Hamburg. Schiffsunfall bei Einfahrt in den Hafen von Santos. Ursache unklar. Experten rätseln, wie es zu dem Vorfall kommen konnte.

Die Traditionsreederei Hapag-Lloyd muss schon wieder einen Unfall eines ihrer Containerschiffe verkraften. Die „Santos Express“, ein Frachter der sogenannten Valparaiso-Express-Klasse, der maximal 11.519 Standardcontainer (TEU) tragen kann, hat im brasilianischen Hafen von Santos drei Fähren gerammt, eine davon wurde erheblich beschädigt. Es seien keine Menschen zu Schaden gekommen, sagte ein Sprecher von Hapag-Lloyd, der zugleich den Unfall bestätigte.

Die „Santos Express“ befand sich am Sonntagabend um 20.30 Uhr Ortszeit bei der Einfahrt in den größten Hafen Lateinamerikas, als sie aus bisher nicht geklärter Ursache aus der Fahrrinne geriet. Dabei kam das Schiff einer Pier gefährlich nahe an der zwei Fähren lagen, eine dritte legte gerade an. Das Schiff schrammte an den Fähren entlang. Während die Fähren beschädigt wurden, hinterließ der Vorfall bei dem Containerfrachter nur Farbabschürfungen. „Das Schiff hat aktuell im Hafen von Santos angelegt, und wir arbeiten mit Hochdruck an einer schnellen Weiterfahrt“, sagte der Sprecher von Hapag-Lloyd. Der Vorfall werde jetzt genau untersucht.

„Santos Express“ ist erst wenige Monate alt

Experten rätseln, wie es zu dem Schiffsunfall kommen konnte: Erstens befand sich ein Lotse an Bord des Schiffes, der die Crew bei der Hafeneinfahrt beriet. Zweitens ist die „Santos Express“ erst wenige Monate alt. Sie war im vergangenen November in Santos getauft worden.

Es handelt sich für Hapag-Lloyd bereits um den zweiten Unfall in diesem Jahr. Erst im März hatte ein Containerschiff der Hamburger Reederei im Hafen von Karatschi beim Anlegemanöver einen anderen Frachter gerammt. Rund 20 Container wurden dabei von Bord gerissen, und sanken danach auf den Grund des Hafenbeckens.