Hamburg. Mitarbeiter entpuppt sich als Reichsbürger. Kollegen nehmen den 57-Jährigen fest und stellen insgesamt zwölf Schusswaffen sicher.

Die Polizei hat einen Mitarbeiter fristlos entlassen, der der Reichsbürgerszene zugerechnet wird. Gleichzeitig wurde dem Mann die Genehmigung für mehrere scharfe Schusswaffen entzogen. Diese wurden am Donnerstagmorgen in seiner Wohnung sichergestellt.

Der 57 Jahre alte Angestellte, der als „Knöllchenschreiber“ für die Überwachung des ruhenden Verkehrs zuständig war, fiel schon in der Vergangenheit wegen seiner Haltung auf. Deswegen gab es nach Informationen des Abendblatts bereits in der Vergangenheit Personalgespräche. Ausschlag gab die Teilnahme an einer „Merkel muss weg“-Demo in der Innenstadt, bei der er seine Haltung erneut verbreitete.

120 Reichsbürger leben in Hamburg

Neben seinem Arbeitsplatz ist der 57-Jährige jetzt auch zwölf Schusswaffen los, die er als Sportschütze und Jäger legal besessen hatte. Die zuständige Waffenbehörde widerrief die Geneh­migung, weil der Mann nicht mehr als „charakterlich geeignet“ zum Führen von Schusswaffen angesehen wird.

Der Verfassungsschutz geht davon aus, dass in Hamburg um die 120 sogenannte „Reichsbürger“ leben. Sie gelten als verfassungsfeindlich, weil sie die freiheitliche demokratische Grundordnung ablehnen und die Bundesrepublik Deutschland nicht anerkennen.