Hamburg. Ihnen wird unter anderem versuchte Körperverletzung vorgeworfen. Sie sollen Polizisten mit Flaschen attackiert haben.

Es war eine der entscheidenden Szenen des G-20-Gipfels: Mindestens 13 Personen kletterten auf ein Gerüst am Schulterblatt 1 im Schanzenviertel, die Polizei sprach später von einem „Hinterhalt“. Die genauen Geschehnisse sind jedoch weiterhin umstritten. Nun wird erstmals Anklage gegen zwei der Beteiligten erhoben.

Wie ein Gerichtssprecher auf Anfrage bestätigte, wirft die Staatsanwaltschaft dem 26-jährigen Marco W. aus Hamburg und dem 25-jährigen Phil I. jeweils Hausfriedensbruch, versuchte gefährliche Körperverletzung und Angriff auf Polizeibeamte vor. Beide sollen jeweils von dem Gerüst eine Flasche auf Polizisten geworfen haben oder zu einem solchen Wurf ausgeholt haben. Dann wurden sie offenbar vom Strahl eines Wasserwerfers getroffen.

Mehrere G-20-Gegner rechtswidrig festgehalten

Ob die Anklage zugelassen werde, sei aber noch offen, so der Sprecher. Die Polizei hatte nach dem Zugriff mit einer Spezialeinheit an jenem Abend ein Dutzend mutmaßliche Randalierer auf dem Dach des Gebäudes in Gewahrsam genommen.

Unterdessen hat das Landgericht entschieden, dass mehrere G-20-Gegner zeitweise rechtswidrig von der Polizei festgehalten worden waren. Moniert wurde dabei nicht die Maßnahme an sich, jedoch eine unzulässig lange Wartezeit auf eine Entscheidung durch einen Richter, die spätestens zwölf Stunden nach der Festnahme erfolgen soll. Insgesamt lagen 38 rechtliche Beschwerden von Betroffenen vor, vier davon hatten sich auf dem Baugerüst am Schulterblatt aufgehalten.