Hamburg. Schulgenossenschaft von Laien und Priester aufgefordert, ein Finanzkonzept vorzulegen. Solidaritäts-Festival an St. Sophien.

Im Erzbistum Hamburg regt sich erneut Widerstand gegen die geplante Kooperation der Kirche mit der Initiative Hamburger Schulgenossenschaft (HSG) zum Erhalt von Schließung bedrohter katholischer Schulen. Gewählte Laienvertreter und Priester in den Gremien des Erzbistums fordern von der HSG belastbare Zahlen zum Betriebskonzept für die Schulen. „Es mehrt sich die Zahl der Gremienmitglieder, die keine verlässliche und belastbare Grundlage für eine Zusammenarbeit sehen“, heißt es in einer Erklärung mehrerer Gremien des Bistums, darunter der Priesterrat und der Kirchensteuerrat.

„Nur aus gutem Willen und klangvollem Konzept heraus werden wir keine Schulrettung und Bistumssanierung betreiben können. Die Fakten müssen für sich sprechen“, sagte Stefanie Heiden, Mitglied im Diözesanpastoralrat und im Zentralrat der deutschen Katholiken. „Uns sind bis heute keine überprüfbaren Unterlagen und Fakten der HSG bekannt, die eine tragfähige Lösung realisierbar in Aussicht stellen können.“

Chorfestival als Zeichen der Solidarität

Die Laienvertreter und Priester haben dem Erzbistum einen Fragenkatalog übergeben, der bis zum Freitag beantwortet werden soll. „Bis heute ist völlig unbekannt, wie die HSG die Arbeit an den Schulen sowie deren bauliche Substanz und sämtliche Pensionsverpflichtungen aufrechterhalten will oder sich nennenswert daran zu beteiligen gedenkt“, sagte Manfred Bruhn, Mitglied im Kirchensteuerrat. Wie berichtet, verhandeln das Erzbistum und die HSG über die konkrete Ausgestaltung eines Pilotprojekts zum Erhalt der vier katholischen Schulen im Hamburger Süden.

Am heutigen Mittwoch lädt die Sophienschule in Barmbek zum Chorfest der katholischen Schulen ein. Erwartet werden 750 junge Sänger aus 13 Chören. „Mit dem Chorfest wollen wir ein Zeichen der Solidarität aller katholischen Schulen setzen“, heißt es in einer Erklärung der Gesamtelternvertretung, die an das Erzbistum appelliert, Lösungen auch für die von Schließung bedrohten Schulen im Norden zu finden.