Hamburg. Studierende und Professoren der HafenCity-Uni besuchen Wissenschaftsausschuss. Fegebank schlägt Mediation vor.

Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank (Grüne) hat im Rathaus vor Studierenden, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Professoren der HafenCity Universität (HCU) eindringlich für ihren Vorschlag geworben, in eine von neutraler Seite moderierte Mediation mit dem umstrittenen Präsidium der Hochschule zu gehen. „Ich halte das für unerlässlich, um aus dieser vertrackten Situation herauszukommen“, sagte Fegebank im Wissenschaftsausschuss der Bürgerschaft, wo am Dienstagabend Vertreter eines Protestbündnisses von der HCU zu Gast waren. Diese waren im Rahmen einer Fahrraddemonstration von der HCU zum Rathaus gefahren.

Die Protestierenden werfen HCU-Präsident Walter Pelka und Kanzlerin Stephanie Egerland unter anderem vor, diese agierten autoritär, intransparent und seien für die „schwierigen Lern- und Arbeitsbedingungen“ an der HCU verantwortlich. Pelka hatte die Kritik im Namen des gesamten Präsidiums zurückgewiesen. Im Wissenschaftsausschuss waren weder er noch Egerland am Dienstag anwesend.

„Massive Vorwürfe“

„Wir hören hier eine Seite“, sagte Fegebank. Das HCU-Präsidium, das mit „massiven Vorwürfen“ konfrontiert sei, könne sich an dieser Stelle nicht äußern. Es gehe um „hochsensible Themen, die Persönlichkeitsbereiche betreffen“, so die Senatorin. „Das ist nichts, was auf eine öffentliche Bühne gehört.“ Fegebank sagte, dass in den nächsten Tagen die Einsetzung einer Findungskommission für die Nachfolge Pelkas beginne, dessen Amtszeit 2019 endet.

Vertreter von Studierenden, wissenschaftlichen Mitarbeitern und Professoren sagten, sie seien skeptisch, ob eine Mediation etwas bringe. Gleichwohl werde der Vorschlag der Senatorin nun in den Statusgruppen an der HCU diskutiert. Die Professoren Bernd Kniess und Irene Peters bezeichneten ein im Oktober 2017 vorgestelltes Gutachten zur Neuausrichtung der HCU als fehlerhaft und oberflächlich.

Eigenes Strategiepapier

Das im Auftrag der Wissenschaftsbehörde von einer externen Kommission erarbeitete Papier sei in den Gremien der HCU bisher nicht diskutiert worden, sagte Prof. Wolfgang Dickhaut. Nun habe eine hochschulinterne Gruppe ein eigenes Strategiepapier vorgelegt. Irene Peters sagte, der Konflikt an der HCU habe „nichts damit zu tun, dass wir bitter sparen mussten“.