Hamburg/Stade. Was sich auf der S3 Richtung Buxtehude, der Heidebahn und beim Metronom alles verbessert. Im Dezember geht`s los. Kritik an der RB81.
Sie heißen Hanse-Netz, Niederelbebahn und Heidebahn. Täglich befördern die Züge Zehntausende Pendler vom Süderelberaum nach Hamburg und wieder zurück. Weil die Fahrgastzahlen auf den Strecken wie zum Beispiel auf der S3 zwischen Stade und Hamburg-Neugraben im Zeitraum von 2008 bis 2016 um rund 20 Prozent gestiegen sind, dürfen sich die Reisenden endlich auf grundlegende Verbesserungen für Harburg und das südliche Hamburger Umland freuen.
Neue Verkehrsverträge
Wie aus einer Senatsantwort auf eine Schriftliche Kleine Anfrage der Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter (SPD) und Martin Bill (Grüne) hervorgeht, werden mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 deutlich mehr und längere Züge für den Süderelberaum eingesetzt. Grund für diese Verbesserung sind neue Verkehrsverträge sowie ein neuer S-Bahn-Verkehrsvertrag für die S-Bahn-Linie 3. Ein Großteil der Verkehrsleistungen wird in Niedersachsen erbracht – mit positiven Auswirkungen für Hamburg.
Im S-Bahn-Verkehr auf der Niederelbebahn (S3) wird montags bis freitags in den Hauptverkehrszeiten der 10-Minuten-Takt von und bis Buxtehude jeweils um eine Stunde sowie der 20-Minuten-Takt abends um eine Stunde verlängert. Die erste Fahrt von Neugraben nach Buxtehude verkehrt bereits um 4.46 Uhr (bisher: 5.16 Uhr). Im Wochenendnahverkehr wird ein durchgehender Stundentakt zwischen Hamburg und Stade eingeführt.
DB-Tochter übernimmt
Im Regionalverkehr auf der Niederelbebahn (RE5) wird zum Fahrplanwechsel im Dezember die DB Regio-Tochter „Verkehrsgesellschaft Start Unterelbe mbH“ den Betrieb vom Metronom übernehmen. Das Fahrplanangebot wird weitestgehend unverändert fortgeführt, jedoch werden in Tagesrandlagen die Anschlüsse an die S3 in Stade optimiert, heißt es in der Senatsantwort.
Auch beim Metronom tut sich was. Es wird auf der Strecke von Hamburg nach Uelzen und Bremen ab Dezember keine 5-Wagen-Züge geben. RE3, RB31, RE4 und RB41 sind dann mit mindestens sechs Wagen unterwegs; vereinzelt sogar mit sieben. Das neue Fahrplankonzept für die Linie RE3 sieht zudem alle zwei Stunden eine Durchbindung der Züge bis nach Hannover/Göttingen vor, das Umsteigen in Uelzen entfällt dann.
Da freuen sich Partygänger
Die Linie RB31 von Hamburg nach Lüneburg erhält an den Wochenenden einen durchgehenden Stundentakt bis zum Hamburger Hauptbahnhof; in Wochenendnächten verkehren die Züge im Stundentakt von Hamburg nach Lüneburg und Tostedt. Sehr zur Freude der Partygänger.
Außerdem kommen am Wochenende umsteigefreie Verstärkerfahrten zwischen Hamburg und Hannover zur Entlastung stark nachgefragter Züge hinzu. Zwischen 2007 und 2017 sind die Fahrgastzahlen hier um 53 Prozent(Hamburg – Bremen) und 31 Prozent (Hamburg – Uelzen) gestiegen.
Fahrt nimmt nicht zuletzt die Heidebahn auf. Die RB38 zwischen Hannover, Soltau und Buchholz wird ebenfalls ab Dezember an den Wochenenden bis Hamburg-Harburg verlängert, so dass das Umsteigen in Buchholz entfällt. Das gilt allerdings zunächst zur probeweise. Montags bis freitags sei diese Verlängerung von und bis Hamburg-Harburg nicht möglich, da an diesen Tagen deutlich mehr Güterzüge die Gleise befahren, heißt es in der Senatsantwort.
Das sagen Politiker
Der SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Büschhüter ist mit diesen Maßnahmen zufrieden. „Mit der Ausweitung des Angebots auf der Schiene, durch zusätzliche und längere Züge, schaffen wir gemeinsam mit Niedersachsen mehr Kapazitäten, damit mehr Reisende auf die Bahn umsteigen können. Das entlastet nicht zuletzt auch die Straßen im Süderelberaum“, sagt er. Und der Grünen-Bürgerschaftsabgeordnete Martin Bill meint: „Attraktive Angebote sind die beste Voraussetzung, um weitere Pendler zum Umstieg auf die Bahn zu motivieren.“
Sorgenkind RB81
Während es im Süderelberaum deutliche Verkehrsverbesserungen geben wird, wächst der Ärger der Fahrgäste auf der Strecke der RB81 von Hamburg nach Ahrensburg/Bad Oldesloe. Überfüllte Waggons, falsche Anzeigetafeln auf den Bahnhöfen, defekte Türen und kaputte Lokomotiven gehören fast schon zum Alltag. Die Züge verkehren zunehmend wieder unpünktlich; es kommt zu Zugausfällen. Betroffen sind auch die Pendler in Rahlstedt, dem mit mehr als 90.000 Einwohnern größten Stadtteil Hamburgs. Die Rahlstedter CDU hatte in der Vergangenheit häufiger und vehement die Unpünktlichkeit auf dieser Strecke kritisiert.