Hamburg/Mainz. Daimler präsentiert seinen eCitaro. 20 Fahrzeuge sollen bald durch die Stadt rollen. Kosten: rund 18 Millionen Euro.

Der Automobilkonzern Daimler hat am Dienstag in Mainz erstmals seinen ersten vollelek­trischen Stadtbus eCitaro der Öffentlichkeit präsentiert. Er soll Ende des Jahres im Werk in Mannheim gebaut werden und dann in Serie gehen. Auch in Hamburg wird der Elektrobus fahren. Die Stadt hat 20 dieser Fahrzeuge bestellt. Dazu kommen zehn Elektrobusse der Solaris Deutschland GmbH vom Typ „Urbino nE12“. Die Investitionssumme liegt bei 18 Millionen Euro – gefördert mit Bundesmitteln.

Zum Einstieg soll der eCitaro laut Daimler auch unter ungünstigen Bedingungen (zum Beispiel unter Volllast der Klimaanlage) rund 150 Kilometer schaffen, ohne dass er zwischendurch wieder aufgeladen werden muss. „Das ist ein in jeglicher Hinsicht vollwertiges und elektrifiziertes Fahrzeug“, betonte der Chef der Bussparte, Till Oberwörder.

Für alle Einsatzzwecke eignet sich der eCitaro zumindest in der ersten Generation allerdings noch nicht. Gemessen an den Anforderungen, die Verkehrsbetriebe vor allem in ländlichen Regionen an ihre Busse stellen, lassen sich etwa 30 Prozent aller Einsätze damit ohne Zwischenladung abdecken – vor allem also zum Beispiel kleinere Teilnetze.

200 Millionen Euro für Weiterentwicklung

Schritt für Schritt will Daimler diesen Wert in den kommenden Jahren steigern. „Wir sehen, dass sich die Batterietechnik sehr schnell entwickelt“, sagte Oberwörder. Einen Sprung auf 50 Prozent sollen Verbesserungen der derzeit genutzten Lithium-Ionen-Technologie bringen. Mit einem Umstieg auf sogenannte Feststoff-Batterien könnte sich der eCitaro dann für 70 Prozent der für Stadtbusse möglichen Einsätze eignen, rechnete Daimler vor.

Das letzte Stück zu annähernd 100 Prozent soll dann eine zusätzlich eingebaute Brennstoffzelle bringen, die ebenfalls Strom erzeugt und damit die Reichweite erhöht. 200 Millionen Euro steckt die Bussparte des Stuttgarter Autobauers bis 2020 in die Weiterentwicklung des elektrischen Antriebs.

Daimler wollte nicht warten, bis ein Elektrobus für alle Lebenslagen zur Verfügung steht, um dann erst damit auf den Markt zu gehen. „Wir glauben, das ist jetzt genau der richtige Startpunkt“, sagte Oberwörder.