Hamburg. Die Mitarbeiter der Hamburger Brauerei haben für einen Haustarifvertrag gestimmt. Damit sei ein massiver Stellenabbau vom Tisch.

Einigung bei der Hamburger Traditionsbrauerei Holsten: In einer Urabstimmung votierten die Mitarbeiter am Donnerstag für einen Haustarifvertrag. „Mit dem Ergebnis ist ein massiver Stellenabbau vom Tisch“, sagte der stellvertretende Landeschef der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Finn Petersen. Es sei eine sozialverträgliche Lösung für die Beschäftigten gefunden worden.

Dem Kompromiss war ein mehrwöchiger Arbeitskampf mit erheblichen Produktionsausfällen vorausgegangen. Insgesamt 20 Verhandlungsrunden hatten Gewerkschaft und Holsten-Eigner, die Carlsberg-Gruppe, gedreht. Der dänische Konzern plant den Umzug der Brauerei mit Stammsitz in Altona nach Hausbruch. Der neue Produktionsstandort soll 2019 in Betrieb gehen. Nach Gewerkschaftsangaben könnten bis zu 70 Arbeitsplätze wegfallen. Carlsberg hatte von einer geringeren Zahl gesprochen.

Sozialplan soll bis über Holsten-Umzug hinaus gelten

Der Tarifabschluss beinhaltet auch einen Sozialplan, der über den Umzug hinaus bis 2022 gelten soll. Er sieht für die von Kündigungen bedrohten Beschäftigten mehrere Möglichkeiten für einen finanziellen Ausgleich vor. Anders als zuvor von Carlsberg angeboten seien die Zahlungen nicht gedeckelt, etwa für Mitarbeiter im fortgeschrittenen Alter, die vor Erreichen der Renteneintrittsgrenze ausscheiden wollten

Die Kosten trägt zu drei Vierteln die Belegschaft, indem sie Lohneinbußen in Höhe von bis 75 Prozent bei den Jahressonderzahlungen akzeptiert hat. Carlsberg übernimmt ein Viertel des Betrags. „Durch die längere Laufzeit hoffen wir, dass kaum betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen werden“, so Petersen.