Hamburg/Paderborn. Im Vorfeld gab es Protest gegen den Auftritt der Hamburger Gangsta-Rapper in Paderborn. So reagiert der AStA der Uni.

Ein am Donnerstag geplanter Auftritt der umstrittenen Gangsta-Rapper 187 Strassenbande beim AStA-Sommerfestival in der Uni Paderborn (Nordrhein-Westfalen) ist geplatzt. Grund sind angekündigte Störaktionen. „Die hieraus möglicherweise resultierenden Folgen sind aus unserer Sicht leider nicht steuerbar und gefährden im schlimmsten Fall das friedliche und bunte Fest, dass das AStA Sommerfestival immer war und auch in Zukunft bleiben soll“, so der Allgemeine Studierendenausschuss der Universität Paderborn. Die Gruppe hätte der Hauptact sein sollen, ihr Ersatz war auch am Mittwoch noch geheim.

Kritiker werfen den Hamburgern rund um Rapper Gzuz vor, in ihren Texten sexistische Ansichten und Gewaltverherrlichung zu verbreiten. Im Internet gab es eine Petition gegen den Auftritt, die 1303 Unterstützer unterschrieben haben.

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Laut AStA riefen Gegner zu Störaktionen auf: „Nach einem intensiven Austausch mit der Agentur und dem Management der 187 Strassenbande sind wir schweren Herzens zu der Entscheidung gekommen, den Auftritt (...) abzusagen.“

Mit Drogen und Waffen auf Instagram posiert

Die Gruppe hat 2017 den Hamburger Musikpreis Hans in der Kategorie „Künstler des Jahres“ gewonnen. Mit „Sampler 4“ war sie Ende des Jahres an die Spitze der offiziellen deutschen Album-Charts gestiegen. Jedoch laufen auch Ermittlungen, weil die Band in Videos und Bildern den Besitz von nicht geringen Mengen Marihuana und Kokain sowie augenscheinlich scharfen Schusswaffen gezeigt haben sollen.

Am 11. April waren bei einer Großrazzia gegen Mitglieder von 187 Strassenbande in Hamburg insgesamt 20 Objekte zum Teil gestürmt und durchsucht worden. Die Polizei beschlagnahmte jeweils geringe Mengen an Marihuana und Kokain, diverse Datenträger, Handys und Waffen, darunter mehrere Elektroschocker, Schreckschusspistolen und Messer. 20.000 Euro in bar, die laut Polizei mutmaßlich aus einem Drogengeschäft stammen, wurden ebenfalls beschlagnahmt.

Bilder der Razzia gegen 187 Strassenbande

Zugriff bei Maxwell von 187 Strassenbande

Spektakulärer Zugriff: Beamte der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) bringen Rapper Maxwell zu Boden
Spektakulärer Zugriff: Beamte der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) bringen Rapper Maxwell zu Boden © Michael Arning
Das Mitglied der 187 Strassenbande wurde am Mittwochmorgen auf Drogen und Waffen durchsucht
Das Mitglied der 187 Strassenbande wurde am Mittwochmorgen auf Drogen und Waffen durchsucht © Michael Arning
Dafür musste der Hamburger Musiker auf die Knie
Dafür musste der Hamburger Musiker auf die Knie © HA | Michael Arning
Maxwell fragte mehrfach nach, weshalb er sich auf den Boden legen sollte
Maxwell fragte mehrfach nach, weshalb er sich auf den Boden legen sollte © Michael Arning
"Weil ich es dir sage", lautete die Antwort der Beamten © Michael Arning
Anschließend wurde der Rapper in Handschellen abgeführt
Anschließend wurde der Rapper in Handschellen abgeführt © Michael Arning
Maxwell war während einer groß angelegten Razzia in einem gemieteten Mercedes an einem der Einsatzorte an der Sievekingsallee vorgefahren
Maxwell war während einer groß angelegten Razzia in einem gemieteten Mercedes an einem der Einsatzorte an der Sievekingsallee vorgefahren © Michael Arning
Der Fahrer des Wagens musste zu einem Drogenschnelltest
Der Fahrer des Wagens musste zu einem Drogenschnelltest © Michael Arning
Die zwei weiteren Beifahrer mussten solange warten
Die zwei weiteren Beifahrer mussten solange warten © Michael Arning
Der eine hatte keinen Führerschein, der andere war alkoholisiert
Der eine hatte keinen Führerschein, der andere war alkoholisiert © Michael Arning
Insgesamt wurden in Hamburg zeitgleich 15 Objekte durchsucht, einige wurden dem Umfeld der Hip-Hop-Gruppe 187 Strassenbande zugerechnet
Insgesamt wurden in Hamburg zeitgleich 15 Objekte durchsucht, einige wurden dem Umfeld der Hip-Hop-Gruppe 187 Strassenbande zugerechnet © Michael Arning
An der Sievekingsallee kam auch ein Drogenspürhund zum Einsatz
An der Sievekingsallee kam auch ein Drogenspürhund zum Einsatz © Michael Arning
Die Wohnung, in der Maxwell gelebt haben, aber nicht gemeldet gewesen sein soll, wurde durchsucht
Die Wohnung, in der Maxwell gelebt haben, aber nicht gemeldet gewesen sein soll, wurde durchsucht © Michael Arning
Dabei kam auch eine Blendgranate zum Einsatz
Dabei kam auch eine Blendgranate zum Einsatz © Michael Arning
Gefunden wurden Drogen
Gefunden wurden Drogen © Michael Arning
Spektakulärer Einsatz an der Sievekingsallee
Spektakulärer Einsatz an der Sievekingsallee © Michael Arning
Einer der vier Mercedes-Insassen
Einer der vier Mercedes-Insassen © Michael Arning
Einsatzkräfte der Hamburger Polizei am Mietwagen, in dem Maxwell vorfuhr
Einsatzkräfte der Hamburger Polizei am Mietwagen, in dem Maxwell vorfuhr © Michael Arning
Die Razzia lief mitten im morgendlichen Berufsverkehr
Die Razzia lief mitten im morgendlichen Berufsverkehr © Michael Arning
Polizisten mit Sturmhauben vor dem Fan-Shop der 187 Strassenbande auf St. Pauli
Polizisten mit Sturmhauben vor dem Fan-Shop der 187 Strassenbande auf St. Pauli © TV-Newskontor
Die Polizei lässt das Rollgitter vor dem Fan-Shop der 187 Strassenbande aufbrechen
Die Polizei lässt das Rollgitter vor dem Fan-Shop der 187 Strassenbande aufbrechen © TV-Newskontor
Polizisten dringen in den Fan-Shop der 187 Strassenbande auf St. Pauli ein
Polizisten dringen in den Fan-Shop der 187 Strassenbande auf St. Pauli ein © TV-Newskontor
Im Fan-Shop der 187 Strassenbande
Im Fan-Shop der 187 Strassenbande © TV-Newskontor
Beamte stehen vor den Regalen mit Fan-Artikeln der Gangster-Rapper
Beamte stehen vor den Regalen mit Fan-Artikeln der Gangster-Rapper © TV-Newskontor
Polizisten mit Sturmhauben im Fan-Shop der 187 Strassenbande auf St. Pauli
Polizisten mit Sturmhauben im Fan-Shop der 187 Strassenbande auf St. Pauli © TV-Newskontor
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Nach Informationen von abendblatt.de rückten die Einheiten des Landeskriminalamtes zur Razzia aus, weil die Gangsta-Rapper von 187 Strassenbande auf Instagram immer wieder mit Marihuana, Kokain und Waffen posiert hatten.

Bei der Razzia hatte die Polizei den Rapper Maxwell mit Waffengewalt auf den Boden gezwungen und festgesetzt. Später wurde er wieder freigelassen.

Nach Abendblatt-Informationen steht auch der Rapper Gzuz, der bürgerlich Jonas Kristoffer Klauß heißt und bereits im Frühjahr kurzzeitig verhaftet worden war, im Visier der Ermittler. Wegen bewaffneten Raubüberfalls hatte er bereits im Gefängnis gesessen, bevor seine Musikerkarriere steil nach oben zu führen begann. Zuletzt hatte er einen Getränkeverkäufer tätlich angegriffen.