Großer Teil der Droge muss im Einzelimport, etwa aus den Niederlanden und Kanada beschafft werden. Nachfrage ungebrochen hoch.

Die Nachfrage nach Cannabis auf Rezept ist in Hamburg seit der Freigabe vor einem Jahr größer als gedacht. Sie sei 2017 von Quartal zu Quartal stetig angestiegen und wachse auch 2018, sagte Thomas Friedrich, Geschäftsführer des Hamburger Apothekervereins.

Zeitweise habe es sogar Lieferengpässe gegeben, da ein großer Teil der Ware zur Zeit noch im Einzelimport, zum Beispiel aus den Niederlanden und Kanada beschafft werden müsse. „Die Eigenproduktion in Deutschland läuft erst an, ist ein streng überwachter Vorgang und wird voraussichtlich erst 2019 zu einer Teilversorgung beitragen“, meinte Friedrich.

400 Hamburger Apotheken begrüßen rechtssichere Therapie

Die rund 400 Apotheken in der Hansestadt begrüßten die gesetzliche Regelung, weil sie eine wichtige Therapieergänzung rechtssicher möglich macht. Zudem trage sie durch die Beauftragung der Apotheken mit der Versorgung zu einheitlichen Qualitätsstandards sowie zu einer therapiegerechten Dosierung und einer sachkundige Beratung bei.

Seit März 2017 haben gesetzlich Krankenversicherte einen Anspruch darauf, dass ihre Kasse unter bestimmten Voraussetzungen die Kosten für Medikamente auf Cannabis-Basis übernimmt. Damit soll der Schmerz schwer kranker Menschen besser gelindert werden. Zuvor mussten die Patienten eine Erlaubnis beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte einholen.