufolge soll ein Mann mit dem polnischen Spitznamen Serduchko beziehungsweise Serduszko - zu deutsch: Herzchen - an der Tat beteiligt gewesen sein. Der Mann sei vermutlich ebenfalls polnischer Herkunft und heute etwa 54 bis 59 Jahre alt. Wer Angaben zu dem Gesuchten oder zum Umfeld des Opfers machen kann, solle sich bei der Polizei melden.

Feuerwehr warnt vor Waldbrand-Gefahr

Die Hamburger Feuerwehr rechnet damit, dass ab Mittwoch die Waldbrand-Warnstufe für Hamburg und Umgebung auf die zweithöchste Gefahrenstufe vier angehoben wird. Durch die Umrüstung mehrerer geländegängiger Fahrzeuge mit einem speziellen Waldbrandmodul stehen insgesamt 20.000 Liter zusätzliches Löschwasser sofort zur Verfügung. So sehen die Beamten sich auch bei etwaigen Bränden in schwer zugänglichem Gelände gut gewappnet.

Die Hamburger werden gebeten, ihren Teil zur Vorbeugung von Bränden beizutragen: Zigarettenkippen und Glasflaschen sollen nicht achtlos weggeworfen werden, Grillen und offenes Feuer abseits befestigter Grillpätze vermieden werden. Mit dem Auto soll man bei der derzeitigen Trockenheit nicht über Feldwege fahren oder auf Grasflächen parken: Ein heißer Auspuff oder Katalysator könnte einen Brand auslösen. Schließlich bittet die Feuerwehr darum, Zufahrtswege zu Wäldern und Mooren sowie Feldwege frei zu halten, damit auch große Löschfahrzeuge passieren können

Rekord beim Personal im öffentlichen Dienst

Der Personalbestand des öffentlichen Dienstes in Hamburg ist auf eine neue Höchstmarke geklettert: 70.745 Beschäftigte in Behörden, Ämtern und anderen Dienststellen wurden Ende 2017 gezählt. Das ist ein Plus von 872 Männern und Frauen gegenüber dem Vorjahr. Umgerechnet in Vollzeitstellen bedeutet das eine Steigerung um 641 auf 61.462 Stellen.

Mit die größten Zuwächse verzeichnen die Schulbehörde vor allem bei den Lehrern mit 223 neuen Stellen sowie die Innenbehörde für Polizei und Feuerwehr mit 146 Stellen. Die Bezirksämter wurden um 183 zusätzliche Posten verstärkt, die vor allem in den Kundenzentren, den Jugendämtern, bei der Bauaufsicht und in der Stadt- und Landschaftsplanung eingesetzt werden.

Einen Personalabbau um 90 Stellen gab es dagegen in der Arbeits- und Sozialbehörde infolge der Abnahme bei der Zuwanderung von Flüchtlingen. Die Zahlen sind im Personalbericht 2018 des Senats enthalten, den Staatsrat Christoph Krupp am heutigen Dienstagmittag im Rathaus vorstellte.

Mann greift Frau im Bus mit Messer an

Ein Mann hat am Dienstagmittag in einem Bus der Linie 4 unvermittelt eine Frau angegriffen und mit einem Messer verletzt. Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei soll der 61-jährige Deutsche der Frau mit einem Messer Verletzungen im Gesicht zugefügt haben.

Der Bus in der Nähe der Universität
Der Bus in der Nähe der Universität © Michael Arning

Hierauf habe der Busfahrer den Bus an der Grindelallee/Edmund-Siemers-Allee, der Haltestelle "Universität" angehalten und die Türen geöffnet.

„Der Tatverdächtige stieg aus und wurde von den eintreffenden Beamten vorläufig festgenommen“, sagte Polizeisprecherin Evi Theodoridou. Die Frau sei mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Zum jetzigen Zeitpunkt sei unklar, wie schwer sie durch die Messer-Attacke verletzt worden ist.

Mehr Platz für Naturschutz in Hamburg

Es wird Hamburgs 36. Naturschutzgebiet: Ein 31 Hektar großes Areal an der Diekbek, einem Alsterzulauf in Duvenstedt, soll bis 2020 den Schutzstatus erhalten, wie Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne) am heutigen Dienstag im Rathaus verkündet hat. Ebenfalls als Naturschutzgebiet ausgewiesen werden soll noch in diesem Jahr das 43 Hektar große Areal Duwenwischen in Volksdorf. Das hatte die Umweltbehörde allerdings schon 2017 angekündigt.

Die Diekbek
Die Diekbek © Umweltbehoerde

Neu ist jetzt zudem, dass zwei bereits ausgewiesene Naturschutzgebiete erweitert werden: Der Höltigbaum in Rahlstedt bekommt 8,4 Hektar dazu, das Stapelfelder Moor bekommt 17 Hektar mehr, wie Kerstan sagte.

Trotz Hitzewelle: Hamburg trocknet nicht aus

Trotz der anhaltenden Hitze und Trockenheit bewegt sich der Wasserverbrauch in Hamburg im Normalbereich. Mit 360.000 Kubikmetern pro Tag liegt der Verbrauch zwar etwas über dem Durchschnitt vom Vorjahr (330.000 Kubikmeter), ist jedoch weit von den Spitzenabgaben aus dem Mai entfernt (450.000 Kubikmeter) und gilt als nicht ungewöhnlich für den Sommer. „Und selbst die hohe Nachfrage im Mai konnten wir ohne Einschränkungen bedienen“, sagt Ole Brauckmann von Hamburg Wasser.

Bezogen auf die aktuelle Abgabemenge haben die Ferien einen direkten Einfluss, so Brauckmann: „Da viele Hamburger und Berufspendler im Urlaub sind, geht der Verbrauch in Hamburg runter. Auch die Touristen gleichen das nicht aus.“ Angst vor Wasserknappheit aufgrund der Hitze muss in Hamburg also niemand haben.

Auto kracht gegen Hauswand – zwei Verletzte

Ein etwa 40 Jahre alter Mann hat am frühen Dienstagmorgen auf der Ahrensburger Straße (Wandsbek) vermutlich wegen eines Herzinfarkts die Kontrolle über seinen Pkw verloren. Dabei erwischte er auf dem Gehweg einen 76 Jahre alten Fußgänger und krachte dann gegen eine Häuserwand.

„Als die Einsatzkräfte eintrafen, war der Fahrer des PKW in seinem Fahrzeug nicht ansprechbar und hatte einen Herz-Kreislaufstillstand. Notfallsanitäter und Notarzt leiteten nach der Rettung aus dem Fahrzeug sofort die Reanimation ein“, sagte Feuerwehrsprecher Jan Ole Unger.

Schwerer Unfall in Wandsbek

Ein Pkw war in eine Häuserwand gekracht und wurde schwer beschädigt. Zuvor erfasste das Auto noch einen 76 Jahre alten Fußgänger.
Ein Pkw war in eine Häuserwand gekracht und wurde schwer beschädigt. Zuvor erfasste das Auto noch einen 76 Jahre alten Fußgänger. © Michael Arning
Mehrere Notrufe gingen bei der Feuerwehr am Dienstag gegen 7 Uhr ein - schwerer Unfall an der Ahrensburger Straße. 24 Feuerwehrleute rückten zur Unfallstelle aus
Mehrere Notrufe gingen bei der Feuerwehr am Dienstag gegen 7 Uhr ein - schwerer Unfall an der Ahrensburger Straße. 24 Feuerwehrleute rückten zur Unfallstelle aus © Michael Arning
Aus dem Wrack retteten die Feuerwehrleute einen etwa 40 Jahre alten Mann. Er war nicht mehr ansprechbar. Vermutlich hatte er wegen eines Herzinfarkts die Kontrolle über seinen Wagen verloren.
Aus dem Wrack retteten die Feuerwehrleute einen etwa 40 Jahre alten Mann. Er war nicht mehr ansprechbar. Vermutlich hatte er wegen eines Herzinfarkts die Kontrolle über seinen Wagen verloren. © Michael Arning
Der 40-Jährige musste reanimiert werden und kam in eine Notfallklinik, der 76-Jährige mit Verdacht auf ein Wirbelsäulentrauma in ein Krankenhaus
Der 40-Jährige musste reanimiert werden und kam in eine Notfallklinik, der 76-Jährige mit Verdacht auf ein Wirbelsäulentrauma in ein Krankenhaus © Michael Arning
Den Einsatzkräften bot sich ein verheerendes Bild. Die genaue Unfallursache wird jetzt durch die Polizei ermittelt
Den Einsatzkräften bot sich ein verheerendes Bild. Die genaue Unfallursache wird jetzt durch die Polizei ermittelt © Michael Arning
Im Bereich des Unfallortes standen auf der Straße zahlreiche Einsatzwagen von Polizei und Feuerwehr. Der Verkehr wurde erheblich beeinträchtigt
Im Bereich des Unfallortes standen auf der Straße zahlreiche Einsatzwagen von Polizei und Feuerwehr. Der Verkehr wurde erheblich beeinträchtigt © Michael Arning
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Der Autofahrer sei in ein Notfallkrankenhaus eingeliefert worden, der Fußgänger kam mit Verdacht auf ein Wirbelsäulentrauma ins Krankenhaus. Im Bereich der Unglücksstelle staute sich der Verkehr erheblich.

Schüsse am Ausschläger Weg – Mann schwer verletzt

Großeinsatz der Polizei am frühen Dienstagmorgen: Auf dem Gelände eines Autohandels am Ausschläger Weg in Hammerbrook ist gegen 1.20 Uhr ein 32 Jahre alter Mann von zwei mutmaßlichen, bisher unbekannten Autodieben angeschossen und schwer verletzt worden.

Festnahme am Horner Weg

Die Beweis- und Festnahmeeinheit (BFE) der Hamburger Polizei hat am frühen Dienstagmorgen eine Person im Horner Weg festgenommen.

Festnahme in Horn
Festnahme in Horn © Michael Arning

Gegen 4:20 Uhr stürmten die Beamten eine Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Horner Weg. Der Verdacht: Ein Hamburger Polizeibeamter hat offenbar mit Kriminellen aus dem Rotlicht-Milieu gemeinsame Sache gemacht und bei vorgetäuschten Hausdurchsuchungen Bargeld und andere Wertgegenstände erbeutet. Auch ein Büro im Polizeipräsidium wurde am Dienstagmorgen durchsucht.