Hamburg. Aktion geht in nächste Runde. Gravur für „Märchen im Michel“. 25-jähriges Bestehen der Tafelaktion im kommenden Jahr.

Der Platz vor dem Michel hat zwar noch keinen offiziellen Namen. Aber die Gestaltung des Areals zwischen Norddeutschlands schönster Barockkirche und der viel befahrenen Ludwig-Erhard-Straße geht in eine neue Runde: Dem Kirchengemeinderat liegen jetzt 38 Namensideen vor. Bis Ende Oktober will die Kirche darüber entscheiden, wie künftig der Platz heißen soll, der bereits seit 24 Jahren mit seinen Michel-Tafeln ein Erinnerungsort ist. St. Michaelis arbeitet dafür mit vier Planungsbüros zusammen, die auf der Basis der Vorschläge Konzepte für die Gestaltung entwickeln werden.

Neben dem Namen „Fels in der Brandung“ – gemeint ist der brausende Straßenverkehr vor dem Gotteshaus – wurden Bezeichnungen wie „Oase“ und „Garten“ eingereicht. Weitere Ideen­geber wollen den Vorplatz nach Martin Luther, Martin Luther King und den Hamburger Komponisten Georg Philipp Telemann benennen. Hintergrund für die Neugestaltung ist die Tradition der Hamburger Michel-Tafeln. In Kooperation mit der Haspa bietet die evangelische Hauptkirche die Möglichkeit an, auf dem Platz Messingtafeln mit persönlichen Gravuren zu verlegen.

25-jähriges Bestehen der Michel-Tafelaktion

Am Montag wurde die 195. Tafel der Öffentlichkeit vorgestellt. Seit 1994 haben sich rund 16.000 Menschen mit gut 10.000 Gravuren auf diese Weise verewigt und dafür insgesamt 1,2 Millionen Euro gespendet, sagt Michael Kutz, Geschäftsführer der Stiftung St. Michaelis. „Die Menschen geben damit ein Zeugnis von sich selbst“, so Hauptpastor Alexander Röder. Auf der 195. Tafel setzt der Schauspieler Eberhard Möbius seiner verstorbenen Frau Christa ein kleines Denkmal. „Der Michel bleibt wie unsere Liebe“, heißt es in der neuen Gravur. Außerdem erinnert Möbius an „25 Jahre ,Märchen im Michel’“, die bekannte Aktion des Abendblatt-Vereins „Kinder helfen Kindern“. „Für Christa und mich der Beginn der Weihnachtszeit“, lautet die Gravur.

Zum 25-jährigen Bestehen der Michel-Tafelaktion im kommenden Jahr soll die Umgestaltung des Platzes perfekt sein. Haspa-Vorstandssprecher Harald Vogelsang bekräftige am Montag die Kooperationsbereitschaft der Sparkasse für die „nächsten 25 Jahre“.