Hamburg/Düsseldorf. Insgesamt 21 Afghanen wurden am Dienstag nach Kabul ausgeflogen. Die fünf Hamburger seien strafrechtlich in Erscheinung getreten.
Fünf afghanische Flüchtlinge aus Hamburg sind am Dienstag von Düsseldorf nach Kabul ausgeflogen worden. Das Bundesinnenministerium hat am Mittwoch in Berlin den Abschiebeflug nach Afghanistan bestätigt. Eine Sprecherin teilte auf Anfrage mit, an Bord des Flugzeugs hätten sich insgesamt 21 Männer befunden.
Es habe sich bei den Hamburgern ausschließlich um Männer gehandelt, die in der Vergangenheit strafrechtlich in Erscheinung getreten seien, teilte das Hamburger Einwohner-Zentralamt auf Anfrage mit. Straftaten seien unter anderem der Handel mit Betäubungsmitteln, Diebstahl, gefährliche Körperverletzung und Brandstiftung gewesen.
Flüchtlinge aus fünf Bundesländern abgeschoben
Bei den anderen Personen habe es sich um zehn Straftäter, zwei Gefährder und vier Männer gehandelt, die hartnäckig eine Mitwirkung an der Identitätsfeststellung verweigert hätten, so das Bundesinnenministerium. Straftaten seien unter anderem versuchter Totschlag, räuberischer Diebstahl, gefährliche Körperverletzung und sexuelle Nötigung gewesen.
An der Rückführungsmaßnahme seien neben Hamburg die Bundesländer Bayern, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen und Hessen beteiligt gewesen. Die Abschiebung sei von 40 Beamten der Bundespolizei, einem Arzt und einem Dolmetscher begleitet worden.
Nach Afghanistan werden derzeit nur Straftäter, Gefährder und Menschen abgeschoben, die sich im Asylverfahren weigern, ihre Identität feststellen zu lassen. Am Düsseldorfer Flughafen protestierten am Abend rund 40 Menschen mit Transparenten gegen den Abschiebeflug. Die Demonstration ist nach Angaben der Polizei ohne Störungen verlaufen.