Hamburg/Palma. Am Sonntag sticht “Mein Schiff 2“ von Mallorca aus zur sechsten Full Metal Cruise in See. An Bord auch zwei Abendblatt-Redakteure.

260 Meter Stahl: Mehr Heavy Metal geht eigentlich nicht. An diesem Sonntag sticht die „Mein Schiff 2“ mit 2000 Headbangern an Bord von Palma de Mallorca aus in See zur sechsten „Full Metal Cruise“, zur Kreuzfahrt der ganz harten Sorte. Die Abendblatt-Redakteure Alexander Josefowicz und Tino Lange, beide mit jahrzehntelanger Festivalerfahrung von Wacken bis Rockharz auf dem Buckel, schnappen sich ihre Kutten, Zettel, Stifte und Kamera und begleiten den sechs Tage langen Törn nach Marseille, Valencia und wieder zurück nach Palma. Ihre Eindrücke halten sie in Text, Bild und Ton fest.

2013 erweiterte TUI Cruises sein Angebot an Mottofahrten: Nach Helene Fischer, Udo Lindenberg und den Wiener Philharmonikern kamen in Kooperation mit Wacken-Veranstalter ICS Kreuzfahrten für Metalheads durch den Ärmelkanal, nach Skandinavien oder im Mittelmeer dazu. Die erste startete vor fast genau fünf Jahren im Hamburger Hafen. Seitdem gilt für die Full Metal Cruise, was auch für das Wacken Open Air gilt: Häufig vergehen nur Stunden zwischen Buchungsstart und der Meldung, dass alle Tickets weg sind.

Kreuzfahrten sind Trend – sogar bei Metalheads

Kreuzfahrten sind seit einigen Jahren Trend nicht nur bei betuchten Reisenden, und irgendwann wächst auch beim härtesten Rocker der Wunsch, Festivalschlamm gegen Pool und Jacuzzi, Pommes und Ravioli gegen ausgesuchte Speisen und Igluzelte gegen Balkonkabinen zu tauschen.

Der Altersschnitt an Bord ist ungefähr bei 40 Jahren, darunter viele Pärchen und Gruppen. Sie hören, leben seit vielen Jahren Metal, haben in der ersten Reihe ungezählter Konzerte Knochen und Nacken hingehalten. Da will man sich auch mal erholen und trotzdem seinen Lieblingssound hören, bei Indoor-Festivals wie „Metal Hammer Paradise“, beim „Full Metal Mountain“-Skiurlaub oder bei Musik-Kreuzfahrten.

"Mein Schiff 2" hat mehrere 10.000 Liter Bier gebunkert

Bei allem Luxus, der in Restaurants, im Spa-Bereich und Lounges geboten wird: Bier bleibt Bier. Mehrere 10.000 Liter Pils hat die „Mein Schiff 2“, die ihre zweite „Full Metal Cruise“ absolviert, gebunkert. Und es ist damit zu rechnen, dass spätestens in Valencia nachgetankt werden muss. Eine „Full Metal Cruise“ ist nicht billig, ab 1000 Euro in einer Innenkabine (dazu kommen Flugkosten und Landausflüge) geht es los. Dafür sind Wein, Bier und Softdrinks (ab 18 Uhr auch ausgewählte Spirituosen und Cocktails) sowie viele Angebote der Bord-Restaurants inklusive. Und natürlich Metal auf drei Bühnen: Rage, Anvil, Dirkschneider, Thundermother, Equilibrium und 18 weitere Bands entern mit auf, reißen die Regler hoch und mischen sich unter die Fans, geben Autogramme und Workshops oder machen vielleicht heimlich beim Metal-Karaoke mit.

Das Kreuzfahrt-Tagebuch von Abendblatt.de

Für die „Full Metal Cruise VII“, die vom 2. bis 7. September 2018 auf der „Mein Schiff 3“ von Bremerhaven nach Invergordon und Newcastle upon Tyne dampft, gibt es noch einige Kabinen. Aber zuerst gilt es, die sechste Eisenreise zu überstehen. Das Medikament, das an Bord gegen Seekrankheit ausgegeben wird, heißt „Vertigo“. Wie die Plattenfirma von Metallica und Black Sabbath. Ein gutes Omen.

Das Kreuzfahrt-Tagebuch der beiden Abendblatt-Redakteure wird ab Sonntag täglich aktualisiert (sonst wäre es ja auch kein Tagebuch): Unter abendblatt.de/metalkreuzfahrt erfahren Sie, ob die Herren Lange und Josefowicz seekrank sind, wer das lauteste Konzert spielt und was Metalheads auf Kreuzfahrtschiffe treibt.