Hamburg. Staatliche Zuschüsse für den Fördervertrag sollen um rund 800.000 Euro steigen. Geld für Investitionen in Anlagen geplant.

In die Verhandlungen zwischen dem Hamburger Sportbund (HSB) und dem Hamburger Fußball­verband (HFV) auf der einen Seite und der Behörde für Inneres und Sport auf der anderen über einen neuen Sportfördervertrag für die Jahre 2019/2020 ist jetzt Bewegung gekommen. Seit Freitagabend liegt ein Angebot der Behörde auf dem Tisch, das eine Erhöhung der institutionellen Förderung des Sports von rund 800.000 Euro pro Jahr bedeutete. Besonders die Hamburger Sportjugend könnte von dem Zuschlag profitieren.

„Das ist die erste konkrete Antwort der Behörde, der erste geeignete Versuch, auf unsere präzise ausgearbeiteten Forderungen einzugehen“, sagte HSB-Präsident Jürgen Mantell dem Abendblatt. HSB und Fußballverband, zusammen rund 525.000 Mitgliedschaften in 821 Vereinen, hatten Ende vergangenen Jahres eine Liste zusammengestellt, die eine Erhöhung der jährlichen Zuwendungen um vier Millionen Euro begründete. Der HSB-Hauptausschuss mit seinen 42 Mitgliedern aus Vereinen und Verbänden, dem höchsten Gremium zwischen den jährlichen Mitgliederversammlungen, werde nun das Angebot am 24. April diskutieren, sagte Mantell. Ein viertes Treffen zwischen HSB, HFV und Behörde soll im Mai anberaumt werden. Beide Parteien hoffen auf eine Verständigung noch vor den Sommerferien.

Mehr als zehn Millionen für den Sport?

Käme es zu einer Einigung, stiege die Alimentierung des organisierten Sports erstmals auf mehr als zehn Millionen Euro. Das wäre zugleich der höchste Anstieg seit 2009, dem ersten Abschluss eines Sportfördervertrags. Der war mit 7,85 Millionen Euro ausgestattet, für 2017 und 2018 gab es jeweils 9,222 Millionen. Zuvor waren die Mittel der Stadt prozentual an die Erträge von Toto und Lotto gekoppelt. Weil diese ständig abnahmen, wurde die staatliche Finanzierung des Sports auf eine verlässlichere Grundlage gestellt. Der HSB fordert inzwischen als nächsten Schritt ein Sportfördergesetz, um nicht alle zwei Jahre in den Clinch mit der Stadt gehen zu müssen. Bei den diesjährigen Verhandlungen wurde eine Grundsatzentscheidung aber auf 2020 vertagt.

Bei den lange stockenden Gesprächen über den Sportfördervertrag für 2017/18 hatte die Hamburgische Bürgerschaft für den Durchbruch gesorgt, als sie dem Sport zusätzlich rund zwei Millionen Euro pro Jahr in Aussicht stellte, hauptsächlich für den Bau und die Instandhaltung vereinseigener Anlagen und die Betreuung von Flüchtlingen. Dass auch diesmal das Parlament helfen wird, scheint nicht ausgeschlossen.

Unklar bleibt die Behandlung des Vereins Sportspaß. Der war im Dezember 2016 mit seinen damals 71.000 Mitgliedern aus dem HSB ausgetreten und fordert nun angemessene Zuwendungen der Stadt und legt dafür die Mitgliederzahlen von Sportspaß und HSB zugrunde, was auf eine Bezuschussung von bis zu zwei Millionen Euro herausliefe. Die Stadt prüft derzeit diese Forderung.