Hamburg. Halterin einer toten Labradorhündin erstattet Anzeige. Tier soll im Teetzpark Gift gefressen haben. In der Nähe starb ein Irish Setter.

Es ist der Albtraum eines jeden Hundebesitzer: Geht in Hamburg ein Tierhasser um und legt gezielt Giftköder aus? Nach dem mysteriösen Tod eines Irish Setters am Alsterwanderweg hat nun eine weitere Hundehalterin Anzeige erstattet, wie Polizeisprecherin Heike Uhde dem Abendblatt sagte. Die Halterin war mit ihrer Labradorhündin unter anderem am 7. Juli im Teetzpark in Klein Borstel unterwegs. Nach dem Spaziergang soll das Tier angefangen haben zu zittern, musste zum Arzt. Schließlich verstarb die Hündin.

Zettel mit Warnhinweisen

Der Teetzpark ist gut drei Kilometer von jener Stelle entfernt, an der am 7. Juli auch ein Irish Setter (11) einen Giftköder gefressen haben soll und danach verstarb. Sein Herrchen hatte diverse DIN-A4-Zettel mit Warnhinweisen an Bäume entlang des Alsterwanderwegs geheftet, wodurch die Polizei auf den Fall aufmerksam wurde. "Vorsicht Gift", steht auf den Zetteln. Darunter zwei Fotos des Irish Setters und ein Text, der mit einem roten Herz beginnt: "Das hast du nicht verdient, wir werden Dich vermissen."

Die Polizei hat die Gegend am Alsterwanderweg nach Giftködern abgesucht, aber keine gefunden. Der tote Irish Setter sei mittlerweile dem Institut für Hygiene und Umwelt übergeben worden, um die Todesursache zu ermitteln, sagt Polizei-Sprecherin Uhde. Ein Ergebnis stehe noch aus. Der Körper der Labradorhündin sei hingegen schon begraben worden und stehe leider nicht für weitere Untersuchungen zur Verfügung.

Diesen Warnhinweis hat der Halter des toten Irish Setters aufgehängt
Diesen Warnhinweis hat der Halter des toten Irish Setters aufgehängt © Wolfgang Horch

Gift zur Schädlingsbekämpfung wurde entlang des Alsterwanderwegs wohl nicht ausgelegt. Sowohl das Bezirksamt Nord als auch das Hygiene-Institut erklärten auf Nachfrage, dass sie keine entsprechenden Maßnahmen veranlasst hätten. Wenn etwa Rattengift ausgebracht worden wäre, so hätte das Hygiene-Institut davor auch mit den üblichen knallorangenen Zetteln warnen müssen.

Geht in Hamburg also ein anonymer Hundehasser um? Immer wieder soll es am Alsterwanderweg zu Auseinandersetzungen zwischen Joggern und Radfahrern auf der einen und Hundehaltern auf der anderen Seite kommen. Auch an der Altonaer Trinitatiskirche oder in Heimfeld sollen Unbekannte Gifköder auslegen. Die Polizei führt solche Vorkommnisse aber meist nur als "Verdachtsfälle", weil selten definitiv nachzuweisen ist, dass die Hunde einem Giftköder erlegen sind.