Soltau. Wasser in Soltau steht an einigen Orten hüfthoch. Deutsche Bahn und Metronom-Züge drosseln die Geschwindigkeit.

Große Regenmengen haben in Niedersachsen Flüsse und Bäche über die Ufer treten lassen. Besonders betroffen ist der Heidekreis. Dort haben die Wassermassen zahlreiche Feuerwehreinsätze ausgelöst, so ein Sprecher am Sonnabendmorgen.

Seit Einsatzbeginn am Freitagabend waren demnach rund 350 Einsatzkräfte von der Feuerwehr im Einsatz, um mit Pumpen, Sandsäcken und mithilfe des Technischen Hilfswerks Gebäude zu sichern. Betroffen waren den Angaben zufolge vor allem die Gemeinden Neuenkirchen und Soltau. Während sich die Lage dort am Mittag langsam entspannte, stiegen die Pegel flussabwärts in Walsrode und Dorfmark, ein Ortsteil der Stadt Bad Fallingbostel, weiter an.

Bis zu 32,2 Liter Regen pro Quadratmeter

Der Höchstwasserstand wird dort am Nachmittag erwartet, so ein Feuerwehrsprecher. Die größte Niederschlagsmenge mit 32,2 Litern pro Quadratmetern in der Nacht wurde vom Deutschen Wetterdienst in Essel (Landkreis Heidekreis) gemessen. In Soltau (Landkreis Heidekreis) überschwemmte die Böhme angrenzende Straßen und Grundstücke.

An mehreren Stellen stand das Wasser demnach knöchelhoch, an tiefer gelegenen Stellen und einer Bahnunterführung etwa hüfthoch. Zwei Fahrzeuge sind laut Polizei im Wasser versunken. Die Feuerwehr war mit Pumpen im Einsatz und sicherte die Innenstadt mit Tausenden Sandsäcken ab, konnte jedoch das Vollaufen vieler Keller nicht verhindern. Am Morgen war die Lage laut eines Feuerwehrsprechers unter Kontrolle, der Wochenmarkt wurde jedoch vorsorglich abgesagt.

Züge der Bahn drosseln Geschwindigkeit

Auch bei der Deutschen Bahn kam es wegen des Starkregens zu Behinderungen im Zugverkehr. Im Bereich Suderburg – auf der Strecke zwischen Celle und Uelzen – kam es seit Freitagabend zu Zugverspätungen, wie ein Sprecher der Bahn bestätigte. Aufgrund von großen Wassermengen in der Nähe der Gleise wurde die Höchstgeschwindigkeit der dort fahrenden Züge in Nord-Süd-Richtung auf 40 Kilometer pro Stunde gedrosselt. In der Gegenrichtung verkehrten die Züge nach Plan.

Dem Sprecher zufolge handelt es sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme, überflutet sei der entsprechende Streckenabschnitt nicht. Wann die Züge wieder normal fahren können, war zunächst unklar. Die Züge des Metronoms fuhren einem Sprecher des Bahnunternehmens zufolge planmäßig.

Wetter bleibt regnerisch

Laut Deutschem Wetterdienst bleibt es am Wochenende weiterhin regnerisch und trüb in Niedersachsen. Auch am Sonntag ziehen von Süden kommend Regenschauer über das Land, es sei aber nicht mehr mit so großen Regenmengen zu rechnen wie in der Nacht zu Sonnabend. Am Sonntag kann es vereinzelt gewittern, allerdings ohne Unwetterpotenzial. Erst ab Dienstag ist wieder mit sonnigerem und frühlingshaftem Wetter zu rechnen.