Hamburg. Die Hamburger Umweltbehörde begründet die Maßnahme mit der starken Zunahme der späten Starts und Landungen.

    Starts und Landungen in der letzten Stunde des Tages werden für Airlines am Hamburger Flughafen erneut teurer. Die Umweltbehörde führe eine Bearbeitungsgebühr ein, teilte sie am Freitag mit. Der Hintergrund: Planmäßig dürfen Flugzeuge bis 23 Uhr starten und landen, bei unvermeidbaren Verspätungen können sie aber bis 24 Uhr abheben und aufsetzen. Die Zahl dieser sogenannten verspäteten Flüge hat sich seit 2014 auf 1038 im vergangenen Jahr fast verdoppelt. Jede einzelne Verspätung müssen die Fluggesellschaften der Behörde begründen.

    „Die Überprüfung der Gründe für verspätete Flüge verursacht in meiner Behörde einen immer größeren Aufwand, auch weil die Anzahl der Verspätungen sich stark erhöht hat“, sagte Umweltsenator Jens Kerstan (Grüne). ­„Daher führen wir jetzt eine Bearbeitungsgebühr ein.“ Diese liegt für jeden verspäteten Flug bei 500 Euro.

    Maßnahmen haben nicht geholfen

    Der Flughafen hatte im Frühjahr 2016 eine Pünktlichkeitsoffensive gestartet, um die Verspätungen in der letzten Stunde des Tages abzubauen. Gelungen ist das aber nicht. Zum Juni 2017 waren die Zuschläge für späte Starts und Landungen deutlich erhöht worden. Geholfen haben diese Maßnahmen nichts. Auch in den ersten vier Monaten 2018 nahmen die Flugbewegungen zwischen 23 und 24 Uhr wieder kräftig zu, von 155 im Vorjahreszeitraum auf 257.

    Die Zahl der verspäteten Flüge nach 23 Uhr sei „unbefriedigend und hat sich in die falsche Richtung entwickelt“, sagte Kerstan. Die Verspätungen sollen nun spürbar sinken. Dazu würde neben Bußgeldern auch das Mittel der Gewinnabschöpfung angewandt. Im März machte die Behörde Schlagzeilen, als sie vom britischen Billigflieger Easyjet 468.000 Euro für 21 verspätete Starts nach London und Edinburgh forderte.